Steves Sicht
Das Verbrechen machte wohl nie Pause, nicht mal an Silvester. Doch mit einem gelösten Fall ins neue Jahr zu starten, war auch nicht schlecht. Lori und ich aßen unser verspätetes Abendessen im Speisesaal, genau wie viele andere Hotelgäste auch. Dabei hatte ich ihr erklärt, wie wir vorgegangen waren. Der Typ, der die Hotelzimmer ausgeraubt hatte, war ein Technikgenie: Er hatte sich in die Überwachungskameras gehackt und jedes Gesicht innerhalb des Raumes geprüft. So war Loris Tarnung als Diana aufgeflogen und es wurde brenzlicher. Glücklicherweise hat er wohl nicht gesehen, dass ich zu Beginn entkommen war. Es tat mir im Herzen weh, meine Verlobte alleine zu lassen. Aber so hatte ich den Überraschungsmoment auf meiner Seite, weil sie die Toiletten nicht durchsucht hatten. Wir hatten ebenfalls Zugriff auf die Kameras gehabt und konnten uns ein Bild von der Situation machen. Selbstverständlich hatte ich mein Team angerufen, die sofort da waren und irgendwie bekam die Presse auch Wind davon. Nachdem ich meine Waffe aus meinem Koffer geholt hatte, fiel mir dieser maskierte Mann auf, der sich auf unserer Etage widerrechtlich Zutritt zu den Zimmern verschaffte. Mein Team und ich konnten relativ zügig seine kriminellen Machenschaften unterbinden. Umso schwieriger war es, in den Speisesaal vorzudringen. Hunderte Zivilisten, vier Geiselnehmer und Kimberly Bishop, die einen epileptischen Anfall hatte. Lori hatte unfassbar gut gehandelt, ich würde für sie ein gutes Wort beim Gouverneur einlegen.
Nachdem HPD und Five-O das Hilton verlassen hatten, kehrte wieder Normalität ein. Als Lori aus dem Krankenhaus kam, sie hatte ja Kimberly besucht, zierten einige Pflaster ihr Gesicht. Die Ärzte konnten sie nicht gehen lassen, sondern hatten sich die kleinen Kratzer angeschaut. „Ich bin müde und hellwach zugleich", sagte Lori, als sie unsere Schlüsselkarte an den Sensor hielt. Wir betraten dann unsere Suite: „Mir geht es auch so." Platt und erschöpft von dieser Geiselnahme machten wir uns bettfertig. Ich war total beruhigt, weil es Lori wohl gut ging. Das Ausziehen des Kleides war peinlich, keine Frage, aber sie meinte, dass es zum Job gehört habe. In dieser Situation zumindest. Und doch quälte ich mich irgendwie, weil ich nicht vor Lori einschlafen wollte, falls sie noch darüber sprechen wollte. Loris Kopf lag an meinem Oberarm, weshalb ich stocksteif liegenblieb. „Gute Nacht, Schatz", flüsterte ich und küsste ihren Haaransatz. „Schlaf gut, Liebling", antwortete sie leise nuschelnd, so als wäre sie kurz vorm Einschlafen. Da lag ich nun: Auf dem Rücken, stocksteif, in der Dunkelheit und grüblerisch. Es hatte keinen Gesprächsbedarf mehr gegeben, weshalb ich diesen Fall während unseres Urlaub aus meinem Bewusstsein verbannte. Doch dieser Abend hatte mich dazu gebracht, einen Entschluss zu fassen, den ich Lori gerne morgen mitteilen wollte.
Am Morgen war ich wirklich früh wach und organisierte einige Dinge, während meine Verlobte noch schlummerte. Gegen 10 Uhr wachte sie auf und ich saß neben ihr. Ich hatte Angst, nicht fertig zu sein, wenn Lori aufwachte. Ihre müden Augen sahen mich fragend an: „Bist du schon lange wach?" Ich machte eine abfällige Handbewegung: „Erst ein paar Stunden, macht aber nichts." Sie setzte sich auf und sah den abgedeckten Rollwagen vor dem Bett. Ich stand auf und zog die Tischdecke weg, sodass das Frühstück zum Vorschein kam. „Und sag mir jetzt bloß nicht, dass du keinen Hunger hast." Lori lachte: „Doch und wie." Wir frühstückten im Bett und hatten eine schöne Aussicht aufs Meer. „Ich habe nachgedacht." „Worüber?", fragte sie und biss daraufhin in ihr Croissant. „Mir ist gestern extrem bewusst geworden, wie vergänglich die Liebe und die Existenz des Menschen ist. Alles kann im nächsten Moment anders sein und das gerade bei unserem Job." Nachdem sie aufgekaut hatte, antwortete sie: „Genau genommen hatte ich einfach nur Pech, weil ich zur falschen Zeit am falschen Ort war. Und trotzdem habe ich meinen Job gemacht, direkt an der Gefahrenquelle." „Das war zwar ein Zufall. Aber keiner weiß, was morgen passiert. Deshalb wollte ich dich fragen, was du von der Idee hältst, die Hochzeit vorzuziehen?" Lori sah mir in die Augen, überrascht und erleichtert zugleich: „Das ist eine gute Idee. Wie wäre es mit dem 05.05.?" Da sie schon ein Datum im Kopf hatte, musste sie wohl auch schon darüber nachgedacht haben. „Das gefällt mir. Ach übrigens: Frohes neues Jahr." Lori grinste: „Dir auch. Dabei hatte ich mir den Jahreswechsel keineswegs so vorgestellt. Aber jetzt kann es dadurch ja nur noch besser werden." „Ab jetzt genießen wir unseren Urlaub noch mehr. Ich habe übrigens noch eine Überraschung für dich." „Was für eine?", Lori stellte ihre leere Teetasse auf das Tablett. „Das verrate ich dir doch nicht, wo bleibt denn da der Spaß?" Meine Verlobte stand auf und streckte sich: „Du willst mich nur leiden lassen, gib es doch wenigstens zu." Ich beobachtete sie genauestens mit einem Schmunzeln: „Vielleicht ein bisschen." Sie ging ins Bad und ich reckte meinen Kopf in die Richtung. So sah ich, dass Lori die kleinen Pflaster vom Gesicht abzog. „Wann ist es denn so weit?", fragte sie mit neugieriger Stimme. Ich setzte mich auf die Bettkante und antwortete: „In einer Stunde bringe ich dich an den Ort. Aber was wollen wir denn bis dahin noch machen?" Lori stellte sich den Türrahmen und posierte: „Ich gehe jetzt duschen, du..." Ich unterbrach sie frech und war bereits aufgestanden. „Sehr verlockend, ich bin auf jeden Fall dabei."
Lori zog mich ins Bad und wir beide lächelten. „Wo geht es dann hin?" Ich zog meine Boxershorts aus und stieg schon mal in die geräumige Duschkabine: „Keine Chance." „Du bist ein Spielverderber", sie streifte sich das geblümte Nachthemd vom Körper. „Du bist einfach zu neugierig", konterte ich. Lori stieg zu mir in die Dusche und ich war geblendet von ihrer Schönheit. „Und du bist zu rechthaberisch", sagte sie. Meine rechte Hand fand auf ihrer Wange Platz und mit der anderen zog ich sie näher an mich heran. Lori küsste mich grinsend, bevor ich es tun konnte. Ihre freie Hand drehte an dem Duschregler und eiskaltes Wasser, was ich liebte und nicht anders kannte durch die Navy, prasselte sanft auf uns hinab.
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Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️
FanfictionDie Five-O Task Force von Lieutenant Commander Steve McGarrett war laut Gouverneur Denning mit zu wenig Frauen bestückt. Deshalb setzte er Steve eine neue Kollegin vor die Nase, die das Team mit ihren Kompetenzen perfekt ergänzen sollte. Steve wol...