"Komm wir gehen" Ohne eine Antwort abzuwarten nimmt Julia mich am Handgelenk und zieht mich mit in die Richtung des Ausgangs. Schon als wir an der Kasse vorbeilaufen bestätigt sich meine Vermutung. "Bereit?", fragt sie und sieht mich an. Ich bin mehr als verwirrt. Wofür soll ich bitte bereit sein?
Doch sobald diese Teile am Ausgang anfangen zu piepen macht es auch Mal bei mir Klick. "Lauf", raunt sie mir zu und beginnt zu rennen. Ohne überhaupt zu überlegen komme ich ihrer Anweisung nach und renne ihr hinterher. Die Aufrufe stehen zu bleiben ignoriere ich genauso wie sie. Nachdem wir eine gute Distanz zu dem Laden aufgebaut haben, bleiben wir stehen. Schwer atmend Stütze ich meine Hände in meine Oberschenkel und sehe das Mädchen an. "Spinnst du?", konfrontiere ich sie, nicht wirklich begeistert von der Gesamtsituation.
Ich bin kein Mensch, der noch nie was geklaut hat, im Gegenteil, aber momentan will ich eigentlich nicht mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden.
Von Julia kommt nur ein Lachen.
"Stell dich doch nicht so an, das eine Kleid wird deren Lebensunterhalt nicht beeinflussen", meint sie und grinst mich an. "Darum geht es mir doch nicht, du hast gerade was geklaut und mich in diese scheiße mit reingezogen", schreie ich sie wütend an. Ich weiß selber nicht, warum mich das gerade so aufregt, früher war ich ja auch ziemlich oft an Diebstählen beteiligt, aber irgendwas ist dieses Mal anders.
Und ich glaube es liegt daran, dass ich nicht möchte, dass Papa enttäuscht von mir sein muss. Ich sollte nicht wieder in diese kriminellen Machenschaften verfallen. Es reicht ja schon, dass ich aus solchen Gründen nicht mehr bei meiner Mutter wohne. Dass ich bei Papa auch noch rausfliege will ich echt nicht.
"Chill doch Mal", erwidert sie leicht verwirrt. Verständlich. So hat sie mich noch nie erlebt. Eigentlich war ich sonst auch immer Recht unterstützend ihr gegenüber, egal bei was. Aber ab diesem Punkt hört es für mich halt einfach auf.
"Ich dachte nicht, dass du so ne Spießerin bist", seufzt sie, hörbar enttäuscht und dreht sich ohne ein weiteres Wort um.
Überfordert sehe ich ihr nach, weiß nicht wirklich, was ich in so einem Moment tun soll. Irgendwie hat es mich ja schon ziemlich getroffen. Sie bedeutet mir so viel und denkt jetzt sowas von mir.
Dieser Tag ist doch echt beschissen.
Abgesehen davon, dass ich dafür jetzt auch noch die Schule geschwänzt habe.
Das einzige positive momentan ist, dass in zwei Tagen sowieso Ferien sind.Seufzend schließe ich die Haustür auf und schmeiße meinen Rucksack in die Ecke. "Jemand Zuhause?", rufe ich ins Haus, während ich meine Schuhe ausziehe. Insgeheim hoffe ich zwar, dass niemand da ist, aber falls doch, möchte ich das schon gerne direkt wissen. "Im Wohnzimmer", kommt es von Alex zurück. Ich verdrehe genervt die Augen. Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich alleine bin, aber man kann ja nicht alles haben, was man möchte. "Hast du schon Schulschluss?", fragt er, als ich das Wohnzimmer betrete. Ich bin eher verwirrt darüber dass ich ihn mitten am Tag hier fernsehschauend vorfinde. "Deutsch ist ausgefallen", lüge ich möglichst glaubwürdig. Immerhin sollte er nicht unbedingt erfahren, dass ich insgesamt nicht einmal in der Schule war.
"Wo sind die anderen?", will ich mit dem Blick auf die Uhr wissen. Zumindest Kyana sollte ja schon Schulschluss haben und Papa hatte ja eigentlich Nachtschicht.
"Franco arbeitet. Dein Vater ist nach seiner Schicht zu Paula und Kyana ist nach der Schule direkt zu ner Freundin gegangen", erklärt er, woraufhin ich nur knapp nicke und in die Küche gehe. Von Mittagessen ist hier keine Spur. So groß, dass ich mir jetzt selbst was zum essen mache ist mein Hunger aber auch nicht, weshalb ich mich mit einer Wasserflasche bewaffnet auf den Rückweg mache."Ach Toni", hält mich Alex auf, bevor ich nach oben verschwinden kann. "Deine Mutter hat hier angerufen" Verwirrt sehe ich ihn an und hebe langsam meine Augenbrauen. Mich wochenlang ignorieren und dann hier anrufen? Na auf den Grund bin ich aber Mal gespannt. "Warum?"
"Hat sie mir nicht gesagt, du sollst sie Mal zurückrufen", entgegnet er und sieht mich erwartungsvoll an. "Das werde ich ganz sicher nicht tun", beschließe ich und drehe mich um. Sie hätte mir ja zumindest Mal schreiben können, gerade, wenn sie etwas von mir möchte. Aber naja, selbst schuld.-----------------------------------------------------------------------
Tja, was die Muddi bloß willMan liest sich im nächsten Teil<3
DU LIEST GERADE
ASDS// Kreatur Der Nacht
FanfictionToni, 13, geht durch keine einfache Zeit. Durch den Tod ihrer besten Freundin ist sie in falsche Kreise geraten und verfällt nun immer mehr der kriminellen Energie. Da ihre Mutter mit der Situation ziemlich überfordert ist, möchte sie, dass Toni nu...