Claras Sicht:
Hatte sie wirklich alles mitgehört? Alles mitbekommen, was ich gesagt hatte?
Ich sprang wütend auf.I:"Du kannst mich doch nicht einfach so belauschen!"
Ich brach aber dann auch wieder zusammen, da mein Kreislauf die ruckartig Bewegung noch nicht so wirklich abkonnte. Julia fing mich aber zum Glück auf, bevor ich auf dem Boden aufkam.
J:"Du weißt doch genau, dass man dir jetzt besser helfen kann, weil man weiß, was du hast bzw. was dich bedrückt."
Ich wusste ja, dass sie recht hatte, aber ich war trotzdem noch wütend.
Ich wollte zwar keine Hilfe, war aber dann doch irgendwie froh, dass sie es wusste.
Ich nickte betrübt.J:"Komm mal her."
Mit den Worten rückte sie ein bisschen an mich heran und nahm mich zärtlich in den Arm. Ich war selbst von mir ein bisschen überrascht, dass ich noch nicht einmal mit der Wimper zuckte. Ich ließ es einfach über mich ergehen und ich muss sagen, es war wirklich schön. Ich hatte eigentlich überhaupt keine Angst vor ihr.
Trotzdem plagten mich meine Gedanken:
Sie wird es Paula erzählen. Ich muss ganz sicher zurück. Ich kann dann Moonlight nicht mehr sehen.
Man ich weiß nicht was ich machen soll.
Einerseits will ich ja, dass mir geholfen wird, aber ich will nicht weg aus der WG.
Ich will da einfach nicht weg.
Um ehrlich zu sein, will ich auch Mal wieder in die Schule.J:"Ich kann dich verstehen. Aber dort wird dir geholfen..."
Ich unterbrach sie. Hatte ich das wirklich alles laut gesagt. Alles?
I:"Hast du das alles gehört?"
Man konnte die Beunruhigung gut in meiner Stimme hören.
J:"Ja hab ich und es ist auch gut so."
Sie lächelte mich freundlich, aber besorgt an.
J:"Ich kann ja mal mit Paula reden. Vielleicht finden wir ja einen Kompromiss. Ich glaube du hast eingesehen, dass das Leben weiter geht und deine Familie auf dich warten wird. Du wirst sie wieder sehen, aber es muss doch noch nicht jetzt sein oder? Du kannst doch erst mal dein Leben leben. Es war ein Geschenk und dieses Geschenk muss man annehmen. Man kann es nicht tauschen und das sollte man auch nicht können, da es vielen Menschen und ich glaube jetzt Cassy auch, viel bedeutet."
Jetzt war ich die Jenige, die lächeln musste. Sie hatte so Recht. Mit allem.
Ich nickte und kuschelte mich noch etwas in ihren Arm.Ich muss wohl gestern noch eingeschlafen sein, denn ich würde durch das brodeln des Wasserkochers geweckt.
Ich war kurz etwas orientierungslos und schaute mich leicht panisch um, bis ich bemerkte, dass ich ja bei Julia war. Ich lag bei ihr im Wohnzimmer auf dem Sofa, oder eher jetzt vor dem Sofa, da ich mich eben so erschrocken hatte, dass ich raus gefallen bin. Cassy bellte einmal kurz auf und Julia kam rein gestürmt.
Die beiden waren wirklich ein gutes Team.J:"Alles in Ordnung?"
Ich nickte noch ein wenig verschlafen und rieb mir die Augen.
Julia lächelte belustigt.
Was ist denn? Ich bin halt kein früher Vogel.
Wenn jemand zu mir sagt:"Der frühe Vogel fängt den Wurm", dann ist mir der Wurm vollkommen egal. Der frühe Vogel kann mich mal.
Das ist auch der einzige Nachteil an der Schule. Das frühe Aufstehen nervt einfach.Ich stand langsam auf und schlurfte in die Küche, welche dort schon fröhlich das Frühstück machte.
J:"Setzt dich ruhig schon einmal hin. Frühstück ist gleich fertig."
I:"Danke."
Nachdem sie den Aufschnitt und so auf den Tisch gestellt hatte, packte sie die Brötchen in einen Korb und stellte ihn dazu. Mit zwei einfachen Handgriffen holte sie noch eine Schüssel mit frischem Obstsalat aus dem Kühlschrank und stellte ihn hin.
Dann gingen wir an zu frühstücken.
Wir redeten viel und beschlossen, noch einmal kurz in der WG vorbei zu fahren, damit ich kurz meine Reitsachen holen konnte.
Das machten wir dann auch so.
Nachdem wir fertig waren, sagte Julia, dass ich mich doch schonmal im Bad fertig machen soll und sie die Küche aufräumt. Erst hatte ich wiedersprochen, doch das half nichts.I:"Fertig!"
J:"Okay ich komme gleich."
Julia war inzwischen auch schon fertig mit Zähneputzen und zog sich nur noch kurz um.
Im Auto fragte mich Julia ziemlich über Moonlight aus: ob er Hunde mag, ob ich schon runtergefallen war und so weiter und so fort.
I:"Julia, jetzt nach mal halblang. Moonlight wird sich sehr gut mit Cassy verstehen und natürlich bin ich schon einmal runtergefallen. Das ist doch vollkommen normal."
Als Julia das Auto vor der WG parkte, wird ich schon ein bisschen unruhiger.
Ich meine: Wie würde Paula reagieren. Ist sie wütend, enttäuscht?Ich atmete einmal kurz durch und klopfte dann. Paula riss schon wenige Sekunden später die Tür auf und umarmte mich hektisch.
Ich zuckte kurz zusammen, da ich mit der Reaktion nun gar nicht gerechnet hatte, aber dann umarmte ich sie zurück.P:"Ich hab mir so sorgen um dich gemacht. Du kannst doch nicht einfach so abhauen."
J:"Paula jetzt beruhig dich Mal. Ich habe sie doch gefunden und ihr geht es gut. Ich muss aber noch einmal mit dir reden.
Clara, gehst du kurz hoch dich umziehen. Danach können wir dann los."Ich nickte und wusste, dass sie über den Vorfall von heute Nacht mit ihr reden wollte.
So, Entschuldigung, dass so lange nichts kam. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
Aber erstmal danke für die ganzen Votes und Reads. Das ist einfach mega. Ich meine 2k Votes?! Das ist unglaublich. Ich freue mich sehr darüber.
Was meint ihr? Was würde Paula sagen und was wird das für ein Kompromiss?
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Eine bedeutende Begegnung ( eine ASDS und AS FF )
FanfictionClara ist 15 Jahre alt. Sie hat beide Elternteile verloren und lebt jetzt bei ihrem Adoptivvater. Er hat nach dem tot von ihrer Mutter angefangen zu trinken und schlägt Clara jetzt. ( das war vor 2,5j ) Clara durchläuft viel Trauer und Wut, aber auc...