Steves Sicht
„Schatz, ich bin wieder da", rief ich, den großen Einkaufskorb in der Hand haltend. Mein Blick wanderte zur geöffneten Terrassentür, war Lori im Garten? Ich stellte den Korb ab und ging zu der Tür. Als ich Einbruchsspuren erkannte, zückte ich instinktiv meine Waffe. „Lori?" Keine Antwort, das Haus war gespenstisch still. Ich suchte sie überall und wurde in der Küche fündig. Auf dem Herd kochte gerade Gemüsesuppe über. Ich zog mir Handschuhe an und machte den Herd aus. Lori würde das Essen nie unbeaufsichtigt lassen. Mein Magen verkrampfte sich und mir wurde schlecht. Mittlerweile wusste auch mein Hirn, was hier passiert sein musste. Ich bückte mich und hob eine Spritze vom Boden auf. Meine andere Hand griff nach meinen Handy, um Kollegen und Spurensicherung anzurufen. Ich war wie in Trance: Nur fähig, die Spritze einzutüten. Es war wie ein Fall, nur dieses Mal wurde Lori entführt. Du kannst jetzt aufwachen, Steve. Das ist nur ein Alptraum. Als es klingelte, öffnete ich die Tür. Meine Kollegen, die Spusi und Emilia waren da. Letztere erzählte mir, dass sie Lori telefonisch nicht erreichen konnte und sie mal nach ihr schauen wollte...
In mir spielte alles verrückt, vor allem meine Emotionen. Ich war traurig, wütend, fassungslos, wie betäubt und still. Meine Kollegen mussten mit diesen Stimmungsschwankungen von mir klarkommen, das war sicherlich nicht leicht. „Commander, wir haben hier was." Ich sprang vom Sofa, auf dem ich mich mit Danny unterhalten hatte, und war sofort in der Küche. „Was habt ihr?", fragte ich neugierig und voller Hoffnung, mit einer Info Lori finden zu können. „Wir haben ein Handy gefunden", der Mann der Spusi fischte es aus der Suppe, „Hoffentlich kann Eric noch etwas finden." Ich stotterte, was ich normalerweise nie tat: „D-das g-gehört L-L-L-Lori..." Mir fiel es unendlich schwer, ihren Namen auszusprechen. Chin drehte mich um und führte mich aus der Küche.
Ich rief ihre Familie und Freunde an, um ihnen von Loris Entführung zu erzählen. Außerdem könnte ja jemand auch irgendwelche Infos haben... Fehlanzeige. Martina und Michael wollten die nächste Maschine hierher nehmen.
Emilia schaltete den Fernseher ein, um mich ein wenig abzulenken. „Und nun zu den Nachrichten. Vor zwei Stunden ist der Mörder Caleb Jacobs ausgebrochen. Er war gerade auf dem Weg zum Flughafen, um aufs Festland überführt zu werden. Bitte bleiben Sie alle in Ihren Häusern, er ist sehr gefährlich! Wenn Sie Informationen zu dem Flüchtigen haben, melden Sie sich bitte umgehend bei der Polizei." Es wurde ein aktuelles Bild von Caleb eingeblendet und auch Bilder von dem Transporter, der verlassen auf der Straße stand. Emilia sah mich bestimmt an: „Du weißt, wo das ist, oder?" Ich war schon aufgestanden: „Ja. Los, komm mit!" Sie schüttelte den Kopf: „Steve, ich habe dich sehr gerne, das weißt du. Aber du bist zu befangen in dieser Sache, du solltest lieber..." Ich unterbrach sie schroff: „Bei allem Respekt, Commander. Es geht hier um Lori! Ihr könnt mich nicht von diesem Fall abziehen, da ich hinter eurem Rücken trotzdem ermitteln würde." Emilia schaltete den Fernseher aus und stand seufzend auf: „Na schön, du hast recht. Aber versuch, dich ein wenig zusammenzureißen und dich wenigstens etwas zu beherrschen." Ich nickte, konnte trotzdem nichts versprechen. Wir sagten den anderen Bescheid, bevor wir mit meinem Auto losfuhren.
Die Ecke mit dem Transporter, die im Fernsehen gezeigt wurde, war weiträumig abgesperrt. Das HPD suchte Spuren und ließ uns auch helfen. „Warum zum Teufel wurde ich nicht informiert, dass Jacobs geflohen ist?!", schrie ich den Officer Pua Kai an. Auch an ihm ließ ich meine miese Laune aus, wie an schon so vielen heute. „Entschuldigen Sie, Commander. Bisher waren wir zu sehr beschäftigt", stammelte er und zeigte auf die ganzen Zeugen. Ein Ausbruch am Tag? Dumm von dir, Caleb! „Wie konnte er entkommen?", fragte Emilia, die neben mir stand. „Das können Sie ihn fragen", Pua zeigte auf einen Polizisten, der wiederum von anderen Polizisten bewacht wurde. „Danke, Pua. Das werde ich", wütend stampfte ich auf den Cop zu, Emilia war mir dicht auf den Fersen. „Was ist passiert!?", schrie ich ihn an, mit einer großen Unprofessionalität. Der Cop mit dem Namen Franklin Petersen zuckte zusammen.
Emilia hielt mich am Arm fest, weil ich ihn am liebsten verprügelt hätte. „Caleb Jacobs ist entkommen", er schaute betreten auf seine Füße. „Ach wirklich, das habe ich ja noch gar nicht mitbekommen! Wie konnte das passieren?" Emilia sah mich von der Seite an und ich fuhr einen Gang runter, weil meine Wut nicht weiterhalf. „Es war dumm von mir, ihm zu helfen. Ich weiß... Aber er hat mir eine Menge Geld geboten, wenn ich ihm zur Flucht verhelfe." „Wissen Sie, was er vorhatte?", fragte Emilia ruhig, noch immer meinen Arm haltend. „Er sagte, dass er seine Freundin nochmal sehen müsse, bevor er in den Knast wandert. Und ich Idiot hatte Mitleid mit ihm..." Meine Nasenlöcher bebten: Caleb meinte offensichtlich Lori!
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Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️
FanfictionDie Five-O Task Force von Lieutenant Commander Steve McGarrett war laut Gouverneur Denning mit zu wenig Frauen bestückt. Deshalb setzte er Steve eine neue Kollegin vor die Nase, die das Team mit ihren Kompetenzen perfekt ergänzen sollte. Steve wol...