Kapitel 84

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Alle Freunde und unsere Familie wussten mittlerweile von unserer Verlobung und freuten sich sehr für uns.
Heute war schon der 24. Dezember und es gab keinen Fall. Dieses Jahr wollten wir Weihnachten im Hauptquartier feiern, weshalb die Vorbereitungen schon auf Hochtouren liefen. Am Abend gab es ein Festessen und am nächsten Morgen die Bescherung. Die Aufgaben wurden aufgeteilt und am liebsten hätte ich bei jeder einzelnen mitgeholfen. Aber ich konnte mich ja schlecht teilen. Steve und Lou hatten leider recht spät einen Baum besorgt und zu unser aller Überraschung war der sogar richtig schön. Grace, Will und Samantha durften den großen Baum, welcher neben dem Computertisch stand, nach Herzenslust schmücken, was ihnen sehr gefiel. Chin, Danny, Eric und Adam bauten in der Zwischenzeit Tische und Stühle zu einer langen Tafel auf, Abby deckte diesen festlich. Fong, Max und Kamekona dekorierten das Hauptquartier, während die Kinder den Baum schmückten. Kono, Rachel und Renee kochten in der großen Küche der Grovers den halben Tag das Essen. Das Menü sollte bis zur letzten Minute ein Geheimnis bleiben. Steve kümmerte sich um die Arbeit: An Weihnachten gab es zumindest bei Five-O eher weniger Fälle, wie es mir Danny erzählt hatte, und deshalb war die Notbesetzung dieses Jahr beim HPD. Wir hatten quasi alle frei, außer bei einem riesigen Fall, was aber höchst unwahrscheinlich war. Lou kümmerte sich um die Technik für den späteren Filmeabend: Er befestigte eine große Leinwand und Fong ging ihm zur Hand. Nun ja, ich kaufte Knabbersachen und stöberte zu Hause in unserem Filmregal. ‚Charlie und die Schokoladenfabrik', ‚der Polarexpress' und ‚Kevin- Allein zu Haus' waren meine heutige Ausbeute. Ansonsten half ich überall mal. Eine größere Sache, die ich machen wollte, waren die Getränke. Steve und ich schleppten Getränkekisten ins Hauptquartier, wobei der große Berg Lou, nicht abwertend gemeint, uns auch unterstützte. Die Männer hatten mich davon überzeugen wollen, dass ich doch etwas Anderes machen könne. „Schatz, das ist doch zu schwer für dich." Das hatte er gesagt. Zum einen fand ich seine Fürsorge gut, aber zum anderen war ich eine emanzipierte Frau, die auch mal ein paar Getränkekisten bezwingen konnte. Jerry kümmerte sich um die Weihnachtsmusik: Hoffentlich waren da keine Songs über Verschwörungstheorien dabei...

Am frühen Nachmittag waren wir mit allem fertig und jeder fuhr nach Hause. Um 19 Uhr wollten wir uns zum Festmahl treffen. Eddie, der das bunte Treiben schwanzwedelnd inspiziert hatte, ruhte sich gerade auf der Rücksitzbank aus. Gefühlt schlief er mehr als alles andere. Jedenfalls hatten wir noch ein wenig Zeit, um andere Sachen zu machen. Unter anderem riefen wir Familie und Freunde an, die an Weihnachten nicht bei uns sein konnten. Nach einer kleinen Sporteinheit, die wir zu dritt vollzogen hatten, machten wir uns auch langsam fertig. Die Zeit war unglaublich verflogen, was ich nicht fassen konnte.

Ich hatte mich für ein bordeauxrotes und kürzeres Kleid entschieden, was ich mit schwarzen Over Knees kombinierte. Dazu gab es eine kleine schwarze Tasche sowie etwas Schmuck. Mein Make-up war aufs Outfit abgestimmt, doch jetzt auch nicht übertrieben. Die Haare hatte ich leicht gelockt. Das fertige Ergebnis schaute ich mir im Spiegel an, bevor ich zu Steve auf den Flur ging. Dort band er sich eine Krawatte vorm Spiegel, hielt aber inne, als er mein Spiegelbild sah. Ich stand nun dicht hinter ihm und hatte meine Hände auf seine Schultern gelegt, die deutlich muskulös waren. Er trug einen dunkelblauen Anzug und schwarze Lackschuhe, mein Verlobter sah zum Anbeißen aus. „Warum bin ich eigentlich vor dir fertig?", lachte ich und musterte ihn weiterhin im Spiegel. „Du hast meine Krawatte verlegt, die habe ich ewig gesucht", er sah mich skeptisch an. „Da muss mir wohl ein Fehler unterlaufen sein", ich zuckte mit den Schultern. Plötzlich wirbelte Steve mich herum, unsere Gesichter waren nah beieinander. „Du bist und bleibst eine linke Bazille, Lori Weston." „Wenn du deine Sachen überall liegen lässt... Da KONNTE ich nicht anders!" Er lächelte und ich ebenfalls. Wir küssten uns, bis Eddie bellte und uns unterbrach. Eddie war auch listig!

Wir hatten uns alle an die lange Tafel gesetzt: Doch ein Platz war frei. Hatten wir einen zu viel gedeckt oder waren noch nicht alle hier? Mit einem Rundumblick sah ich, dass alle da waren. Die Situation klärte sich aber auf, als eine gewisse Person den Flur betrat. „Emilia, was machst du denn hier?", fragte ich perplex, nachdem sie kurz in die große Runde gegrüßt hatte. „Steve hat mich eingeladen", sagte sie, als wir uns umarmten. Mein Verlobter, der links neben mir saß, grinste nur. „Das freut mich sehr, doch wieso erfahren wir das erst jetzt?" „Ich bin genauso überrascht wie du, dass er mich relativ spontan eingeladen hat", antwortete meine beste Freundin. Alle sahen Steve an, der nur sagte: „Das ist eine Überraschung." Was hatte er geplant? Wie ich meine große Neugier doch hasste... Emilia setzte sich auf den freien Platz zu meiner Rechten. Dann verteilten wir das Essen, es gab ein köstliches drei Gänge Menü, und redeten alle miteinander, während im Hintergrund leise Weihnachtsmusik lief.

Steve war im Laufe des Abends die Ruhe in Person und schien es nicht eilig zu haben, diese ‚Überraschung' zu zeigen oder sagen. Meine Neugier schob ich aber doch ganz gut zur Seite, weil ich Emilias Anwesenheit in jedem Fall sehr genoss.

Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt