Kapitel 36

960 28 2
                                    

„Dann kommt mal mit", Kamekona ging voran und wir folgten. Nicht weit entfernt stand ein Helikopter, was meine Verwirrung auflöste. Steve verstaute die Taschen und ich stieg ein. Wie ich erfuhr, würde Kamekona uns nach Lanai fliegen. „Ich wusste gar nicht, das du einen Helikopter hast", staunte ich. „Aber hallo. Die Touris lieben Inselflüge, ist eine gute Einnahmequelle", er bereitete sich auf den Abflug vor. Steve setzte sich neben mich und sagte: „Wir können los, Bra." Dann ging es los und ich war überwältigt. Ich bin zwar schonmal mit einem Helikopter geflogen, aber diese Eindrücke von Hawaii waren das Tüpfelchen auf dem i. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Steve mich lächelnd musterte, während ich mir alles anschaute. „Was habt ihr zwei denn auf Lanai vor?", Kamekona war auch ziemlich neugierig. „Das kann ich doch jetzt nicht erzählen, sonst erfährt Lori ja alles", lachte Steve. Hätte ja klappen können...

Lanai war in echt noch viel schöner, als ich es von Bildern kannte. Nachdem wir gelandet waren, flog Kamekona wieder weg und ich schaute mich um. Das Gras war wild gewachsen und so wirkte alles unberührt. Außerdem waren wir von wildem Dschungel umgeben. Mir wurde warm, weshalb ich meine Jacke auszog und in den Rucksack packte. Steve trug auch eine kurze Hose und ein Tanktop, wodurch man seine Muskeln und Tattoos sehen konnte. Zurück zur Umgebung, Lori! Es war total still, bis Steve sagte: „Wir müssen jetzt noch eine Weile nach Norden gehen, dann gelangen wir an unser Ziel." Wir setzten uns in Bewegung und gingen nebeneinander. „Hast du hier etwa Quads deponiert, um mich zu beeindrucken?", lachte ich, während ich mich von neuen Eindrücken des Dschungels berieseln ließ. „Nein, da habe ich es mir wesentlich einfacher gemacht." Nach ein paar Minuten erreichten wir eine kleine Hütte mit der Aufschrift ‚Christians Quadverleih'. Die Tür öffnete sich und ein schwarzhaariger Mann kam auf uns zu, er sah aus wie ein Navy Seal. Die Jungs begrüßten sich mit einer Männerumarmung: „Hey, Chris. Schön, dich wiederzusehen." „Hey, Steve, da seid ihr ja endlich. Ich habe den Heli schon gehört." Neben ihnen fühlte ich mich wie das fünfte Rad am Wagen. „Chris, das ist Lori." Sie hatten mich doch nicht vergessen. Dieser musterte mich mit einem eindringenden Blick. „Hey, Lori. Ich bin Commander Christian Porter", er reichte mir die Hand. Diese schüttelte ich selbstverständlich: „Freut mich sehr, Chris. Woher kennt ihr euch?" „Wir haben zusammen gedient. Und jetzt stehen wir hier. Er hat mich um diesen Gefallen gebeten und den konnte ich ihm nicht verwehren, da er mir mal den Arsch gerettet hat." Steve lachte: „Ich musste ja ständig auf dich achten." „Aber genug von mir: Kannst du Quad fahren, Lori?", fragte Chris. „Ja, deshalb sind Steve und ich auch hier." Er nickte: „Und woher kennt ihr euch?" „Wir arbeiten seit Kurzem zusammen bei Five-O", antwortete Steve. „Dabei wollte er mich erst nicht in seinem Team haben", neckte ich ihn. „Oh Steve, wer hat dir denn ins Hirn geschissen? Ich sehe nur Positives an ihr." Sein Humor gefiel mir. „Wollt ihr euch jetzt gegen mich verschwören? Wir sind nur dummerweise aus einem anderen Grund hier." „Richtig", Chris holte zwei Quads und bereitete alles vor. „Falls ihr irgendein Problem haben solltet, meldet euch", Chris reichte mir ein Satellitentelefon. „Ansonsten habe ich schon alles mit Steve geklärt. Er kennt sich hier ja aus." „Und falls wir uns verirren sollten, werde ich es ihm später immer wieder unter die Nase reiben", lachte ich und Steve rümpfte die Nase. „Guter Plan, Lori", Chris gab uns noch Helme. Diesen setzen wir uns auf und dann ging es auch schon los. Wie lange war ich nicht mehr Quad gefahren? Ich beschleunigte und fuhr einige Meter vor: „Wo bleibst du denn?" Steve lächelte mich an: „Bin schon unterwegs."

Die Inseltour war total schön und durch die Quads gab es nochmal einen Adrenalinschub. Wir machten teilweise kleine Wettrennen, wie sollte es auch anders sein, quatschten und bewunderten die unberührte Schönheit von Lanai. Es waren laut Chris tatsächlich einige Touristen hier, denen wir aber nicht begegneten.
Am Mittag fuhren wir zu einer abgelegenen Bucht, wo Steve eine Picknickdecke ausbreitete. Wir setzten uns und er holte Proviant aus seiner Tasche. „Woher kennst du Lanai so gut?" „Mein Dad war oft mit mir und meiner Schwester hier, als wir klein waren. Lanai war auch oft so eine Art Rückzugsort für mich." Ich atmete zufrieden die Meeresluft ein: „Es ist so schön hier." „Das finde ich auch", er gab mir ein Sandwich, „Deshalb wollte ich dir diesen Ort auch unbedingt zeigen." Wir beide hatten fast zeitgleich unsere Sonnenbrille aufgesetzt, da die Sonne ziemlich blendete.

Nach der kleinen Stärkung legten wir uns auf die Decke und machten eine Verdauungspause. Mir war schon jetzt klar, dass diese zehn Stunden mit Steve nicht langweilig werden würden. Wir unterhielten uns total viel über alles Mögliche und so lernte ich ihn immer mehr kennen. Das freute mich natürlich sehr, da wir ja auch Freunde waren und nicht nur Kollegen. Würde dich Steve nur für seine Kollegin halten, hätte er das alles nicht mit dir gemacht.

Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt