16. Kapitel: Geheimnisse

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Ich erbat mir Kleidung, man wusste mittlerweile, dass ich freiwillig niemals ein Kleid tragen würde, weshalb man mir Hosen und Oberteile besorgte, meine Schuhe zog ich immer an genauso wie meine Lederjacke. Offensichtlich hatte sich fast jeder mit meinem Anblick angefreundet und jetzt mal ehrlich. Ich sah voll harmlos aus.
Ich band mir meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und krempelte meine Ärmel hoch. Mein Plan ist es heute Nacht zu verschwinden.
Ich wollte nicht bei Yoongi bleiben.
Ob man es glauben mochte oder nicht, aber er hatte mir wirklich Angst eingejagt mit der Aktion des Mädchens. Es tat mir so leid..und es tat mir auch für ihre Familie leid, obwohl ich nicht wusste, ob sie überhaupt eine hatte oder ob Yoongi sie nicht auch umgebracht hatte, einfach weil er gerade Lust hatte oder wieder nicht zugehört hatte.
Bei dem Gedanken daran wurde ich wieder wütend.
Dieser kleine Bastard..

Dabei hatten wir uns ein wenig besser verstanden und dann kommt er mit so etwas um die Ecke.
Warum?! Fragte ich mich und schüttelte den Kopf. Ich konnte nicht bleiben, ich musste einen Weg finden hier weg zu kommen. Ich meinte nicht aus dem Palast.
Sondern aus diesem Jahrhundert! Ich wollte nachhause!
Da gab es keinen direkten Hinrichtungssatz.
Wenn dann brachte man jemand im Geheimen um! Aber nicht vor aller Augen. Ich weiß, dass es hier einiges Anders ist, aber das was ich sah hatte mir einen Mordsschrecken eingejagt.

Als..sie einfach in Stücke gerissen wurde.
Nur durch zwei Pferde. Plötzlich nahmen diese Tiere eine ganz andere Stellung ein, obwohl die bei weitem nichts dafür konnten. Sie haben nur getan was ihre Reiter wollten. Dennoch..
Ich saß gedankenverloren auf meinem Bett, ehe die Tür auf ging und Yoongi herein trat.
Meine Augen hoben sich und ich sah ihm entgegen, mir wurde etwas flau in meiner Magengegend. Keiner sagte ein Wort, er starrte mich nur an, was mir überhaupt nicht zu sagte, aber ich wollte nicht mit ihm sprechen. Ich wollte ihn ignorieren, weswegen ich fort sah.
"Hyolin..", fing er an und kam dann langsam zu mir, weswegen ich mich automatisch anspannte und meine Hand in die Decke des Bettes krallte.

Kurz warf ich ihm einen Blick zu, er kniete vor mir.
Deswegen sah ich etwas entsetzt aus, ich wusste nicht wieso er so ruhig war und..vorsichtig mit mir. Wollte er mir nicht die Hölle auf Erden bereiten? Fragte ich mich und sah ihm weiterhin schweigend entgegen. "Ich weiß, dass ich das nicht wieder gut machen kann, was ich dem Mädchen angetan habe, aber..es tut mir leid", sagte er zu mir. Ich zog die Augenbrauen leicht zusammen, ehe ich auf meine Hände sah. Yoongi sah mich erwartungsvoll an.
Als würde er von mir erwarten, dass ich ihm sagen würde, dass es in Ordnung war. Jedoch war es das nicht. Es war nichts in Ordnung, das musste er doch selbst wissen.
"Hyolin?", fragte er.

Ich seufzte "Glaubst du ein Es tut mir leid bringt alles wieder in Ordnung?", fragte ich ihn und sah ihn argwöhnisch an "Denkst du, dass es sie wieder lebendig macht? Hast du mal daran gedacht was für ein Licht das jetzt sogar auf dich wirft?", fragte ich. Denn ich glaubte nicht, dass er überhaupt jemals über seine Taten nachgedacht hatte. Dabei hätte er durch den Tod seiner Familie reifen müssen. Ein Vorbild sein, es besser machen damit es ihm selbst nicht noch einmal passierte.
"Yoongi..", ich atmete tief durch und legte die Hände an seine Wange.
Wieso ich plötzlich so leise reagierte, so sanft konnte ich mir nicht wirklich erklären, aber ich wusste es im Inneren ganz genau. Ich sollte ihn auf den richtigen Weg führen.

"Du hast alles falsch gemacht..wirklich alles", sagte ich.
Er schlug den Blick nieder und ich strich mit dem Daumen vorsichtig über die Narbe "Dabei..hättest du nur einen Moment länger warten müssen. Wieso..? Wieso hast du nicht auf mich gewartet? Du hättest dir so viel ersparen können." Sagte ich zu ihm und er sah zu mir auf.

Schweigend.

