Kapitel 75

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Loris Sicht

Der Besuch in der Heimat war wie Balsam für die Seele. Doch auch die schönste Zeit ging dann vorbei. Meine Traurigkeit lichtete sich, als ich an alle Menschen und Tiere auf Hawaii dachte, die auf uns warteten. Nach einem zehnstündigen Flug, bei dem Steve die meiste Zeit geschlafen und ich ein Buch gelesen hatte, kamen wir um 18 Uhr auf der Landebahn zum Stehen. Nachdem wir das übliche Flughafenprozedere hinter uns hatten, wurden wir freundlich empfangen. Emilia hatte Eddie abgeleint, sodass er einige Meter auf uns zulief. Dieser Anblick brachte mich zum Weinen und ich kraulte ihn intensiv. Auch Steve kniete sich neben mich, verwöhnte ihn mit Streicheleinheiten und sagte: „Wir haben dich auch sehr vermisst, Kumpel." Der Vierbeiner lief aufgeregt um unsere Beine herum, als wir aufgestanden waren, um unsere Freunde zu begrüßen.

Emilia, Danny, Lori, Eddie und ich fuhren zu Kamekona, wo noch mehr Freunde auf uns warteten. Bei leckeren Shrimps erzählten wir von den drei Wochen Urlaub und im Gegenzug erfuhren wir auch, was wir auf der Arbeit verpasst hatten. Es hatte zwei Entführungsfälle gegeben, die sie erfolgreich unter der Leitung von Lou lösen konnten. Danny hatte sich vor unserer Abreise darüber beschwert, nicht selbst das Kommando von Steve bekommen zu haben. Doch mein Freund hatte es wie folgt begründet: „Du hattest schon mal die Leitung, wir rotieren. Lou, du bist am Drücker." Dieser stand damals neben Danny und grinste breit. Nach netten Gesprächen und dem Essen sind wir um 23 Uhr nach Hause gefahren, da der Flug doch ziemlich anstrengend gewesen war. Eddie schlief direkt ein, als er sich ins Körbchen gelegt hatte. Er war so voller Freude und ist so viel umhergelaufen, da war das Energiebündel jetzt einfach erschöpft. Steve und ich hatten uns nur noch bettfertig gemacht, dem Gepäck wollten wir uns am Morgen widmen. Auch ich hatte nicht lange gebraucht, um einzuschlafen. Wir hatten uns gerade noch einen Gute-Nacht-Kuss gegeben und schon bin ich in die Traumwelt abgedriftet.
Doch mein Körper wollte mich nicht ausschlafen lassen: Danke dafür... Gegen sechs Uhr früh bin ich leise aufgestanden und in die Küche gehuscht. Eddie und Steve schliefen beide noch, was für mich eine Herausforderung war, sie nicht mit dem kleinsten Geräusch zu wecken. Nach ein paar Minuten setzte ich mich mit einem vollen Frühstückstablett ins Bett. Mein Freund schlug die Augen auf und grinste breit: „Weißt du, wie früh es ist?" „Es ist schon sehr ungewöhnlich, dass ich vor dem Navy Seal wach bin, der gestern zusätzlich noch fast den ganzen Flug geschlafen hat." Steve setzte sich neben mir vorsichtig auf und antwortete: „Darf ich nicht auch einmal ausschlafen?" „Habe ich dich geweckt?" Auch Eddie hatte sich aufgesetzt und beobachtete das Essen auf meinem Schoß. „Nein, kein Stück." „Will die Prinzessin weiterschlafen, weil sie doch ausschlafen wollte?", neckte ich ihn und trank einen Schluck Tee. „Oh nein, vergiss es. Du isst mir doch sonst alles weg", Steve klaute sich eine Weintraube vom Teller. „Das stimmt gar nicht", sagte ich gespielt beleidigt. Er lehnte sich zu mir herüber und küsste mich, sodass das Gespräch in den Hintergrund rückte.

Der Morgen verlief sehr entspannt. Nach dem Frühstück ging Steve mit Eddie joggen. Währenddessen hatte ich das Gepäck ausgepackt und eine Waschmaschine angeschaltet. Dann beschloss ich, eine Runde im Meer zu schwimmen. So konnte ich mir die Zeit vertreiben, bis meine zwei Kerle wieder heimkehrten. Ich kraulte ein wenig, bis Eddie ins Wasser rannte und Steve neben ihm mit einem Körper ins Wasser eintauchte. Beinahe hatte ich einen Herzinfarkt bekommen, als Steve mich tief unter Wasser gezogen hatte. Ich war so auf mein Kraul fixiert und hatte ihn nicht gesehen. Nachdem ich mich an ihm mit einer vorgetäuschten Verführung gerächt hatte, spielten wir mit Eddie im Wasser.

„Steve, Lori, Eddie! Ich will euren Badespaß ja nicht stören, aber wir haben einen neuen Fall", es war bestimmt eine Stunde vergangen, als Danny plötzlich in unserem Garten stand. „Worum geht es?", fragte ich, während ich zum Strand watete und meine nassen Haare ausdrückte. Eddie und Steve folgten mir. Als ich näher zu Danny kam, erkannte ich seinen panischen Blick. „Jerry wurde entführt!" „WAS?!", entfuhr es Steve und mir synchron. Wir liefen sofort ins Haus, um uns schnell anzuziehen. Danny war mit Eddie schon zum Hauptquartier gefahren, wo wir uns treffen wollten.

„Lagebericht", forderte Steve, nachdem wir ein wenig außer Atem beim großen Computer standen. Während Kono und Chin am Computer tippten, musterte Lou uns mit einem amüsierten Blick. „Ihr wart wohl gerade schwimmen, was?" Ich hatte meine nassen Haare in einem Pferdeschwanz zusammengefasst. Lou lachte dann los und ich wusste absolut nicht, warum. Danny zeigte auf Steves Schuhe: Er trug noch seine Flip Flops. „Ach verdammt", fluchte Steve, „Gebt mir noch eine Minute." Er eilte zu seinem Büro und hinterließ eine kleine Sandspur. Ich wusste, dass Steve in seinem Büro ein Paar Straßenschuhe deponiert hatte. Wäre Jerry nicht entführt worden, hätte ich auch gelacht. Schließlich hätte ich niemals gedacht, dass dieses Paar Schuhe jemals mal nützlich sein würde.

Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt