Teil 75

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Der weg war tatsächlich länger als ich dachte, aber in einer Weise war es ja schon vorteilhaft, da ich mich ja immer mehr entfernte.
Irgendwann kam ich dann doch im Park an und da die Sonne bereits aufging, musste ich mich erstmal setzten. Ich beschlossen meiner kurzen grübelphase erstmal mir etwas Geld zu erklären. Ich hatte es früher eigentlich fast täglich gemacht, um auch mal etwas zu essen zu bekommen.

Ich hatte recht schnell die zwanzig Euro zusammen die ich wollte und ging dann ersteinmal kaufen. Meine 'kurze' Pause muss wohl doch länger gewesen sei , da die Läden schon offen hatte. Es war jetzt kurz nach acht. Zum Glück war heute Samstag und keiner wunderte sich warum ich nicht in der Schule war. Allerdings würde ich trotzdem komisch angeschaut, da ich keine Schuhe an hatte. Das ignorierte ich aber gekonnt. Nach einiger Zeit kann man abstellen, dass es so aussieht, als ob einem die Blicke und Bemerkungen stören und einen treffen. Natürlich fühl man das alles noch im Inneren und geht trotzdem daran kaputt, aber es merkt wenigstens keiner.

Ich ging also in die Drogerie und holte mir etwas zu trinken und die Klingen. Vorher war ich noch in der Parfumabteilung gewesen und hatte da ein paar Düfte ausprobiert.
An der Kasse hatte ich bereits das Geld dem sehr nett wirkendem Kassierer gegeben und die Sachen genommen, als das Radio im Laden auf laut gestellt wurde.

R:"Gestern Nacht ist ein Mädchen, vierzehn Jahre, aus der Jugendpsychatrie ausgebrochen. Sie trägt keine Schuhe und eine blaue Jeans. Das Mädchen gilt als stark suizidgefährdet. Bei Entdecken Wählen Sie sofort die Polizei unter der üblichen Nummer 110. Danke."

Ich wartete nicht auf des Rückgeld, sondern rannte fluchend aus dem Laden heraus. Der Verkäufer stand ebenfalls schnell auf, doch bekam mich nicht mehr zu fassen. Ich rannte wie eine Irre durch die Gegend. Meine Kaputte hatte ich tief ins Gesicht gezogen. Mein Weg führte wie immer in den Wald. An einem recht dicken Stamm machte ich halt und ließ mich daran herunterrutschen. Ich musste erstmal durchatmen, da ich ganz schön viel gerannt war. Und trank mein Wasser. Ich hatte mir nur eine halbe Literflasche geholt, da ich nicht so viel schleppen wollte und war da jetzt recht froh drüber. Die Kohlensäure war natürlich raus durch die ganze rennerei, aber das war mir in dem Moment recht egal. Ich exte sie und legte sie dann neben mir ab. Dann griff ich zu der Packung Klingen.

(TRIGGERWARNUNG)

Ich riss sie auf und nahm ein ein die Hand. Sofort brach ich sie auseinander und nahm eine heraus.
Sie glänzte und man spiegelte sich in ihr.
Ich setzte sie vorsichtig an, drückte und zog ohne zu überlegen über meinen Unterarm.
Man hatte ich dieses Gefühl vermisst.
Ich wiederholte das ganze noch ein paar mal, bis ich Rufe hörte.

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Sie hat sich selbst verletzt und hat dann Rufe gehört.

Ich drehte mich vom Weg weg, versteckte meine Klingen hinter meinem Rücken und die Füße unter den Oberschenkel. Dann noch die Ärmel runterziehen und hoffen, dass dich niemand findet. Ich spürte, dass ich zum weglaufen zu schwach war und somit viel zu langsam, aber wenn ich mich nicht bewegte, hier hinter dem Baum, dann finden Sie mich vielleicht nicht.
Die Rufe würden lauter, doch es war nicht mein Name.

?:"Cassy!"

Es war eine Frau.

So, ich hoffe euch gefällt es.

Eine bedeutende Begegnung ( eine ASDS und AS FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt