Kapitel 5

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Steves Sicht

Lori war echt taff und wusste, was sie wollte. Ich hatte sie das zweite Mal getestet und sie konnte etwas dagegen sagen. Sie würde darauf bestimmt nicht kommen, dass es ein Test war. Lori erinnerte mich an eine Rebellin, die immer für Gerechtigkeit kämpfen würde. Außerdem war sie direkt und das fand ich gut.

Wir fuhren schon dreißig Minuten und ich stand etwas unter Druck. Erstens, weil mir ja noch das Gespräch mit Danny blühte und zweitens, weil Lori im Auto saß. Ich wollte professionell fahren und keinen Verkehrsunfall bauen. Lori war interessant und ich wusste nicht, was sich noch in ihr verbarg. Ich hörte den Gesprächen aufmerksam zu, um jedes Detail über das neue Teammitglied zu erfahren. Dabei wirkte ich aber nicht offensichtlich interessiert, sondern hielt mich etwas zurück und beobachtete nur die Straße. „Was verschlägt dich denn hierher, Lori?", fragte Danny. „Das ist eine lange Gesichte. Um es kurz zu machen: Ich brauchte einen Ortswechsel." „Wie lange bist du denn schon auf Hawaii?", fragte diesmal Kono. „Seit zwei Wochen", antwortete Lori. „Warum wollten Sie Polizistin werden?", fragte ich und drehte mich kurz um. „Schon als kleines Mädchen wollte ich, dass die Gerechtigkeit immer siegt. Und so habe ich nach meinem Abschluss an der Penn State die Ausbildung zur FBI-Agentin in Quantico absolviert und habe als Special Agent für die Homeland Security gearbeitet, außerdem war ich auch bei anderen Bundesbehörden als Profilerin sehr gefragt." Wow, das klang sehr interessant. „Ich hoffe, es stört dich nicht, dass wir dich so ausquetschen", Kono sah sie an. „Oh nein, ich verstehe das. Ich möchte ja auch wissen, mit wem ich zusammenarbeite." „Jetzt mal eine ganz andere Frage: Was hasst du denn?", Danny hatte sich wieder nach hinten umgedreht und bleib auch in dieser Position. Sie überlegte nicht lange: „Unpünktlichkeit und Lügen."

Lori antwortete immer zielführend, klar und schnell. Nach dieser Frage lenkte Danny das Gespräch auf sich und Lori stellte ihm Fragen. „Meine Tochter Grace war der Grund, warum ich nach Hawaii gezogen bin." Alles, was er sagte, kam mir bekannt vor und auch Konos Werdegang kannte ich. Ich wusste eigentlich alles über mein Team, außer über Lori. Umso mehr war mir daran gelegen, sie besser kennenzulernen. Diese Frau war interessant und natürlich würde ich nach diesem Fall ihre Akte lesen. Komme, was wolle.

Die Fahrt ging doch ziemlich schnell rum, was ich anfangs nicht dachte. Im Auto herrschte ein angenehmes Klima, weshalb wir uns alle auch amüsieren konnten. Chin, Kono und Danny erzählten Lori alles darüber, wie und wann wir arbeiteten und wie die ganzen Abläufe waren. Außerdem berichteten die drei auch von Hawaii allgemein, sie wirkten ein bisschen wie Fremdenführer. Wir sind fünf Stunden gefahren, da wir bei einem Stau nicht so gut vorankamen. Die Leute dachten nur an sich und haben kaum eine Rettungsgasse gebildet, dabei ging es bei Leila um Leben und Tod, wenn sie ihre Tabletten nicht bekommen würde. Als wir uns dieser halb zerfallenden Ranch näherten, besprachen wir das Vorgehen. Wir tasteten uns paarweise vor, nur Lori ging aufgrund der ungeraden Zahl alleine. Ich wollte sie wieder testen, weshalb sie auch die Tablettendose von Danny bekam. Laut Cara Winter war es wahrscheinlich, dass ihre Tochter noch eine zusätzliche Tablette brauchen könne, wenn sie Stress, wie bei einer Entführung, ausgesetzt war. Extreme Situationen könnten nämlich ihr Leiden verschlimmern, weshalb wir uns beeilten. Es gab drei Eingänge zur Ranch: Danny und ich gingen durch den Vordereingang, Kono und Chin durch den seitlichen und Lori schickte ich durch den Hintereingang. „Du weißt, was dir jetzt noch blüht", flüsterte Danny. Das Gespräch... fast hätte ich es vergessen. „Muss das jetzt sein?", wir tasteten uns gerade durch die Küche. „Die Küche neben dem Haupteingang ist gesichert, keine Spur", teilte ich den anderen über Hörfunk mit. „Ja, jetzt", Danny war stur, „Du lernst Loris Fähigkeiten nicht kennen, wenn du ihr Aufgaben gibst, die komplett überflüssig sind." Ich sah ihm in die Augen und flüsterte: „Ja, du hast recht. Das war nicht durchdacht. Ich will sie ja jetzt testen und deshalb geht sie hinten alleine rein." Die anderen konnten unser Gespräch nicht hören, nur wenn wir den Knopf am Hörfunk drücken würden. „Die Pferdeställe sind gesichert", teilte Lori uns mit. „Verstanden", antwortete ich und auch bei Chin und Kono war alles wie verlassen. Wir hatten uns auf der Fahrt die Baupläne von der Ranch angeschaut, weshalb es im Erdgeschoss nicht mehr viele Möglichkeiten gab. „Lockere die Zügel etwas, obwohl es dir schwerfällt und lächeln würde auch nicht schaden", Danny grinste mich an. Ich grinste: „Das mache ich doch. Ich gebe mir Mühe." Plötzlich hörte man kurz Kugelregen, der durch die leere Ranch umso mehr hallte, und wir gingen Richtung Hintereingang. Wir waren schussbereit, kamen in einen Raum und schlossen zu Lori auf. Auf dem Boden lagen fünf Männer, die Blutlache war schon enorm. „Geht es dir gut? Bist du verletzt?", fragte Danny, der seine halbautomatische Waffe runternahm. „Alles bestens.", Lori grinste, „Die Jungs wollten spielen, ich aber nicht." Auch Danny huschte ein Grinsen übers Gesicht. Chin und Kono kamen auch zu uns, unten war alles gesichert. Lori war eine begnadete Schützin: Ohne Verletzungen konnten nur wenige Leute fünf Gegner ausschalten.

Ich hatte Lori wohl etwas unterschätzt.

Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt