Kapitel 125

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Steves Sicht

Als ich aufwachte, wurde ich direkt geblendet. Das Sonnenlicht schien mir direkt in die Augen. Warte... der Raum war doch nur mit einer Deckenleuchte ausgestattet. Meine Augen hatten sich gerade an das Licht gewöhnt, da sah ich Lori vor mir. War ich jetzt im Himmel? „Hey, Schatz", Lori lächelte mich an. Sie nahm meine Hand in ihre und drückte sie leicht. „Wo bin ich?", fragte ich überflüssigerweise. „Im Krankenhaus, du wurdest doch angeschossen." Jetzt erst merkte ich den Schmerz in meiner Schulter. „Also sind wir beide tot?" Lori lachte laut auf: „Wieso sollten wir? Uns geht es doch gut." Ich riss die Augen auf: „Lori!!" „Was ist?" „Du lebst! Ich habe unser Haus abbrennen und dich sterben sehen..." „Nein, ich sitze hier in Fleisch und Blut und bin heilfroh, dass ich dich gefunden habe." „Dann hat Antonio nur geblufft... so ein Trottel", ich seufzte erleichtert. „Unser Haus steht auch noch", lachte Lori, auch wenn sie nicht wusste, wie schrecklich diese Bilder für mich waren. Sie stand langsam auf und küsste behutsam meine Stirn. „Ich hole mir mal kurz einen Kaffee, den kann ich brauchen. Du hast schließlich zwei Tage geschlafen." „Wirklich? Und du warst die ganze Zeit hier?" „Na sicher", sie lächelte, „Siehst du doch." Lori zeigte auf ihre Haare, die zu einem Dutt zusammengefasst waren. Irgendetwas sagte mir, dass der Dutt am Anfang noch gut aussah. Das ist wahre Liebe. Auch ihre Augen sahen nicht mehr so frisch aus: Augenringe des Todes und vielleicht hatte sie sogar geweint. Ich musste mir wirklich ein Grinsen verkneifen, weil mich ihre Frisur mehr und mehr an ein Vogelnest erinnerte. „Du bist so ein Arsch", meine Frau war bereits bei der Tür und drückte die Klinke hinunter. „Ich liebe dich auch", ich seufzte glücklich, „Mehr als alles andere auf der Welt." Sie warf mir einen Luftkuss zu: „Lauf nicht weg, ich bin gleich wieder da."

Ich reckte meinen Kopf ein wenig nach rechts und entdeckte auf dem Nachttisch einen Zettel mit meinem Namen drauf. Natürlich griff ich sofort danach und faltete ihn auf. Schon am ersten Wort erkannte ich Loris wunderschöne Schrift.

"Mein lieber Schatz,

wenn du das hier liest, bist du endlich erwacht. Vielleicht bin ich bei dir, wenn du diesen kleinen Brief hier liest. Aber eventuell auch nicht. Lass es mich bitte wissen, ob du ihn gelesen hast und ob das eine gute Idee war.

Die letzten zwei Tage waren hart für mich. Ich habe sogar mehrfach am Tag gebetet, dass du mich nicht für immer verlässt. Eddie darf leider nicht ins Krankenhaus, weshalb Danny sich gerade um ihn kümmert (den Kindern gefällt es, doch bei deinem besten Freund kann ich das noch nicht so sagen). Währenddessen habe ich die ganze Zeit auf diesem Stuhl geschlafen, in der Kantine gegessen und nur die nötigsten Sachen mitgenommen. Trotzdem hoffe ich, dass ich nicht allzu grausig aussehe :)

Ich könnte hier noch so viel mehr schreiben, aber es soll ja auch nicht in einem Roman ausarten. Deshalb jetzt nur noch das hier:

Deine Füße müssen dir ganz schön wehtun, weil du mir schon die ganzen Tage durch den Kopf gehst.

In Liebe, deine Lori"

Dann musste ich so extrem lachen, bis meine Seite leicht schmerzte. Der Humor meiner Frau war einfach legendär. Aber selbstredend taten meine Füße nicht weh, im Gegenteil: Am liebsten würde ich jetzt aufstehen und ein paar Schritte gehen. Doch aus verlässlichen Quellen wusste ich, dass ich Ärger bekommen würde, wenn ich mich jetzt von den Kabeln befreien würde. Im nächsten Moment klopfte es an der Tür und die Ärztin kam herein. Sie checkte meine Werte von den Geräten, erachtete sie als gut und ließ mich durch die Krankenschwester abstöpseln. Kurz danach kam Lori und wechselte ein paar Worte mit der Ärztin, bevor diese wieder ging.

Dann setzte sich Lori auf den Stuhl, aka ihr vorübergehendes Bett, und trank einen großen Schluck aus ihrem Becher. „Du bist einfach der Hammer", platzte ich grinsend heraus. „Und du mein passender Nagel." Ihre Schlagfertigkeit hatte es mal wieder geschafft, mich sprachlos zu machen. „Ich will dich schon mal wieder nageln", meine Augenbrauen machten wilde Bewegungen. Lori schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und schüttelte den Kopf: „Jetzt hast du es ruiniert, danke dafür." „Ich kann es wiedergutmachen, wenn wir zu Hause sind." „Steve, ich liebe dich, aber jetzt reicht es", lachte sie. „Sonst lasse ich dich noch ein wenig hier, sodass dich die Ärzte sedieren können." „Ach, so Eine bist du also", ich setzte mich ein wenig auf. „Wenn du brav bist, darfst du bald wieder ran." „Und wann wäre das?" „Kommt auf dein Verhalten an." „Wann werde ich entlassen?" „Um 20 Uhr." Ich rollte mit den Augen: „Das dauert noch ewig." Es war erst 7 Uhr morgens. „Da musst du dich gedulden", Lori scrollte durch ihre Kontakte, „Ich rufe mal das Team an." „Dein Brief war übrigens ganz passabel." Lori schüttelte den Kopf: „Der hat definitiv einen Oscar verdient." Wir beide lächelten uns an.

Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt