"Also, soweit haben wir nichts auffälliges gefunden. Bis auf eine leichte Gehirnerschütterung und die kleine Platzwunde bist du ziemlich unbeschadet davon gekommen", berichtet mir der Arzt und wirft einen knappen Blick zu Alex, der immer noch hier ist. "Das heißt ich darf heim?", hintefrage ich hoffnungsvoll, was mir mit einem nicken bestätigt wird.
"Das geht soweit in Ordnung, bei weiteren Beschwerden wendest du dich an deinen Hausarzt okay?" Dieses Mal liegt es an mir zu nicken. Ich bin mehr als froh, dass ich nicht über Nacht hierbleiben muss.
Gemeinsam mit Alex verlasse ich wieder den Behandlungsraum. "Du hast ziemlich Glück gehabt", meint dieser und blickt mich aufmunternd an. Mag sein, dennoch hätte ich es mir sparen können.
Am besten gehe ich das nächste Mal konzentrierter die Treppe herunter.
Wobei sich das so einfach sagen lässt. In dem Augenblick hätte mir dieser Satz wahrscheinlich absolut nichts gebracht, als ob ich mich von der einen auf die andere Sekunde beruhigt hätte.
"Übrigens haben sich die Werte von deinem Vater ziemlich verbessert. Man wird ihn höchstwahrscheinlich schon morgen aus dem künstlichen Koma holen können", erzählt mir Alex, als wir nach draußen gehen. Abrubt bleibe ich stehen. Und das erzählt er mir jetzt?
"Kann ich zu ihm?", frage ich aufgeregt und starre den Notarzt fragend an. Sein Blick ist eher skeptisch, was mich zweifeln lässt. Warum ist das so schlimm, dass ich zu meinem Vater möchte?
"Ich weiß nicht, ob das bei deinem momentanen Zustand so sinnvoll ist", entgegnet er nachdenklich. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen, überdenke meine eigene Forderung. Natürlich könnte es sein, dass ich physisch und psychisch noch nicht wirklich in der Lage bin da das zu sehen. Ich kann mir schließlich denken, wie es aussehen wird, auf der Intensivstation. Schließlich kenne ich das noch zu gut von Maries Tod. Sie ist dort verstorben, man konnte ihr nicht mehr helfen. Mein nichtssagen nimmt Alex wohl als ausreichende Antwort hin und schiebt mich sanft in die Richtung des Notarztwagens. "Aber morgen, wenn er wach ist geht es doch oder?", frage ich unsicher und vor allem hoffnungsvoll.
Sein nicken beruhigt mich. Ich kann es kaum erwarten ihn endlich wieder zu sehen. Und das vor allem wach.
Auch wenn es nur wenige Tage waren, er fehlt mir schon ziemlich. Wenn man bedenkt, dass ich ihn das halbe Jahr nach der Trennung gar nicht gesehen habe und irgendwie auch nicht vermisst habe, ist das schon krass, wie sehr er mir ans Herz gewachsen ist."Wartest du im Auto, während ich mich kurz umziehe?", erkundigt sich Alex, während er sich schonmal abschnallt.
"Ich find's total übertrieben, dass du dir den restlichen Tag freinimmst, ich kann auch gut alleine daheim sein", seufze ich, ohne eine wirkliche Antwort auf seine Frage zu geben. "Normalerweise schon, bei einer Gehirnerschütterung ist mir das aber lieber", gibt er zurück und sieht mich leicht grinsend an. "Jaja, dann mach wenigstens schnell", antworte ich genervt und sehe ihn so lange erwartungsvoll an, bis er endlich aussteigt.
Glücklicherweise dauert das, genauso wie sein umziehen, nicht wirklich lange, wodurch wir kurze Zeit später auch schon wieder nach Hause fahren können.Dort angekommen möchte ich eigentlich direkt nach oben in mein Zimmer verschwinden. Die ganze Sache heute war ziemlich anstrengend, ich will eigentlich nur noch schlafen.
"Hey, nicht so schnell, bleib bitte erstmal unten, ich will dich im Auge behalten, falls was ist", bringt mich Alex von meinem Plan ab und hält mich leicht am Oberarm fest, bevor ich überhaupt die Treppen erreiche. Augenrollend stöhne ich auf. Ich sag nie wieder Papa ist nervig, das ist hier gefühlt jeder. "Aber-", will ich widersprechen. "Kein aber, Toni, bitte", unterbricht er mich bevor ich mein Argument überhaupt ausführen kann.
"Ärzte sind nervig", murmle ich dezent genervt und trotte missmutig in Richtung Sofa, auf welchem ich mich letztendlich auch niederlasse. "Gewöhn dich dran, so schnell entkommst du uns nicht mehr", lacht der Notarzt aus dem Flur, woraufhin ich leicht grinsen muss. Da hat er Recht, leider. Naja was heißt leider. Auch wenn sie dauerbersogt sind, fühle ich mich hier wohl. Außerdem hab ich nicht ständig den Hintergedanken, dass sie überfordert mit mir sind oder mich loswerden wollen, ganz im Gegensatz als bei Mama.-----------------------------------------------------------------------
Warum hat diese Story eigentlich so "wenig" views und meine anderen so viel😭Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// Kreatur Der Nacht
FanfictionToni, 13, geht durch keine einfache Zeit. Durch den Tod ihrer besten Freundin ist sie in falsche Kreise geraten und verfällt nun immer mehr der kriminellen Energie. Da ihre Mutter mit der Situation ziemlich überfordert ist, möchte sie, dass Toni nu...