Eine Frau atmete schnell, sah desorientiert aus und krampfe. Mist! Ein Raunen ging durch den Saal, niemand durfte oder konnte ihr anscheinend helfen. „Die Frau braucht Hilfe. Darf ich zu ihr? Ich bin ausgebildete Sanitäterin", sagte ich bestimmt. Obwohl ich nicht im Dienst war, wollte ich alles mir Mögliche tun. Nummer eins sah mich skeptisch an und antwortete dann: „Na schön, wenn es sein muss. Aber keine faulen Tricks, kapiert?" Ich nickte und stand mit erhobenen Händen auf, die Typen richteten ihre Waffen auf mich. Natürlich war ich die Kriminelle hier. Ich ließ die Hände oben, während ich schnellen Schrittes zur Frau ging. Zwar war ich keine Sanitäterin, hatte aber tatsächlich schon mal einen epileptischen Anfall mitansehen müssen. Nummer eins und vier standen mit den Waffen neben mir, um mich genauestens zu beobachten. „Können Sie mich verstehen? Ich heiße Diana und Sie?", ich hatte mich zu ihr heruntergebeugt. Die Frau war kaltschweißig, lag auf dem Rücken, wirkte benommen und verwirrt. Sie scharrte mit den Füßen und öffnete und schloss die Fäuste rhythmisch. „Kimberly. Wo bin ich?", antwortete sie und biss sich dann auf die Zunge. Sie war erst Mitte 20, wenn überhaupt. Ich fühlte ihre Stirn, die glühte. Auch noch hohes Fieber... „Ich brauche ein Kissen oder irgendetwas Weiches wie eine Decke oder Jacke!", rief ich in die Runde. „Warum?", fragte Nummer drei. „Um sie vor weiteren Verletzungen zu schützen. Ich muss ihren Kopf abpolstern, damit sie diesen nicht auf den harten Fliesenboden hauen kann!" „Hier, nehmen Sie meine Jacke", sagte der Mann neben mir. Diese nahm ich dankend an, die Typen hatten dem zugestimmt, und stabilisierte so Kimberlys Kopf. „Wie geht es Ihnen? Wissen Sie noch, wer ich bin?", ich beobachtete ihren Zustand, der sich nicht unbedingt verbesserte. „Was soll das werden?", fragte Nummer zwei gelangweilt. „Wonach sieht es denn aus? Däumchen drehen? Ich versuche, sie bei Bewusstsein zu halten und jetzt lassen Sie mich in Ruhe!" Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Typ eins grinste. „Nicht so gut, Diana", wisperte Kimberly. Ich schob die Stühle in unserer Nähe zur Seite, um Gefahrenpotentiale zu minimieren und riss ihr das enge Kleid auf. Ich schaute zur großen Uhr an der Wand: Ich versuchte schon seit sieben Minuten Kimberly zu helfen. Ihr Muskelkrampf wollte einfach nicht aufhören, dabei durfte man sie auch nicht festhalten! Meine Stirn war voller Schweißperlen... „Ich habe A-Angst", wimmerte Kimberly. Sie tat mir so leid. „Alles wird gut, das verspreche ich dir. Hilfe ist schon unterwegs und so lange bleibe ich noch bei dir." Dann stand ich mit erhobenen Händen auf, zwei und drei hielten mir ihre Knarren entgegen. „Was ist jetzt?", fragte Nummer eins. „Sie muss unbedingt ärztlich versorgt werden! Ihr Zustand verbessert sich nicht und sie krampft seit über fünf Minuten. Es liegt höchstwahrscheinlich ein lebensgefährlicher Status epilepticus vor! Das muss dringend medikamentös behandelt werden und hier habe ich dafür nicht die Mittel!" Eins sah mich durchdringend an: „Auf keinen Fall wird sie gehen!" „Sonst stirbt sie, bitte rufen Sie schnell einen Notarzt! Nehmen Sie mich stattdessen als Geisel! Ich bringe Ihnen doch viel mehr als jemand, der vermutlich jede Sekunde sterben könnte!", versuchte ich ihn zu überzeugen. „Ist ja schon gut, Süße. Das Mädchen wird nicht sterben oder zumindest nicht hier." „Danke, aber zur Vorbereitung brauche ich noch ein wenig Hilfe." Nummer drei nahm sein Handy und schien tatsächlich den Notarzt anzurufen. „Wir funktionieren den Tisch zu einer Trage um", ich ging zu einem eckigen Tisch und riss die Tischdecke mit allen Sachen darauf schwungvoll zu Boden. „Helfen Sie mir bitte, Kimberly auf den Tisch zu legen!" Sofort waren einige starke Männer zur Stelle, die sie vorsichtig auf den Tisch hoben. „Kimberly, der Arzt ist gleich da. Du musst nur noch ein wenig durchhalten, dann wird alles wieder gut." „Danke Diana, aber ich weiß nicht, ob ich das kann", im nächsten Moment schlossen sich ihre Augen und sie war bewusstlos, während der Anfall noch immer auf Hochtouren tobte. „Scheiße!", fluchte ich und raufte mir durch die Haare. Nummer eins und vier folgten uns, während viele Geisel inklusive ich den Tisch Richtung Tür schieben/tragen. Die anderen beiden bewachten die restlichen Geiseln, die mich zuvor angespannt beobachtet hatten.
