Kapitel 126

395 8 5
                                    

„Hey Kono, stell mich mal bitte auf laut." Lori wartete einen kurzen Augenblick, bevor sie ihre Worte fortsetzte: „Steve ist endlich wach und kann heute Abend entlassen werden, sofern sich nichts verschlechtert." Warum stellte meine Frau nicht auch auf laut, sodass ich mein Team hätte hören können? Zweimal setzte ich an, um ihr das zu sagen, ließ es aber aus Höflichkeit doch bleiben. Stattdessen beugte ich mich leicht zu ihr vor und beobachtete ihre Mimik genauestens, die mir vielleicht Aufschluss geben konnte. „Bitte was? Ihr wisst schon, dass ich ihm das melden muss... Den Rest wird Danny dann erklären müssen. Gut, dann bis später. Ciao." Lori ließ ihr Handy in der Hosentasche verschwinden und schüttelte kurz den Kopf. Auf meinen fragenden Blick erwiderte sie: „Eddie hat dein Büro verwüstet und das Team macht eine Bestandsaufnahme, ob er wichtige Dokumente zerstört hat." Ich hatte mit wirklich allem gerechnet, nur nicht damit. Eddie hatte so etwas nämlich noch nie gemacht. „Erinnere mich bitte daran, Danny nie wieder den Hund anzuvertrauen." „Ist notiert", sie setzte sich wieder auf den Stuhl, „Deine Leute kommen am Mittag vorbei, möglich auftretende Fälle übernimmt dann das HPD." „Schatz, planst du das alles?" „Ich gebe mein Bestes und bin dabei mit Lou in Kontakt, der ja viel Erfahrung hat. Manchmal haben die anderen aber auch ein Wörtchen mitzureden." „Was sagt Denning dazu?" „Ich zitiere: „In Anbetracht der Umstände ist dies eine akkurate Lösung."" Wenn ich wieder vollends fit bin, wollte ich Denning um die offizielle Fortbildung zu meinem Stellvertreter bitten, sodass meine Frau dann die volle Entscheidungsgewalt hatte. Das behielt ich aber noch für mich.

„Wieso bin ich denn der Boss, wenn alles auch so gut ohne mich läuft?", witzelte ich. „Ich habe dich nicht zum Boss gemacht", sie hob unschuldig die Hände. „Also hat Denning eine falsche Entscheidung getroffen?", ich zog meine Augenbrauen hoch. „Auf gar keinen Fall, das hätte er ja nicht vorhersehen können. Wir geben einfach alles in unserem Job und gerade deshalb war seine Entscheidung, dich zum Chef zu machen, goldrichtig. Du bist der ehrgeizigste Mensch, den ich kenne. Mal abgesehen von mir." Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. „Was soll das denn jetzt wieder heißen?" „Na ja, dein Sixpack sieht besser aus als meins", schmunzelte sie und schaute auf meinen Bauch, der sich unter der Decke befand. „Trotz meiner Verletzung sind meine Muskeln einfach definierter als deine", lachte ich. „Vorsicht, ich habe auch trainiert und bin gerade aktiver als du", grinste sie frech. „Richtig, aber das hole ich..." Ein dumpfes Pling unterbrach unser Gewitzel und ich wusste, dass es mein Handy war. Na toll... Ich holte mein Handy unter der Decke hervor, obwohl ich gerade keine Ahnung hatte, wie es dort hingekommen war. „Eine Nachricht von Danny", murmelte ich verunsichert. Was würde mich wohl jetzt erwarten? „Wer ist das?", fragte Lori neugierig. „Dreimal darfst du raten."

Noch bevor sie überhaupt raten konnte, las ich die Nachricht vor: „Hey Steve, wir haben gute Neuigkeiten. Eddie hat zwar dein Büro verwüstet, aber er hat keine Dokumente zerbissen oder zerstört. Hoffentlich kannst du damit leben, wenn ein paar Zettel „leicht" zerknittert sind. Warum schreibe ich dir das? Ganz einfach: Damit du mich nicht am Telefon anschreien kannst. Allerdings weißt du auch nicht, wie lange es gedauert hat, das alles hier zu tippen. Ich sollte wohl Schriftsteller werden, wenn du mich später feuerst. Aber hey: Eddie hat das Bild mit dir und Lori nicht angerührt, ist doch was. Denning weiß auch schon Bescheid, er hat kein Problem mit deformierten Blättern. Lori hat dir ja auch bestimmt schon erzählt, dass wir heute Mittag vorbeikommen. Ich verstecke mich dann zur Sicherheit hinter Lou. Ach ja: Es ist nicht meine Schuld, Eddi vermisst dich einfach." Lori lachte laut los, kaum als ich fertig war, es vorzulesen. „Danny hat, glaube ich, echt Angst vor dir." „Kann ich gar nicht nachvollziehen", schmunzelnd legte ich mein Handy auf den Nachttisch. „Aber du wirst ja lieb zu ihm sein,", sie stand auf und streckte sich, „oder?" Ich sah ihr dabei zu und antwortete: „Natürlich. Vor allem, wenn du dabei bist." Wie konnte es auch anders sein: Loris Handy klingelte und erst jetzt bemerkte ich ihren Klingelton. Hatte ich darauf noch nie geachtet? Gimme more von Britney Spears.
„Hey." Wie schnell hatte sie bitte den Anruf angekommen?! „Nein, wirklich? Wie weit ist sie? Das letzte Mal, als ich sie gesehen habe, war sie noch putzmunter. Welches Krankenhaus? Elias, bleib ganz ruhig! Ja, da bin ich auch gerade! Ich bin so aufgeregt! Danke, bin gleich da." Sie legte auf und quiekte erfreut. Sie sammelte ihre paar Sachen zusammen: „Schatz, ich muss schnell los. Ich komme am Mittag mit dem Team wieder." Lori war schon auf dem Weg zur Tür. „Warte", sagte ich verwirrt. Sie rannte zu meinem Bett zurück und drückte mir einen schnellen Kuss auf meine Lippen. Dann verließ sie mein Zimmer mit den Worten: „Meine Schwester bekommt gerade ihr Baby und ich muss zu ihr! Bis später!"

Ich schüttelte verwirrt den Kopf. SEIT WANN HAT LORI EINE SCHWESTER?! UND WER IST ELIAS?!

Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt