"Leute, ich muss euch was sagen"
Verwirrt hebe ich meinen Blick und sehe zu Alex. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, dass die anderen am Essenstisch genauso ahnunglsos dreinblicken. Kein Wunder. Erst redet er keine Ahnung wie lang mit dieser komischen Frau und jetzt kommt er ohne etwas anderes zu sagen in die Küche. Zudem er nicht wirklich so aussieht, als würde er uns gleich einen Lottogewinn verkünden. Ganz im Gegenteil.
"Und was?", hinterfragt Franco, der einen Blick mit meinem Vater austauscht. Selbst er ist in der Zeit, in der Alex nur mit der Frau geredet hat von seiner Schicht zurück gekommen. Alex räuspert sich und holt tief Luft. Es scheint wohl was wichtiges zu sein. Dennoch kann ich mir absolut nicht vorstellen, was genau er uns mitteilen möchte. "Das eben, das war die Schwester von Melanie, die mir zwei Sachen mitgeteilt hat", er setzt eine bedeutsame Pause ein, sieht kurz auf den Boden und hebt seinen Blick dann wieder, "Erst die gute, naja, wie mans sieht halt. Der Vaterschaftstest bei Kyana. Es-
Sie ist meine Tochter" Schockiert reiße ich meine Augen auf. Das Mädchen hatte ich die letzten Wochen irgendwie ziemlich vergessen, erst jetzt fällt mir wieder ein, dass ich doch genau das vermutet hatte. Und Melanie war dann wohl die verletzt frau, die wir mit der Hilfe des kleinen Mädchens retten konnten.
"Und die zweite Nachricht?", forscht Papa vorsichtig nach. Augenblicklich wird Alex' Gesichtsausdruck wieder dunkler. "Melanie, sie ist gestern an inneren Blutungen verstorben. Man hat sie eigentlich schon längst wieder entlassen, aber die Nähte sind wohl aufgegangen"
Mir bleibt die spucke im Hals stecken.
Damit hab ich nicht wirklich gerechnet. Ganz und gar nicht. Wie schlimm muss es denn bitte sein seine eigene Mutter zu verlieren? Wegen so einem scheiß Messerstecher.
Seine Stimme zittert hörbar, es ist kaum zu übersehen, dass er kurz vor den Tränen steht. "Oh scheiße", murmelt Franco und steht auf, um seinen Kollegen kurz zu umarmen. "Und was ist jetzt mit Kyana?", Frage ich leise, in der Hoffnung ihn damit nicht irgendwie zu überfordern oder so.
"Das war der hauptsächliche Punkt weshalb Lisa hier war. Sie wohnt nämlich in der USA mit ihrer Familie und sie wollen sie nicht dorthin mit nehmen. Kyana soll zu mir", berichtet er und lässt seinen Blick durch die Runde schweifen. "Oh", murmle ich fast unhörbar. Irgendwie schon gemein, wenn man von der eigenen Tante so verstoßen wird. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es doch deutlich einfacher für Kyana wäre bei der eigenen Tante zu leben, als bei einem wildfremden Mann, der sich plötzlich als ihr Vater herausstellt."Toni? Hallo?" Erschrocken zucke ich zusammen. Franco steht vor mir, sieht mich mit einem ziemlich fragenden Blick an. "Was ist los?", entgegne ich verwirrt. Ich hab absolut keine Ahnung, ob er was gesagt hat oder was er überhaupt will.
"Ob du nicht langsam ins Bett möchtest, du hast doch morgen Schule", wiederholt er seine anscheinend eben ausgesprochene Frage. Langsam sehe ich zur Uhr. Wir haben kurz vor zwölf, was ich nicht einmal wirklich mitbekommen habe.
"Eh achso, ja klar", stammle ich leicht überfordert und stehe auf. Sonderlich weit komme ich jedoch nicht, da Franco mich durch einem Griff am Arm aufhält.
"Ist alles okay bei dir?", fragt er skeptisch, was ich mit einem knappen nicken bestätige. "War nur in Gedanken. Gute Nacht", verabschiede ich mich relativ schnell und gehe nach oben. Das ganze mit kyana macht mir irgendwie ziemlich zu schaffen. Ich kann es mir irgendwie gar nicht wirklich vorstellen, wie es sein wird, wenn sie herkommt. Ich hatte noch nie Geschwister, ich weiß doch nichtmal wie ich mir ihr umgehen soll. Außerdem hat sie ihre Mutter verloren. Mit sieben.
Sie ist wahrscheinlich selbst komplett überfordert mit ihrem Leben. Dieses Gefühl kommt mir zu bekannt vor.
Nur, dass es da ein kleiner Unterschied gibt.
Ich bin sechs Jahre älter als sie und sie muss das alles in ihrer Kindheit schon durchmachen. Und auch wenn ich Mitleid mit ihr hab und mir wünschen würde, dass das nicht ihr passiert wäre, ich würde mir auch gerne wünschen, dass sie nicht hier einzieht. Total egoistischer Gedanke, ich weiß, aber es ist doch so.-----------------------------------------------------------------------
Hei, sorry dass ich so lange nichts gepostet habeMan liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// Kreatur Der Nacht
FanfictionToni, 13, geht durch keine einfache Zeit. Durch den Tod ihrer besten Freundin ist sie in falsche Kreise geraten und verfällt nun immer mehr der kriminellen Energie. Da ihre Mutter mit der Situation ziemlich überfordert ist, möchte sie, dass Toni nu...