Loris Sicht
Als Steve zu einem Fall musste, war ich zwiegespalten. Ich erinnerte mich an unseren ersten gemeinsamen Undercovereinsatz zurück und war total niedergeschlagen, dass ich dieses Mal nicht dabei sein konnte. Doch anstatt in Ruhe meine Therapie fortzusetzen, stand Emilia vor der Haustür. Steve hatte sie beauftragt, mir Gesellschaft zu leisten. Obwohl sie meine beste Freundin war, musste ich mich erstmal wieder an sie gewöhnen. Und dass sie 24 Stunden bei mir war. Glücklicherweise hatte ich ein bisschen Privatsphäre, weil Emilia im Gästezimmer schlief. Mir wurde schmerzlich bewusst, dass ich mich doch schon ziemlich isoliert hatte und Emilia mich aus diesem Loch holen wollte. Es gelang ihr tatsächlich stückweise, doch ich musste immerzu an Steve denken. War er verletzt oder gar tot? Er hatte seine persönlichen Sachen hier gelassen, wie beispielsweise sein Handy. Ich hätte ihn gerne angerufen und ihm gesagt, dass ich ihn sehr vermisste.
Ich erzählte Emilia auch von dem, was nach der Auszeichnung passiert war. „Du wolltest dich trennen? Bist du noch ganz bei Sinnen? Diesen Traummann kannst du nicht so einfach verlassen", hatte Emilia scherzend und lachend geantwortet. Daraufhin musste ich schmunzeln, da ich wusste, dass Steve ein Geschenk des Himmels war. Jedenfalls verbrachten Emilia und ich ein paar schöne Tage zusammen, sodass sie mich von meiner inneren Sehnsucht nach Steve ein wenig ablenkte. Wir waren schwimmen, surfen, bei Kamekona, im Wailana sowie bei den Koko Head Stairs. Die letzten beiden Orte hatte ich mit schönen Erinnerungen an Steve verknüpft. „Er hat dich hier im Brautstyle herunter getragen?! Gott, ihr zwei seid ja so süß", schwärmte sie, als wir bei den Treppen waren. Ich zeigte ihr sogar die genaue Stelle, wo die Wurzel einmal war. „Genug von mir. Was ist mit dir und den Männern?", fragte ich neckend. Sie verdrehte die Augen: „Was erwartest du von mir? Ich war fünf Jahre undercover und hatte alle sozialen Kontakte kappen müssen. Langsam finde ich wieder zur Normalität und dem Alltag." Ich sah sie durchdringend an, woraufhin sie seufzte. „Und nein, ich will nicht den erstbesten Kerl flachlegen. Das geht zu weit, Lori. Außerdem wäre Steve der Erstbeste gewesen." Ich sah sie schockiert an, woraufhin sie herzlich loslachte. „Ich hätte ihn zweifelsohne nicht von der Bettkante gestoßen, wie könnte ich nur? Aber er gehört zu dir, ich nehme ihn dir nicht weg." „Gut so und du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Dafür musst du mich zum Essen einladen", ich setzte mich in Bewegung und lief die Treppen hoch. Emilia war mir dicht auf den Fersen: „Einverstanden, du listiges Luder." Wir neckten uns ziemlich oft innerhalb dieser fünf Tage. Es war einfach total schön, Zeit mit ihr zu verbringen.
All unsere Aktivitäten waren für mich ungewöhnlich anstrengend, weshalb ich abends immer todmüde im Bett landete. Ich hatte öfter Alpträume, wovon ich aber zum Glück relativ früh aufwachte.Meine Blessuren verheilten bereits, bei den Narben würde es vermutlich noch ein wenig länger dauern. Und trotzdem war ich unzufrieden mit meinem Körper. Das wurde mir erst so richtig bewusst, als Steve wieder nach Hause kam. Ich zog mich im Badezimmer um und trug nachts einen langarmigen Schlafanzug. Dabei war das eigentlich zu warm, doch ich wollte ihm nicht meine verkratzten Arme präsentieren. Ich hatte ihn sogar deshalb belogen, was ich bereute.
Er kam um 13 Uhr. Ich passte ihn an der Tür ab, weil ich sein Auto gehört hatte, und zog ihn in eine feste Umarmung. Ich trug ein luftiges Kleid und versteckte mich auch nicht mehr mit einem langen Schlafanzug vor ihm, ich zog mich auch vor ihm um, so wie ich es vor der Entführung getan hatte. Da konnte selbst der Navy Seal seine Freude nicht mehr verbergen.
Dann hatte Steve mir von der wirklich anstrengenden Mission erzählt und von den schweren Möbeln, die er bei Danny schleppen musste. Im Gegenzug berichtete ich ihm von den Tagen mit Emilia. Wir saßen auf dem Sofa und sahen uns an. Steve hatte einen kleinen Kratzer auf der rechten Wange, welchen er sich bei einem Messerduell zugezogen hatte. Er drehte eine Haarsträhne von mir um seinen Finger. Meine Haut war leicht gebräunt und auch meine Haarfarbe war durch die Sonne eine Nuance blonder geworden. „Du hast Fortschritte gemacht", stellte er zufrieden fest. Ich nickte und beobachte seine Spielerei mit der Strähne. „Wie sieht es mit Alpträumen aus?" Ich biss mir auf die Unterlippe: „Gute Frage. Es wird allmählich besser, würde ich sagen."„Hast du morgen schon etwas vor?" Ich lachte scherzhaft: „Nein, ich wurde doch suspendiert. Aber die Arbeit fehlt mir sehr." „Das kann ich verstehen, deswegen habe ich auch etwas geplant. Immerhin habe ich morgen frei." Steves Augen funkelten so blau wie das Meer. Mein Blick durchbohrte ihn förmlich von Interesse. „Surfen, morgen um 9 Uhr?", fragte er vorsichtig. Ich nickte zufrieden, beugte mich zu ihm herüber und küsste seine Lippen zärtlich.
Wir verbrachten den ganzen nächsten Tag am Strand bei der North Shore. Es war eine unfassbar schöne Zeit und natürlich mussten wir uns wieder duellieren, wer die größere Welle reiten konnte. Das Essen nahmen wir bei Kamekona ein, der uns eingeladen hatte, was sehr untypisch für ihn war.
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Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️
Hayran KurguDie Five-O Task Force von Lieutenant Commander Steve McGarrett war laut Gouverneur Denning mit zu wenig Frauen bestückt. Deshalb setzte er Steve eine neue Kollegin vor die Nase, die das Team mit ihren Kompetenzen perfekt ergänzen sollte. Steve wol...