"Hast du sie noch alle?", werde ich im nächsten Moment auch schon lautstark von dem Jungen angegangen, während er mich zurückschuckt. Ich glaub ich hätte das nicht tun dürfen. Genau diese Vermutung wird mir auch schon in der nächsten Sekunde durch seinen Schlag gezeigt. Schmerzerfüllt taumele ich mehrere Schritte zurück. Warum ist dieser Tag eigentlich so scheiße? Erst dieses Baby, das aus dem nichts auftaucht und jetzt irgendein komischer Typ, der einfach nur Stess will. Apropos letzteres. Ich hätte nicht so lange in Gedanken verweilen sollen, denn mich hat soeben der zweite Schlag erwischt. Dieses Mal nicht ins Gesicht, sondern direkt in die Rippen, was mich unter Schmerzen auf den Boden zwingt.
"Hey aufhören!", brüllt ein Passant, der letztendlich auch den Jungen, der angefangen hat auf mich einzutreten, von mir wegzieht. Einen kurzen Moment bleib ich noch liegen, muss erstmal verarbeiten, was denn gerade eben passiert ist.
"Du bleibst schön hier, wir rufen die Polizei", spricht der Fremde Mann zu dem jungen. Diesen hat er fest im Griff, dass der nicht flüchten kann. Nicht auch noch die Polizei, nicht jetzt. Unüberlegt rapple ich mich auf und treffe einen Entschluss, ich muss so schnell wie möglich weg hier. Gesagt getan finde ich mich wenige Sekunden später auch schon im Sprint wieder. Ich hab keine Ahnung wohin, aber hauptsache weg. Zwar gab ich bei dem ganzen nicht wirklich beachtet wie auffällig das eigentlich war, aber jetzt ist es wohl schon zu spät.An einem abgelegenen Ort angekommen, wo auch zum Glück erstmal nicht viele Menschen sind, lehne ich mich an einer Hauswand an und atme tief durch.
Ganz unbeschadet, wie ich zuerst dachte, bin ich ja dann doch nicht davon gekommen. Dann noch das schnelle Rennen, kombiniert mit meinen sowieso nicht vorhandenen sportlichen Fähigkeiten. Ich fühl mich mies. Immerhin bringt der Blick aufs Handy eine positive Nachricht mit sich. Franco hat geschrieben, dass er mich in einer halben Stunde abholen kann. Gleichzeitig kam jedoch auch die Frage wo ich sei. Tatsächlich weiß ich das momentan aber selber nicht. Außerdem kommt es irgendwie noch komischer, wenn ich irgendwo am Ende von Düsseldorf bin.Nachdem wir uns an einem relativen belebten Ort Düsseldorfs verabredet haben, laufe ich auch relativ schnell los. Das jedoch mit ständigem Rundumblick. Ich habe nämlich nicht das Gefühl, dass die Schlägerei von vorher einfach so vergessen wird. Zu meinem Glück wird die Polizei sicher noch nach mir suchen oder so. Ich wäre ihnen ja sehr verbunden, wenn sie das nicht tun würden. Skeptisch mustere ich mein Gesicht in der Innenkamera meines Handys. Meine Nase blutet nicht mehr, mein Auge ist leicht geschwollen. Es fällt ehrlichweise Garnicht auf. Zumindest noch nicht. Wer weiß, vielleicht ist das morgen schon wieder ganz anders. Ich war schon immer der Typ Mensch, der sehr schnell blaue Flecken bekommst. Mich würde es nicht wundern, wenn das Auge morgen blau ist. Aber ich will die Hoffnung nicht aufgeben. Solange es Franco, Papa oder Alex nicht mitbekommen ist alles gut.
"Hey Toni, alles klar?" Ich hebe meinen Kopf. Franco. Mit einem aufgezwungen lächeln nicke ich. "Was war denn los? Ich dachte du wolltest bei deiner Mutter übernachten?", stellt er die entscheidende frage direkt am Anfang. Meine Mimik wird finster. "Dachte ich auch, aber anscheinend hat sich meine Mutter still und heimlich dazu entschlossen ein Kind zu bekommen", erkläre ich ihm kurz und knapp. "Hä?", kommt es verwirrt von ihm. Ich zucke nur mit den Schultern, habe jetzt keine Lust ihm das ausführlicher zu erklären. So viel zu erklären gibt's da halt auch nicht. Außerdem bin ich ja auch direkt wieder gegangen, weshalb ich nichtmal weitere Informationen habe.
-----------------------------------------------------------------------
Bisschen kürzer heute HuchMan liest sich im nächsten Teil<3
DU LIEST GERADE
ASDS// Kreatur Der Nacht
FanfictionToni, 13, geht durch keine einfache Zeit. Durch den Tod ihrer besten Freundin ist sie in falsche Kreise geraten und verfällt nun immer mehr der kriminellen Energie. Da ihre Mutter mit der Situation ziemlich überfordert ist, möchte sie, dass Toni nu...