An der Tür angekommen, waren dort tatsächlich zwei Sanitäter, denen wir halfen, Kimberly auf die Trage zu verfrachten. Der Dritte überprüfte die Vitalwerte von ihr. Ich ließ mir aber nicht anmerken, dass es Steve war und ich ihn kannte. Kimberly wurde zum Fahrstuhl getragen und wir Geiseln sollten uns wieder zu den anderen setzen. Ich hatte mir eine Serviette von einem Tisch geschnappt und wischte mir die Schweißperlen weg. Alle anderen Geiseln klatschten anerkennend für meinen Einsatz, bevor die Bösen befahlen, damit aufzuhören. „Das war spitzenmäßig", lobte Else mich. „Danke", antwortete ich und mein Puls normalisierte sich wieder. „Diana?", rief Nummer eins. Dummerweise hatte ich nicht gleich reagiert. „DiAnA?!" „Ja?", ich sah ihn an und warf die Serviette zur Seite. „Gut gemacht. Komm mal hier her." Mit leicht zitternden Knien ging ich zu dem Anführer, der am dem Tisch voller Diebesgut saß. „Trink", er hielt mir ein Glas mit Rotwein hin. Ich tat es sofort: Weil ich Durst hatte, mich besaufen wollte und Widerworte Konsequenzen hätten haben können. Waren da Gift oder K.O.- Tropfen drin? Mist... Jetzt war es eh zu spät, das Glas war leer und ich setzte mich mit einem komischen Gefühl wieder zu Else.
Ich wurde aus deren Verhalten und Vorgehensweise irgendwie nicht so ganz schlau. Die vier saßen seelenruhig da und teilten die Beute gerecht unter sich auf.
Doch die Ereignisse schienen sich nach einer halben Stunde zu überschlagen und alles drohte zu eskalieren...
Nummer eins bekam einen Anruf. „Richie, schrei doch nicht so! Du bist wo? Auf dem Dach?! Lauf schneller!! Die Gesichtserkennung hat etwas ergeben? Ach, das ist ja sehr interessant." Ich schluckte schwer, als er auflegte und sein Handy an die Wand pfefferte. Manche Leute hatten sich erschreckt und waren auch sofort verängstigt. Alle vier standen auf und richteten die Waffen auf die Menge. „UNTER UNS BEFINDET SICH EIN COP! DIESER JEMAND SOLL SICH ZU ERKENNEN GEBEN UND VORTRETEN!", schrie Nummer eins mit seiner rauen Stimme. Scheiße... Meine ‚Tarnung' war aufgeflogen. Else warf mir einen besorgten Blick zu, als ich langsam mit erhobenen Händen aufstand. „Du? Eine Frau als Cop? Guter Witz. Diana, du muss hier jetzt nicht die Heldin spielen", lachte der Anführer. „Zum einen war das gerade sehr sexistisch. Und zum anderen bin ICH der Cop!" „BEWEIS ES!", schrie Typ eins. „Und wie?", fragte ich, weil ich nicht wusste, wie er sich das vorstellte.
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Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️
FanfictionDie Five-O Task Force von Lieutenant Commander Steve McGarrett war laut Gouverneur Denning mit zu wenig Frauen bestückt. Deshalb setzte er Steve eine neue Kollegin vor die Nase, die das Team mit ihren Kompetenzen perfekt ergänzen sollte. Steve wol...