"Durch den Tod..deiner Familie solltest du viel vorsichtiger mit solchen Entscheidungen umgehen sollen Yoongi. Du solltest ein Vorbild für andere sein..ihnen vermitteln, dass solch ein Angriff nicht mehr stattfindet. Aber du..du erreichst genau das Gegenteil.
Ermordnung einer Unschuldigen..Weißt du was du damit anrichtest?
Die Menschen könnten anfangen gegen Dich zu rebellieren, weil du dich für deinen Fehler nicht einmal entschuldigst beim Volk.
Hatte das Mädchen Familie? Als deine Angestellte musst du doch wissen was ihre Verbindungen sind..", sagte ich. Jedoch schüttelte er den Kopf "Sie hatte niemanden mehr. Ich hatte sie damals gerettet." Fuhr er fort, weswegen ich die Augenbrauen anhob.

"Ihr Haus brannte, sie und ihre Eltern waren gehasst. Sie wurden der Hexerei bezichtigt, weil man sagte, dass sie einfach aus dem Nichts auftauchten. Sie sahen zu Anfang anders aus..sowie du." Sagte er und ich hielt inne.
W-was? Fragte ich mich und sah Yoongi ein wenig entsetzt an, ehe ich mich zusammen riss.
"Was ist mit ihnen geschehen?", fragte ich und nahm die Hände von seinen Wangen.
Er schien etwas enttäuscht zu sein, aber das war mir vollkommen egal. Wieder schlug er den Blick nieder und ich ahnte was los war.

"Sie wurden ermordet..von Mir. Beziehungsweise von meinem Vater. Er duldete keine Hexerei, aber Beweise, dass sie eine Hexenfamilie waren gab es nicht. Und ich habe ihn nicht aufgehalten. Ich dachte..dass solche Handlungen richtig sind. Aber ich bereue es als ich dein Gesicht sah..diese Erschockenheit." Ich schluckte bei den Worten.
Wegen mir? Ich biss mir auf die Unterlippe.
Yoongi schaute mich an.
"Es tut mir leid Hyolin..bitte..ich bitte dich um etwas", sagte er mit einem Mal, weswegen ich skeptisch wurde.

Einen Gefallen?

"Zeig mir..was es bedeutet ein guter König zu sein."

Meine Augen wurden größer als ich die Worte hörte und mir blieb die Spucke weg als ich sie realisierte. Yoongi sah meinen Blick und fing an zu lachen. Kälte mischte sich in seine Augen und er stand auf "Glaubst du wirklich, dass ich mich auf die Worte einer Frau wie dich herablasse?!", fragte er mich und mein Herz blieb erneut stehen als ich den plötzlich Wechsel seines Gemüts bemerkte. Was hatte er denn für Stimmungsschwankung?
Oder war er einfach ein grandioser Schauspieler?
Ich kniff die Augen zusammen "Bist du schwanger oder sowas?", fragte ich ihn und stand auf.

Er knurrte: "Zügle deine Worte mir gegenüber!"

Ich schnaubte "Fick dich okay? Einen Partner für dich gibts ja nicht mehr. Abropos..wie gehts denn dieser kleinen Killermaschine?", wollte ich dann neugierig wissen. Hoffentlich war sie tot.

"Sie lebt. Aber sie ist eingesperrt. Nur nicht für lange", meinte er dann daraufhin, weswegen ich ihn vollkommen entgeistert anschaute. Okay..der war definitiv durch. Dem konnte man nicht mehr helfen. Fassungslos schüttelte ich den Kopf "Woah..ich glaube deine Familie hat echt Glück, dass sie dir heute nicht begegnen muss..
Du übertrumphst echt alles..", spuckte ich angewidert und er packte mich an den Haaren, weswegen ich aufzischte, wegen des Ziehens an meiner Kopfhaut "Erdreiste dich niemals dazu meine Familie mit hinein zu ziehen du kleine Hure", fauchte er in meine Ohren.

Ich griff nach seinem Handgelenk, jedoch schubste er mich dann an die Wand.
Noch konnte ich mich abfangen und ich drehte mich mit finsterem Blick an. Er kam auf mich zu und griff nach meinen Händen, die er über meinem Kopf fest pinnte und ich ahnte wohin das führen würde. Er war vollkommen durchgeknallt.
Er zwang mein Kinn nach oben, so das ich ihn ansehen musste.
"Wag es dir..", knurrte ich und er kam mir näher mit einem dreckigen Grinsen auf dem Gesicht.

"Du bist meine Gemahlin..meine Schoßhure..ich kann machen mit dir was ich will", lachte er mir ins Gesicht und presste seine Lippen auf meine, weswegen ich vollkommen erstarrte. Nein!

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Oh no..was hat Yoongi denn jetzt für ein Problem?
So plötzlich?

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