"Toni, aufstehen" Müde drehe ich mich wieder um, möchte einfach nur weiterschlafen. Papa möchte das aber anscheinend nicht, denn in der nächsten Sekunde fehlt auch schon meine Decke.
"Ey", grummel ich und öffne endlich Mal meine Augen. Mein Vater steht grinsend vor mir. "Du bist schwerer wach zu bekommen, als manche meiner Patienten", meint er und und sieht mich nach wie vor grinsend an. Ich kommentiere das ganze nur mit einem Gähnen. Erst bei dem Blick auf die Uhr fällt mir wieder ein, was wir heute vorhaben. "Mann ich hätte sicher noch ne Stunde schlafen können", motze ich leise und ziehe die Decke, die Papa inzwischen wieder an mein Bettende gelegt hat wieder zu mir. Ich hab nur eine kurze Hose und ein kurzärmliges Shirt an und es ist nicht so warm hier drin.
"Frühstücken willst du doch auch noch, außerdem hast du gestern Abend selbst gesagt, dass du noch nicht fertig bist mit packen", widerspricht mein Vater, was mich genervt aufstöhnen lässt.
"Jaja, ich steh ja schon auf, jetzt geh"
Von wegen ich steh auf. Sobald er mein Zimmer verlassen hat, drehe ich mich nochmal um und schließe meine Augen. Wir haben 9 Uhr. Franco wollte um halb 12 losfahren. Es ist noch genügend Zeit.Ein Klopfen an meiner Zimmertür holt mich wieder aus dem Schlaf. Schnell richte ich mich auf. "Was?" Papa betritt, zum zweiten Mal heute, mein Zimmer, mustert mich skeptisch. "Du wolltest aufstehen?" Die Rhetorik in seiner Frage ist kaum zu überhören. Ich seufze auf. Ich hab nichtmal zehn Minuten weitergeschlafen. "Ja ich steh doch auf", wiederhole ich meine Worte von vorher und schwinge mich, notgedrungen, aus dem Bett. Damit gibt er sich zufrieden und verschwindet wieder. Dieses Mal lege ich mich aber nicht nochmal hin, sondern tapse, immer noch müde, zu meinem Kleiderschrank, um mir etwas zum anziehen rauszuholen. Eigentlich kann ich, wenn ich schon am offenen Schrank stehe auch den Rest der Sachen in meine Tasche packen.
"Hast du alles?", fragt Franco, der soeben seine Sachen in den Kofferraum gepackt hat. Ich nicke nur und Stelle meine Sporttasche daneben. Ich hab immer noch keine Lust auf meine Mutter. Wobei ich zugeben muss, dass ich sie ja schon vermisse. Aber so wie sich die letzten Monate verhalten hat, sträubt sich etwas in mir dagegen sie wieder zu sehen.
Aber seit ein paar Sekunden ist es für einen Rückzieher eindeutig zu spät, da Franco und ich soeben losgefahren sind. Naja, so schlimm kann es ja Garnicht werden. "Freust du dich deine Mutter wieder zu sehen?", unterbricht er die Stille mit einem meiner Meinung nach eher gezwungen Thema. Ich zucke mit den Schultern, während ich der Landschaft beim vorbeiziehen Zuschaue. "Ich weiß nicht, ob ich mich darauf freuen soll", gebe ich nachdenklich zurück. Ich frag mich, wie es sein wird, sie nach den ganzen Monaten wieder zu sehen. Vor allem bin ich doch ein wenig gespannt, wen genau sie mir vorstellen möchte. "Das wird schon, da bin ich mir ziemlich sicher", meint er aufmunternd. Ich atme tief aus. Das wird sich dann schon alles herausstellen.
"Und was genau machst du eigentlich in Düsseldorf?", wechsle ich geschickt das Thema und sehe zu ihm.
"So ein Seminar vom Rettungsdienst halt, nicht wirklich spannend, aber da muss man auch durch" Irgendwie beruhigt es mich, dass er gefühlt genauso wenig Lust hat, wie ich."So, Endstation" Verwirrt schlage ich meinen Augen auf. Sofort breitet sich ein altbekanntes Gefühl in mir aus, diese Gegend kommt mir so vertraut vor. Kein Wunder, ich bin hier aufgewachsen. Vielleicht freue ich mich doch ein kleines bisschen wieder hier zu sein. Aber wenn, dann nur weil ich das Haus und die Umgebung so vermisst habe.
"Ich wär ja gerne noch mit rein gekommen und hätte hallo gesagt, aber ich bin schon spät dran, ich fahr direkt weiter. Viel Spaß und bis morgen, ich schreib dir dann, wann ich dich ungefähr abhole", verabschiedet sich Franco relativ schnell von mir.
Überfordert werfe ich ihm noch ein 'Tschüss' hinterher. Wenige Momente später stehe ich auch schon alleine da.
Mit einem tiefen Durchatmen gehe ich auf sie Haustür zu, drücke die Klingel und warte gespannt darauf, wer mir die Tür aufmacht.
Es dauert nicht lange, bis diese auch schon aufgeht. Meine Mutter steht vor mir. Jedoch nicht alleine. Und genau das ist der Punkt, der mich absolut verwirrt.-----------------------------------------------------------------------
Das errät keiner heheMan liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// Kreatur Der Nacht
FanfictionToni, 13, geht durch keine einfache Zeit. Durch den Tod ihrer besten Freundin ist sie in falsche Kreise geraten und verfällt nun immer mehr der kriminellen Energie. Da ihre Mutter mit der Situation ziemlich überfordert ist, möchte sie, dass Toni nu...