Loris Sicht
Wir fuhren gerade zu einem Tatort, wo ein ermordeter Navy Seal aufgefunden wurde. Steve fuhr, wer hätte es gedacht, und ich schaute aus dem Fenster. Meine linke Hand war mit seiner rechten auf meinem Oberschenkel verschränkt, was mir ein wohliges Gefühl gab. Doch inhaltlich konnte ich mich noch nicht auf den Fall einstellen, weil sich meine Gedanken nur um diesen Morgen kreisten.
War das alles nur ein Traum? Zu schön, um wahr zu sein? Steve hatte doch tatsächlich um meine Hand angehalten und ich hatte zuvor nichts geahnt. Der Antrag war perfekt: Steves Monolog, die Rose, die Treppenstufe. Diese Szenerie und dieser Ort hatte für uns beide eine große und wichtige Bedeutung. Natürlich spielten meine Emotionen verrückt: Viele Freudentränen, lachen und so weiter.
Hätte mir jemand gesagt, dass ich nach Calebs Betrug jemals wieder einen Antrag angenehmen würde, hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Nach Caleb war eine Hochzeit für mich eigentlich gestorben. Doch mit Steve war alles so anders, weil ich wusste, dass er der RICHTIGE ist und mich niemals betrügen würde. Manche würden vielleicht sagen, dass der Antrag ein wenig früh kam, da wir ja ‚erst' einige Monate liiert waren. Doch mir war die Meinung anderer komplett egal, da ich in Steve meine zweite Hälfte gefunden hatte. Und wie er sich in der prallen Sonne vor mir hingekniet hatte, leicht durchgeschwitzt und trotzdem elegant. Es war jetzt auch ein eher ungewöhnlicher Antrag, aber wir beide waren ja auch schräge Vögel. Später würden wir nämlich eine ganze Geschichte zu den Koko Head Stairs erzählen können: Unsere Geschichte. Ich war die glücklichste Frau auf diesem Planeten und ich freute mich schon jetzt auf den Feierabend, um es Freunden und Familie zu berichten und mit diesen auch anstoßen zu können.„Schatz?", Steve holte mich wieder in die Realität zurück. Ich sah ihn an: „Ja?" „Hast du geträumt?" „Ein wenig, ich kann es nämlich noch immer nicht ganz glauben." Er grinste: „Dann schau mal an deinen Finger. Dabei kannst du dir sicher sein, dass es kein Traum ist." Mein Blick wanderte automatisch zu dem Verlobungsring und ich grinste wie auf Knopfdruck. „Er ist nach wie vor wunderschön", schwärmte ich. „Aber du bist auch wunderschön, keine Frage." „Du bist wirklich unglaublich, Schatz", Steve lachte laut los und auch ich fiel mit ein. „Hast du den alleine ausgesucht?", fragte ich, als wir uns wieder einigermaßen beruhigt hatten.
Ich hatte auch kurz überlegt, meinem Freund einen Korb zu geben, um seine Reaktion abzuwarten. Das wäre aber nicht für beide Parteien witzig gewesen, ihm wären garantiert die Gesichtszüge entglitten. Oder er hätte gelacht, weil er wusste, dass es sich meinerseits um einen Scherz handelte. Wir werden es wohl nie erfahren. Ihn so zappeln zu lassen, wollte ich dann doch nicht. SO gemein war ich dann auch wieder nicht. Ich mogelte nur ab und an mal, besonders bei den Koko Head Stairs. „Ja, das habe ich. Und es hat zwei Stunden gedauert, die arme Verkäuferin ist fast verzweifelt." Ich lachte auf, da ich dieses Szenario vorm inneren Auge hatte. „Sie ist aber auch selbst schuld, wenn sie mir den besten Ring erst am Ende zeigt." Ich sah meinen Freund von der Seite an, dessen Mundwinkel in Richtung des Himmels schnellten. Halt stopp: Verlobter klang noch so viel besser und war auch mehr als zutreffend. „Ich hoffe mal, dass die Frau jetzt keine Alpträume hat." „Hey!" „Nicht jeder kommt mit deiner speziellen Art klar." Steve bremste abrupt und ich dachte erst aufgrund meiner Bemerkung, doch die Ampel war rot. Er beugte sich über die Mittelkonsole: „Ich bin doch nicht speziell." „Nur ein bisschen." Er zog die Augenbrauen hoch: „Warum hast du den Antrag denn angenommen?" Ich lächelte: „Eine berechtigte Frage, das kann man doch sicherlich noch rückgängig machen." Steve grinste jetzt auch, was mir zu verstehen gab, dass er wusste, dass ich es nicht ernst meinte. „Dann gib mir den Ring zurück." Sofort zog ich demonstrativ meine Hände weg und hielt sie hoch: „Vergiss es, den behalte ich um jeden Preis." „Der Preis ist eine Ehe, bekommst du das hin?" „Wird schwierig, aber ich schätze schon", ich beugte mich ebenfalls zur Mittelkonsole, „Ich komme mit deiner speziellen Art schon klar und nur das ist wichtig." Steve küsste mich leidenschaftlich, was ich erwiderte. Fast hätte ich vergessen, dass wir gerade im Auto saßen. „Na gut, dann darfst du dich niemals von mir scheiden lassen und auch niemals sterben." Die Ampel wurde grün und er fuhr an. Ich lachte beherzt: „Seit wann bist du eigentlich so schlagfertig?" „Seitdem mich meine Verlobte zum glücklichsten Mann auf Erden gemacht hat." „Das mache ich doch wohl andauernd. Was ist mit meinen tollen Omelettes?" Steve sah mich kurz an, bevor er wieder auf die Straße schaute. „Eins zu null für dich, aber wir sind noch lange nicht fertig." Ich grinste triumphierend, bis ich sah, dass wir am Tatort angekommen waren. Wir liebten diesen Schlagabtausch, doch jetzt hatte die Arbeit Priorität.Kono zog mich sofort in eine feste Umarmung und es folgten Glückwünsche, danach bestaunte sie den Ring. „Wow, was für ein Klunker." „Nur so kann er mich bei Laune halten." Wir lachten los. Steve, der einige Meter von uns entfernt stand, sah uns verwirrt an. Materielle Dinge waren mir keineswegs wichtig, um das hier einmal klarzustellen. „Das glaube ich gerne", kicherte sie. Danach umarmte ich meine restlichen Kollegen, die Steve und mich beglückwünschten. Wir hatten schnell ausgemacht, am Abend bei Kamekona ein wenig zu feiern, bevor Duke Lukela unter dem Absperrband hervorkam. „Commander, Max hat bereits etwas an der Leiche gefunden." „Mahalo, Duke", antworte Steve und wir alle gingen zum Haus. Es war scheinbar Selbstmord einer Polizistin, an dem aber etwas faul zu sein schien.
DU LIEST GERADE
Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️
FanfictionDie Five-O Task Force von Lieutenant Commander Steve McGarrett war laut Gouverneur Denning mit zu wenig Frauen bestückt. Deshalb setzte er Steve eine neue Kollegin vor die Nase, die das Team mit ihren Kompetenzen perfekt ergänzen sollte. Steve wol...