Kapitel 7

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Loris Sicht

Der abgeschlossene Fall motivierte mich und ich freute mich unglaublich auf morgen und auf das, was dann auf mich wartete. Zuhause fiel ich müde, aber glücklich ins Bett und las, weil es mich brennend interessierte, noch Steves Akte, da ich über ihn eigentlich nichts wusste. Als ich fertig war, 30 Minuten später, schlief ich sofort ein.
Gegen neun Uhr weckte mich angenehme Musik, die aus der Küche kam. Ich zog mir schnell frische Sachen an und ging in die Küche. Es war das Radio, welches gerade ‚Country Roads' spielte und bei diesem Lied tanzten die Mädels immer durch die ganze Wohnung und sangen mit. Ich stand grinsend im Türrahmen und beobachtete, wie sie tanzend den Tisch deckten, kochten und laut mitsangen. Ich lebte, seit ich hier auf Hawaii war, in einer Wohngemeinschaft mit drei anderen Mädels, die ich noch aus der Schulzeit kannte. Wir verstanden uns super und hatten eigentlich immer Kontakt gehabt. „Guten Morgen, Lori", sang Cassie, die mich entdeckt hatte. „Guten Morgen ihr drei", antwortete ich und beobachtete noch immer dieses lustige Bild. „Gut geschlafen? Du schläfst doch eigentlich nie so lange und dann ist es sehr ungewöhnlich, dass WIR vor dir wach sind", Miriam stellte die Pancakes auf den Tisch. „Du hast recht, aber ich bin spät nach Hause gekommen", ich nahm mir eine Tasse und trank duftenden Tee. Wir alle setzten uns an den Tisch und frühstückten. „Das war ziemlich spät, ich war da zufällig auch noch wach. 00.45 Uhr war es, bei welchem Typen warst du und hast dich dann hier in die Wohnung geschlichen?", Alessa grinste mich neugierig an. Miriam und Cassie wurden sofort hellhörig und beugten sich zu mir. Ich lachte: „Ich war bei keinem Typen, sondern musste arbeiten." Ich erzählte ihnen von meinem ersten Tag bei Five-O und von dem Fall, weshalb wir alle eine Nachtschicht schieben mussten. Die drei quetschten mich förmlich aus, sodass ich auch kein Detail vergaß, dennoch durfte ich wegen des Falls nicht allzu viel preisgeben, Schweigepflicht. Als ich alles erzählt hatte, gingen die Gespräche bei den Mädels wild durcheinander. „Wie sieht Steve aus? Er ist heiß, oder?", fragte Miriam. Ich überlegte eine Weile, um die richtigen Worte zu finden, und sagte dann gelassen: „So einen Chef habe ich noch nicht gesehen. Er sieht ganz passabel aus, alles andere wäre gelogen." Die drei quiekten und Cassie bekam als Erste ein akustisch verständlichen Satz heraus: „Ich höre schon die Hochzeitsglocken läuten. Lori, du stehst auf ihn." Miriam und Alessa stimmten ihr zu, alle strahlten über beide Wangen. „Mädels, ihr versteht da etwas falsch. Er ist nur mein Boss, nicht mehr und nicht weniger", ich trank den letzen Schluck meines Tees aus und brachte mein Geschirr zur Spüle. Alessa schüttelte den Kopf: „So, wie du es uns erzählt hast, verstehst DU da etwas falsch. Er steht doch auch auf dich: Warum hat er dich sonst auf dem Kicker und testet dich so oft?" „Um meine Strapazierfähigkeit zu testen. Gute Polizisten sind sehr strapazierfähig", antwortete ich selbstverständlich, obwohl ich noch gar nicht an Alessas Variante gedacht hatte. „Und du bist zweifelsohne die beste und ehrgeizigste Polizistin, die wir kennen", Miriam klang bewundernd. Ich schaute auf mein Handy, um festzustellen, dass ich gleich zur Arbeit musste. „Können wir das Gespräch bitte wann anders fortsetzen?", ich zog mir meine Schuhe an, schnappte meine Tasche und den Schlüssel, „Ich muss nämlich wieder zur Arbeit." „Okay, bis nachher. Und frag Steve nach seiner Nummer", grinste Cassie. „Die hat sie doch schon", Alessa zog die Augenbrauen vielsagend hoch. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Cassie kicherte: „Dann mach dir mal ein Date mit Steve klar." Die drei kicherten und ich schloss kopfschüttelnd die Wohnungstür hinter mir. Wir waren ein bunter Haufen, im wahrsten Sinne des Wortes: Alessa hatte schwarze Haare, Miriam rote, Cassie braune und ich blonde. Wenn wir zusammen kochten, mochte nicht jeder alles und gab dann seine Ideen preis. Ihr könnt mich für verrückt halten, aber es könnte an den verschiedenen Haarfarben -auch an den unterschiedlichen Charakterzügen- liegen.

Kurz vor zehn war ich da und unterhielt mich mit Kono darüber, wie mir mein erster Tag bei Five-O gefallen hatte. Wir hatten uns verquatscht und standen seit dreißig Minuten in meinem Büro. Ich ließ meinen Blick wandern und entdeckte etwas Ungewöhnliches in Steves Büro: „Wer ist das?" Kono folgte meinem Blick: „Eine alte Freundin von Steve." Sie trug eine weiße Uniform und kehrte uns den Rücken zu, vermutlich war sie bei der Navy. Ich beobachtete, wie Steve in sein Büro ging und diese Frau umarmte. Wer war sie? Ich achtete nicht mehr wirklich auf mein Umfeld: Kono ging nach dem Satz, sie müsse jetzt  etwas erledigen, in ihr Büro und ließ mich alleine. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und richtete meinen Tisch ein, während ich ab und an zu Steves Büro schaute. Die beiden wirkten sehr vertraut, aber ich hatte nichts über sie in seiner Akte gelesen.
Ich interessierte mich unglaublich für ihre Identität, deshalb würde ich noch über sie recherchieren.

Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt