Kapitel 3

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Loris Sicht

Ich folgte ihm in ein leeres Büro, er blieb vor dem Schreibtisch stehen: „Das ist Ihr Büro. Sie können es sich, wann immer Sie wollen, einrichten." Er zeigte auf die Büros drum herum, wem welches gehörte: „Und das ist meins." Es lag gegenüber von meinem, weshalb ich die perfekte Sicht hatte. „Wollte niemand gegenüber Ihres Büros sein?" „Nein, ich verstehe es nicht. Vielleicht stinke ich ja, obwohl ich dusche." Ich musste grinsen, er roch ganz normal. Genau genommen konnte ich das Gegenteil nicht beweisen, ich habe ihn ja schließlich nicht beschnüffelt. Auch Steve grinste kurz: „Wie dem auch sei, jetzt haben Sie die Ehre." „Und ich freue mich, hier zu sein", das war absolut nicht gelogen. Ich liebte Hawaii und war noch glücklicher, auch auf dieser Insel wohnen und arbeiten zu dürfen.

„Wir werden Sie hier noch rumführen, wenn der Fall abgeschlossen ist", wir kamen aus meinem neuen Büro und gingen zu den anderen zurück. Ich nickte und das restliche Team schaute uns an. „Habt ihr etwas?", Steve klang wie ein knallharter Boss. Auf dem Computer war ein Bild von Elgo und Danny erzählte: „Alfonso Elgo hat drei Kinder sexuell missbraucht und stahl viel Geld, um untertauchen zu können. Seinen Komplizen hat er getötet und er landete dann im Gefängnis." „Ich habe mit dem Gefängnis telefoniert: Elgo saß 6 Jahre ab, war aber immer wieder auffällig. Gestern Mittag ist er ausgebrochen und seitdem wird nach ihm gefahndet", ergänzte Chin. „War er mit Cara Winter verheiratet?", fragte Steve in die Runde. „Zehn Jahre, bis Leila sieben war. Dann musste etwas passiert sein, weshalb sie sich scheiden ließen und Cara den richterlichen Beschluss erhielt", antwortete Danny. Sie waren ein tolles Team, daran gab es keine Zweifel. „Ich habe Miss Winter angerufen, sie kommt gleich hierher", beendete Kono den kleinen Vortrag. „Wir müssen Elgo finden, er steht ganz oben auf unserer Liste. Gute Arbeit Team, bleibt dran. Ich will all seine Aktivitäten seit gestern Mittag. Lori, Sie helfen Chin", Steve ging in sein Büro. Es war schon das zweite Mal, dass er mich zurückstellte. Ich war keine dumme Anfängerin, ich hatte schon viele Fälle gelöst. Diese Demütigung, auch noch vor dem Team, konnte ich nicht dulden, weshalb ich zu seinem Büro ging. Von den anderen erntete ich verwirrte Blicke, als ich an seine Tür klopfte. Er schaute von seinem Computer auf und bat mich, einzutreten. „Was kann ich für Sie tun, Agent Weston?", er bat mir den Stuhl an. Ich blieb einfach aus Protest stehen: „Warum behandeln Sie mich so? Ich bin nicht erst seit gestern Polizistin, werde aber von Ihnen so behandelt." Ich spürte aus dem Augenwinkel, dass uns das restliche Team beobachtete. Steve stand auf und knöpfte sein Sakko zu: „Sie sind gerade neu zum Team dazu gestoßen. Glauben Sie, dass ich Ihnen so vertraue wie den anderen? Ich war mit denen auf Einsätzen, wir kennen uns schon ewig. Sie kenne ich im Gegensatz dazu gerade mal zwei Stunden und muss erstmal schauen, wie Sie so arbeiten." „Bei allem Respekt Commander McGarrett, es geht um ein entführtes Mädchen. Uns läuft die Zeit davon, wir müssen alle verfügbaren Kräfte nutzen, um erfolgreich zu sein. Hiermit verlieren wir Zeit, die sowieso schon begrenzt ist. Dieses Mädchen könnte sterben, wenn wir zu spät kommen, und das nur, weil wir nutzbare Zeit verschwendet haben", antwortete ich mit einem ernsten Unterton. „Sie haben recht, Agent Weston. Wir sollten keine Zeit mehr verlieren. Schauen Sie sich in Leila Winters Zimmer um, vielleicht gibt es dort brauchbare Spuren." Ich nickte und verließ sein Büro.

Miss Winter wollte gerade zum Hauptquartier fahren, als ich eintraf. „Wonach suchen Sie denn, Agent Weston?", Cara stand im Türrahmen und beobachtete mich. „Nach Informationen, die uns helfen könnten, Ihre Tochter zu finden." Es war ein normales Teenagerzimmer mit vielen Fotos von Freunden, keine Auffälligkeiten. Das hatte ich schon oft gemacht und kannte mögliche Verstecke eines Teenagers. Ich schaute unter ihrem Bett nach: auf einer kleinen Kiste lag ein grüner Zettel. Mit meinen schwarzen Handschuhen öffnete ich den Brief vorsichtig und las laut vor: „Deine Mutter hat gelogen, ich bin nicht bei einem Autounfall gestorben. Ich habe mal schlimme Sachen gemacht und habe meine Strafen dafür erhalten. Deine Mutter glaubt mir aber nicht, deshalb darf ich dich nicht sehen. Trotzdem bin ich immer für meine kleine Prinzessin da. Schon bald wird sie nicht verhindern können, dass wir uns sehen. Aber vergiss nicht: Deine Mutter hat dich zehn Jahre belogen und ist an allem Schuld!"

Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt