"Toni bitte rede doch mit mir. Was war da los? Wer war das? Was wolltest du von denen?", will Mama verzweifelt von mir wissen. Schweigend drehe ich mich von ihr weg und starre aus dem Fenster.
Der Himmel ist nur leicht bewölkt, die Sonne scheint. Eigentlich ein perfektes Wetter, würde ich nicht in diesem Krankenhaus festsitzen.
Mir widerstrebt es aber nach wie vor ihr einfach die Wahrheit zu sagen. Auch wenn es nur darum geht, dass ich dem Mädchen geholfen habe, ich will einfach nicht darüber reden. Der genaue Grund ist mir unschlüssig.
"Du warst doch sonst nicht so. Ständig ist irgendwas mit dir. Du schwänzt Schule, du klaust und jetzt prügelst du dich auch noch. Das kann doch nicht so weitergehen.", motzt sie und sieht mich verzweifelt an, ehe sie erneut Luft holt, "Das findet übrigens auch dein Vater"
Abrubt reiße ich die Augen auf.
"Du hast es ihm erzählt?", frage ich entgeistert. Ohne ihren Blick von mir abzuwenden nickt sie. "Er ist dein Vater, er ist genauso im Recht das zu wissen, vor allem bei dem, was du treibst", erläutert sie, woraufhin ich die Augen verdrehe. Sie holt zum zweiten Mal tief Luft und sieht mir fast unheimlich in die Augen.
"Toni, vielleicht wäre es das beste für uns beide, wenn du erstmal eine Weile bei ihm wohnst"
Fassungslos starre ich sie an.
"Du willst mich wegschicken?"
Ich kann es nach wie vor nicht fassen.
"Nein, so würde ich das nicht nennen, aber Phil und ich denken beide, dass es besser wäre, wenn du eine neue Umgebung kennenlernst. Wir wissen genauso gut wie du, dass es größtenteils auch an deinen momentanen Freunden liegt"
Mit Mühe unterdrücke ich meine aufkommenden Tränen und starre auf den Boden des Krankenzimmers. "Geh", zische ich leise in die Richtung meiner Mutter.
Unerwarteter Weise kommt sie meiner Anweisung auch mit einem leisen Seufzen nach und widerspricht nicht, was ich eigentlich ursprünglich erwartete hatte.Kaum bin ich eingeschlafen lässt mich mein Handyklingeln hochschrecken. Müde und ziemlich schlecht gelaunt blicke ich auf das Display. Diese Laune erhellt sich aber direkt wieder etwas, als ich sehe, wer anruft. "Hey Toni, wolltest du nicht vorbeikommen? Wo bist du?", begrüßt mich Marco, kaum habe ich den Anruf angenommen. "Ist was dazwischen gekommen, bin im Krankenhaus", murmle ich leise und drehe mich auf den Rücken. Natürlich nicht ohne einmal schmerzerfüllt aufzuzischen. "Warum? Was ist passiert? Wie geht's dir?"
Inzwischen muss ich mein Handy schon etwas von meinem Ohr weg halten, so laut schreit er. "Alles halb so schlimm, zwei gebrochene Rippen und ein paar Prellungen, nichts dramatisches", gebe ich ihm eine knappe Rückmeldung über meinen Zustand und mistere währenddessen meine verwundeten Handknöchel. Bevor Marco jedoch etwas darauf antworten kann, werde ich auf die zur aufmerksam, zu der meine Mutter reinkommt. "Ich muss Schluss machen, man schreibt sich", wimmle ich meinen besten Freund ab und lege das Handy wieder langsam auf den Tisch neben mich. Vielleicht sollte ich derartige Bewegungen lieber lassen, meine Rippen finden das nämlich ganz und gar nicht toll."Na? Alles klar? Wie geht's dir?" Skeptisch mustere ich meine Mutter. Auch sie scheint telefoniert zu haben, ihr Handy steckt sie erst jetzt weg. "Gut", antworte ich knapp. "Ich hab nochmal mit deinem Vater gesprochen, sobald du hier raus bist, bring ich dich zu ihm", berichtet sie mir immer leiser werdend. Ich glaub es nicht. Sie zieht das echt durch.
"Schön, dass ihr euch so frei gefühlt habt, um diese Entscheidung zu treffen. Man merke an: allein", erwidere ich leicht eingeschnappt und ziehe mir die Decke über meinen Körper. Ich weiß nicht, ob es an unserem Streitgespräche liegt, aber seit dieser Nachricht hat sich eine unangenehme Gänsehaut auf meinem ganzen Körper ausgebreitet.
"Antonia, wir wollen nur das Beste für dich", probiert sie mich weiter davon zu überzeugen. Wortlos kneife ich meine Augen zusammen und starte sie finster an.
Ich hasse es, wenn man mich so nennt. Früher hatte ich damit kein Problem.
Marie hat mich immerhin auch so genannt. Vielleicht ist das auch einer der Hauptgründe, weshalb ich nur Toni mittlerweile lieber mag. Ich möchte nicht jedes Mal an meine beste Freundin erinnert werden, was soeben wieder geschehen ist. Danke auch Mama.-----------------------------------------------------------------------
𓆙
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// Kreatur Der Nacht
FanfictionToni, 13, geht durch keine einfache Zeit. Durch den Tod ihrer besten Freundin ist sie in falsche Kreise geraten und verfällt nun immer mehr der kriminellen Energie. Da ihre Mutter mit der Situation ziemlich überfordert ist, möchte sie, dass Toni nu...