Kapitel 97

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Steves Sicht

Ich hatte das Gefühl, dass alles Schlag auf Schlag passierte. Ob das gut war, lag in Auge des Betrachters.

Am nächsten Tag hatten wir alle einen freien Tag und ich war einkaufen. Es musste so gegen 15.30 Uhr gewesen sein, als ich wieder zu Hause war. „Schatz, bin wieder da!", rief ich und streifte mir die Schuhe von den Füßen. „Ich bin in der Küche, Liebling", antwortete meine Liebste. Ich nahm den Korb und ging zur Küche: „Was hast du denn an?" Als ich die Küche betreten wollte, sah ich Lori und Emilia, die dort standen und jeweils eine Tasse in der Hand hielten. Beide sahen mich an und grinsten. Peinlich... Aber ich konnte ja nicht wissen, dass sie hier war. Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf: „T-Shirt und Shorts, jetzt sehe ich es ja." Die Mädels lachten, aber auch ich konnte mir ein schnelles Grinsen nicht verkneifen. „Störe ich euren Kaffeeklatsch? Wenn ja, kann ich auch wieder gehen." Lori schüttelte den Kopf: „Du kannst ruhig bleiben." Auch Emilia stimmte zu, weshalb ich mit dem Korb zum Kühlschrank ging, um die Sachen einzuräumen. „Möchtest du auch einen Kaffee?", fragte Emilia. „Gerne, wenn noch etwas da ist." „Ja klar. Ich habe mich heute nämlich für Tee entschieden", antwortete Lori und bereitete eine Tasse für mich vor. „Es tut mir übrigens leid, dass ich dich jetzt ein wenig überrascht habe mit meinem spontanen Besuch. Ich war nur gerade in der Nähe und wollte Lori die neuste Neuigkeit mitteilen. Mein Fahrrad steht übrigens neben der Garage", Emilia sah mich an. Das erklärte auch, warum sie mehr oder weniger aus dem Nichts aufgetaucht war. Auf das Fahrrad hatte ich nämlich nicht geachtet.

Also, wo waren wir stehengeblieben?", fragte Lori. „Die Männerwelt muss sich jetzt nicht mehr um mich prügeln, weil ich glücklich vergeben bin." Frauengespräche... Ich brachte die letzten Vorräte in die Vorratskammer, wo die Stimmen etwas leiser zu hören waren. „Was?! Erzähl mir alles!" „Wo soll ich nur anfangen? Ich kenne ihn schon seit Jahren, wir waren zusammen bei den SEALs. Zuerst waren wir nur Freunde, doch als ich zu Five-O gewechselt habe, hat sich einiges verändert. Wir haben uns oft getroffen und telefoniert, weil wir uns ja nicht mehr täglich gesehen haben. Und was soll ich sagen: Wir haben erkannt, dass unsere Gefühle über die Freundschaft hinausgehen. Du kennst ihn sogar, er war einer der Männer, der in meinem Krankenzimmer war, als ich operiert wurde." „Ich freue mich ja so für dich und euch. Wie heißt er?" „Cole Archer." „Den werde ich erstmal für dich checken, um zu schauen, was er so auf dem Kerbholz hat", sagte Lori. Ich kam mit dem leeren Korb in die Küche zurück und trank einen Schluck Kaffee. „Untersteh dich!", lachte Emilia und Lori lachte mit. „Dann weiß ich ja, wer deine Begleitung zur Hochzeit sein wird. Aber bring ihn das nächste Mal mit, wir wollen ihn unbedingt kennenlernen. Oder Schatz?" Ich bejahte es und beglückwünschte Emilia ebenfalls. Nach einer langen Undercovermission war Liebe nicht unbedingt einfach, aber sie hatte sich wieder bestens ins richtige Leben integriert.

