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"Nein es geht ihr gut, sie schläft nur. Ja, sie hat keine Verletzungen davon getragen, es ist alles gut" Müde schlage ich meine Augen auf. Bei diesem Lärm zu schlafen ist ja unerträglich. "Schrei nicht so", murmle ich leise zu Alex und setze mich auf. Erst jetzt sehe ich, dass er am telefonieren ist. Mit wem kann ich mir auch ganz gut selbst erschließen.
"Phil warte Mal, Toni ist aufgewacht, ich geb sie dir schnell", spricht Alex und reicht mir sein Handy. Genervt nehme ich es entgegen und halte es mir ans Ohr.
"Was ist?", frage ich leicht genervt und lasse mich wieder in die Kissen fallen.
"Alex hat mir erzählt, du bist die Treppe runtergefallen, bist du okay? Wie ist das passiert?" Wortlos werfe ich einen bösen Blick auf Alex, der das unbedingt petzen musste. Dieser grinst mich nur an. Wahrscheinlich ist er jetzt erstmal froh, dass er meinen Vater nicht mehr an der Backe hat. Wobei ich denn noch nicht verstehe, warum er ihn unbedingt anrufen musste. Es hätte es sicher auch getan, hätte er ihm erst heute abend davon erzählt. "Mir geht's gut, mach dir keine Sorgen", versuche ich ihn Einigermaßen zu beruhigen.
"Und wie ist das-", ein schrilles Piepen unterbricht seine angefangene Frage, "Toni ich hab nen Einsatz, ich meld mich später nochmal okay?" Ein kleines Grinsen huscht über mein Gesicht. Das kommt ja passend. "Ist okay, bis dann", antworte ich knapp und lege auf, bevor er noch was entgegen kann

"Und warum musststbdu ihn jetzt anrufen?", konfrontiere ich Alex und gebe ihm sein Handy wieder zurück.
"Er ist dein Vater", beginnt er, woraufhin ich nur meine Augen verdrehe.
"Das hab ich gesehen"
Schön für ihn, sollte auch so sein, sonst hätte ich es unauffälliger gemacht. "Außerdem hat er selbst hier angerufen, weil du nicht an dein Handy gegangen bist", fügt er noch hinzu. Mein Blick geht auf mein Mobiltelefon. Tatsächlich erscheinen dort zwei verpasste Anrufe von meinem Vater.
Leise seufzend stehe ich auf und gehe in die Küche. Wobei man das nicht wirklich gehen nennen kann. Es ist wohl eher ein humpeln. Mein Knie streikt ziemlich. Vielleicht hab ich mir dann doch eine etwas stärkere Verletzung zugezogen.

Ein Räuspern hinter mir lässt mich aufschrecken. Abrubt fahre ich herum. Alex, der hinter mir steht mustert mich ziemlich skeptisch. "Sag Mal, kann es sein, dass du dich doch verletzt hast?", will er wissen und verschränkt seine Arme. Unsicher weiche ich seinem Blick aus und bohre meine Fingernägel in meine Handfläche. "Was ist mit deinem Bein?", folgt auch schon die nächste Frage.
"Nichts, ich hab mir nur mein Knie angestoßen, halb so wild", winke ich ab und schenke mir was zum trinken ein, ehe ich mich an den Küchentisch setze.
"Darf ich mir das Mal ansehen?"
Genervt atme ich aus und schließe meine Augen. "Nein"
"Toni, bitte. Ich will nur sicher gehen, dass da nichts ist. Wenn es so ist, wie du sagst, sollte doch nichts dabei sein oder?", nervt er weiter nach. Er hat Recht. Leider hab ich das eben nicht. Ich weiß doch nichtmal, ob das halb so schlimm ist oder nicht.
"Wenn's unbedingt sein muss", willige ich letztendlich ein und kremple meine Jogginghose hoch. "Oh", entweicht mir, unbeabsichtigt, beim Anblick meines Knies, was dezent verfärbt ist.
"Soviel zu, das ist nichts?", meint Alex nur und blickt mich mit erhobenen Augenbrauen an. Ich hab's doch kapiert.

Leise zische ich auf, als er plötzlich damit beginnt mein Knie abzutasten. "Mann, das tut weh", motze ich, woraufhin er nur schmunzelt. "Also, soweit ich ertasten kann, ist nichts gebrochen, dennoch sollte man das bessere röntgen lassen", gibt er seine Diagnose ab. Ohne zu zögern schüttele ich meinen Kopf. "Ich gehe nicht ins Krankenhaus", protestiere ich und stehe auf. Nur über meine Leiche.
"Toni, du -", beginnt er, wird aber sehr schnell von mir unterbrochen. "Vergiss es!", verdeutliche ich mit lauter Stimme und humple mit schnellen Schritten die Treppe hoch. Ich verbinde Krankenhäuser nur noch mit der Vergewaltigung, da dort alles rauskam.
Bevor ich jedoch mein Zimmer betreten kann, um mich dort einzuschließen werde ich von Alex festgehalten. "Hey, hör zu, wir machen einen Kompromiss okay?"
Ich horche auf. Kompromiss klingt immer gut. "Wir beobachten es. Wenn es nicht besser wird, fahren wir ins Krankenhaus. Einverstanden?", schlägt er mir vor. Kurz muss ich überlegen. Die Tatsache, dass ich ins Krankenhaus muss ist zwar nicht zu 100% ausgeschlossen, trotzdem sinkt die Wahrscheinlichkeit. Im Gegensatz dazu steckt die Hoffnung, dass mein Knie schnell verheilt. "Wenn's sein muss", meine ich letztendlich und öffne meine Zimmertür. "Kommst du dann wieder mit runter?", hält er mich erneut auf. Genervt stöhne ich auf und schüttel meinen Kopf.
"Und was ist mit essen?"
Ich lasse meinen Blick auf die Uhr kleiden. Es ist kurz nach 11 Uhr. "Habe keinen Hunger mehr", murmle ich leise und schließe die Tür hinter mir, lass sie Alex allein auf dem Flur stehen. Ich will einfach nur noch alleine sein. Außerdem kann ich ja nachher zum Mittag mehr Essen.

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Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// Kreatur Der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt