Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete, war es extrem hell. Meine Augen mussten sich erst an das Licht gewöhnen, bis ich Umrisse und letztendlich alles andere erkennen konnte. Ich schien im Krankenhaus zu sein, die komplette Einrichtung war klinisch weiß. Nur Steve war das einzig Farbige innerhalb dieses Raumes. Steve... Träumte ich oder war das hier real? „Schatz!", er hatte zu mir geschaut und stand jetzt nah neben mir. „Hey", brachte ich nur flüsternd heraus. Ich hatte nicht mehr so schlimme Schmerzen wie unter den Trümmern, aber mein Brustkorb fühlte sich wie eingedrückt an. „Wie geht es dir?", er sah mich äußerst besorgt an. „Ging mir schonmal besser", gab ich von mir und hustete leise. „Was ist denn überhaupt passiert?" „Im Haus sind zwei Bomben explodiert und es ist komplett eingestürzt. Wir konnten dich aber glücklicherweise lebend aus dem Keller bergen, obwohl wir ziemlich lange gebraucht haben." „Welcher Tag ist heute? Die Prüfung..." „Schatz, das sollten wir verschieben. Du hattest Glück im Unglück mit deinen Verletzungen. Neben Kratzern und Schürfwunden eine Gehirnerschütterung, ein verstauchter Arm, ein gebrochenes Bein und eine gebrochene Rippe." Mehr nicht? Das hätte schlimmer enden können. Ich sah vorsichtig an mir herunter und erkannte an den entsprechenden Stellen Verbände. Mein Fuß war eingegipst und hochgelegt, was mir erst jetzt auffiel. „Du weißt, wie wichtig diese Prüfung für mich ist. Ich will sie um jeden Preis machen." „Karriere vor Gesundheit? Schatz, du bist verwirrt. Wie willst du denn bitte den Sporttest bestehen? Im Rollstuhl? Muss ich dich dann von der Straße kratzen?" Steves Art machte mir Angst, warum war er so unsensibel? „Du hast recht... Das war dumm von mir", ich drehte meinen Kopf zur Seite und es kullerten ein paar Tränen. Auf den Test morgen war ich bestens vorbereitet und hatte mich schon so gefreut. Und jetzt war alles umsonst... „Hey", er kam auf die andere Seite des Bettes und berührte vorsichtig meine Wange. Seine Hand war warm und beruhigte mich zugleich. „Die Prüfung läuft nicht weg. Du kannst sie doch sofort machen, wenn du wieder gesund bist." Bevor ich etwas erwidern konnte, klopfte es und der Rest von Five-O betrat den Raum.
Auch Kono, Chin, Abby und Adam, was mich sehr freute. „Man kann euch wohl keine Minute alleine lassen", scherzte Abby, nachdem wir uns alle begrüßt hatten. „Wir haben die Nachrichten gesehen mit der verschütteten Polizistin. Dann wurde dein Bild eingeblendet und Steve hat uns angerufen. Jetzt sind wir da", erklärte Kono. „Ich lasse euch aber nicht mehr gehen", antwortete ich grinsend, bevor mir eine andere Sache bewusst wurde. Die Hochzeit. Hoffentlich würde es mir bis dahin wieder gut gehen. Adam reichte mir eine Tüte: „Das soll ich dir von Kamekona geben." „Wo ist er denn?", ich nahm sie dankend an. „Die Krankenschwester hat ihn, Flippa und deine WG-Mädels nicht reingelassen. Wir sind nämlich schon zu viele, für einen Besuch auf der Intensivstation", antwortete Abby. Ich nickte wissend und öffnete die Tüte. In ihr befand sich Kokoswasser und Knoblauchshrimps. Obwohl ich tief in mir drin einen Bärenhunger hatte (dazu kam noch, dass das mein Lieblingsmenü bei Kamekona war), konnte ich irgendwie nichts essen. Danny sah mich durchdringend an und ich konnte mir nur zu gut denken, woran er gerade dachte. „Wo ist mein Handy?", ich sah mich vorsichtig um, sodass ich nicht allzu große Schmerzen hatte. „Das ist leider kaputt, du erinnerst dich an die Explosionen?", witzelte Lou. Reflexartig schloss ich die Augen und sah diese Bilder, immer wieder und jedes Mal noch schlimmer. „Kann mir mal bitte jemand sein Handy leihen?", fragte ich, nachdem ich meine Augen wieder geöffnet hatte. Kono, die neben mir stand, reichte mir ihr entsperrtes Handy flink. Steve sah von mir zum Handy, seinen Blick konnte ich allerdings nicht deuten. Mit leicht zitternden Fingern wählte ich eine bekannte Nummer und dann stellte ich auf laut. Der Gouverneur. „Officer Weston, wie geht es Ihnen?", fragte er hörbar besorgt. „Könnte besser sein, doch die Schmerzmittel wirken ein bisschen", antwortete ich und starrte halb auf meinen Tropf, den ich ebenfalls erst nicht bemerkt hatte. „Was kann ich denn für Sie tun? Eigentlich sollten Sie sich ausruhen." „Ich möchte morgen an der Prüfung teilnehmen." Mein Blick wanderte zu meinem Verlobten, der die Luft leise eingesogen und den Kiefer angespannt hatte. „Das ist wohl nicht so eine gute Idee. Weston, Sie wurden verschüttet und können froh sein, das überlebt zu haben." „Sir, bei allem Respekt. Das bin ich und wie. Gerade deshalb muss ich mein Leben normal weiterleben. Ich habe hart dafür gearbeitet. Warum sollte das nicht funktionieren? Wenn ich es geschafft habe, das Handy zu bedienen, kann ich ja wohl auch einen Stift benutzen. Ich will das und ohne Sonderbehandlung." War das zu schroff gewesen? Stille am anderen Ende der Leitung. Denning seufzte: „Sie sind ein Sturkopf, Officer Weston. Aber ihr Kampfgeist ist bewundernswert, Sie lassen sich von nichts aus der Bahn werfen." Steve starrte gespannt auf das Handy in meiner Hand und hoffte wohl, dass der Gouverneur auf seiner Seite war. „Also gut. Wo wollen Sie den Test schreiben?" Auf meinem Gesicht erschien ein Strahlen: „Beim FBI, wie alle anderen auch."
Kurze Zeit später legte ich auf und gab Kono das Handy zurück. Denning hatte mir eine spezielle Krankeneskorte zugesichert und ich war glücklich. Nun trank ich mein Kokoswasser, welches eine Wohltat in meinem trockenen Hals war. Steve sah mich schockiert an, so als wäre das nicht passiert. Danny hielt den Arm seines Kumpels: „Was ist denn bitte mit dir los? Lori schafft das doch mit links. Stell dich mal nicht so an, sie wird es überleben." Danke! Mein Verlobter funkelte ihn böse an, während ich meine Shrimps aß. „Warum erlaubt dir Denning alles und lässt dir gefühlt alles durchgehen?", lachte Emilia. Ich sah Steve sauer an: „Weil ich meine Ziele immer verfolge und niemals aufgebe!"
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Unsere erste Begegnung veränderte alles - Hawaii Five-O ❤️
FanfictionDie Five-O Task Force von Lieutenant Commander Steve McGarrett war laut Gouverneur Denning mit zu wenig Frauen bestückt. Deshalb setzte er Steve eine neue Kollegin vor die Nase, die das Team mit ihren Kompetenzen perfekt ergänzen sollte. Steve wol...