„Bist du schon aufgeregt wegen der Prüfung?", es war bereits später Abend und wir saßen mit einem Bier am Strand. Eddie lag bei unseren Füßen und schlief seelenruhig wie eigentlich immer. Lori hatte die Beine auf ihrem Stuhl angewinkelt, ihr Blick wanderte zu mir: „Noch geht es, die Aufregung wird aber nicht weniger." „Der Gouverneur hat mir auch eine Mail mit den Prüfungsterminen zukommen lassen, willst du schon anfangen mit dem Lernen?" Lori seufzte: „Sehr witzig... Ich werde entspannt mit Danny lernen, er hat noch ein paar Tipps." Ich sah ihr tief in die Augen: „Wenn du willst, kann ich euch beiden frei geben. Aber nur für das Lernen." Sie schüttelte energisch den Kopf: „Nein, bitte nicht. Ich brauche den Trubel und Alltag von der Arbeit, um irgendwann nicht völlig durchzudrehen." „Wenn du Hilfe brauchst, sag einfach Bescheid. Ich werde dich nicht im Stich lassen." „Das ist süß von dir, aber letztendlich kann mir keiner dabei helfen. Und, dass der Commissioner meine Beförderung höchstpersönlich vorgeschlagen hat, stresst mich irgendwie. Er und Denning erwarten viel von mir. Ich will sie nicht enttäuschen und mich selbst auch nicht, weil ich es ja eigentlich kann. Auch unter diesem Druck und der knappen Vorbereitungszeit muss ich einfach funktionieren. Aufgeben oder Versagen ist jetzt keine meiner Optionen... Und dazu kommt noch das mit Kono und Chin." Lori trank einige Schlucke ihres Biers. Ich konnte sie vollkommen verstehen, es war doch eine extreme und eher ungewöhnliche Situation. Ich berührte ihren Unterarm: „Vielleicht kann ich dich ja auch ablenken." „Ich bezweifle, dass du das hinbekommst", grinste sie.

„Lass es mich dir beweisen", ich stand auf. Eddie wachte auf und rappelte sich vom Sand auf. „Jetzt?", sie stand ebenfalls auf, „Da bin ich mal gespannt." Wir gingen mit Eddie ins Haus: Lori brachte die Flaschen weg, ich schloss alles ab und führte sie dann ins Bad. „Ein entspannendes Bad und danach eine Massage wären doch perfekt ", ich ließ bereits das Badewasser ein. Meine Verlobte hielt sich den Nacken und drehte den Kopf: „Das klingt super." Unser Hund lag im Schlafzimmer in seinem Körbchen und war garantiert wieder in der Traumwelt, sodass wir in Ruhe baden konnten. Lori zündete die Kerzen an, während ich noch zwei Gläser Weißwein holte. Als ich wieder das Bad betrat, zog Lori sich gerade aus. Hatte ich sie wieder angestarrt?

Nach dem gemeinsamen Bad, Wein und Gesprächen folgte die Massage. Ihr Rücken war ein wenig verspannt und ich versuchte das wegzubekommen. „Nicht so gut wie im Hotel, aber auch du hast wirklich magische Hände", lachte Lori halb in die Decke. „Ich wusste doch, dass du einen anderen hast", schmunzelte ich und massierte ihren Nacken. „Ja, natürlich. Deswegen bin ich jetzt hier auch bei deiner mittelmäßigen Massage, obwohl ich etwas Besseres haben könnte", Lori drehte den Kopf zur Seite. Ich rollte mit den Augen: „Jetzt nur noch mittelmäßig?" Sie grinste: „Liebling, ein bisschen weiter unten." Meine Hände wanderten über ihre weiche Haut in Richtung des Unterrückens, doch ich kitzelte sie lieber. Lori lachte los und drehte sich unter mir auf den Rücken (ich hatte mich über sie gebeugt für die Massage). Sie bat mich, endlich aufzuhören. Aber ihr schönes Lachen wollte ich noch etwas hören, bevor ich sie dann doch losließ. Lori wischte sich die Lachtränen weg: „Oh mein Gott, wieso bin ich nur bei dir so kitzelig?" „Weil ich magische Hände habe." „Deine Hände und dein großes Ego könnten die Massage auch fortführen, ich warte."

Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt