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Ohne groß zu überlegen gehe ich mit schnellen Schritten in das Badezimmer und sperre die Türe ab. Keine Sekunde zu spät, wie sich herausstellt. "Ist alles in Ordnung bei dir? Warum hast du denn das Licht angeschalten?", fragt die Person, die soeben in das krankenzimmer von Kyana gekommen ist. Ich hoffe nur sie verrät mich nicht. Ansonsten hätte ich wohl ein ziemlich großes Problem. "Ehm, ich-" Ich beiße mir auf die Lippe, während ich durch die Tür lausche, was Kyana dort herumstottert. "Ich hab schlecht geträumt, ist jetzt aber wieder okay", höre ich sie sagen, was mich leise aber dennoch erleichtert aufatmen lässt. Nach ein paar weiteren Sätzen, hört es sich danach an, als würde die Person, die da war wieder gegangen sein. "Toni?" Kyana klopft leicht an die Badezimmertür. "Sie ist weg, du kannst wieder rauskommen" Leicht grinsend schließe ich die Tür auf. Im Zimmer ist es wieder dunkel, aber so wie es sich anhört hat sich Kyana wieder ins Bett gelegt. "Ich komm morgen nochmal bei dir vorbei okay?", verspreche ich ihr und mache mich dran wieder von hier zu verschwinden. Erneut tappe ich leise über den Flur. Jedoch nicht wirklich in die Richtung meines Zimmers. Ich hab keine Lust dort wieder hinzugehen. Ich kann ja so oder so nicht schlafen vor lauter Schuldgefühle. Außerdem verschwindet das Bild von Florian mit dem anderen Mädchen auch nicht aus meinem Kopf, was alle umso schwerer macht. Eine Träne fließt über mein Gesicht, während ich ohne jegliche Orientierung über die Flure irre.
Als ich endlich an einem Ort angekommen bin, wo absolut nichts los ist lasse ich mich dort auf den Boden nieder. Zusammengekauert mit dem Kopf in meinen Armen sitze ich da, lasse alles rekapitulieren, von der Situation mit Kyana.
Also schlimmer kann's auch echt nicht mehr werden. 

Müde öffne ich meine Augen, brauche erstmal wenige Minuten, um mich zu orientieren. Erst dann bemerke ich,
dass ich ja immer noch auf dem Krankenhausflus sitze.
Anscheinend bin ich irgendwann dann doch eingeschlafen, mühsam stehe ich aus dieser ungemütlichen Position auf,
die das meinen Körper ziemlich spüren lässt and strecke mich erstmal ausgiebig. Einen Blick auf die Uhr zeigt mir dass
mein Fehlen höchstwahrscheinlich schon bemerkt sein müsste. Also wenn das der Fall ist, dann ist es jetzt ja auch egal, ob ich noch eine Runde nach draußen gehe. Frische Luft täte mir nämlich momentan
ganz gut.
Gesagt getan stehe ich keine 10 Minuten später im Bereich der Notaufnahme, um von dort aus nach draußen zu gelangen.
Eine Hand, die jedoch plötzlich meinen Oberarm umfasst, hindert
mich daran. Abrupt fahre ich herum, blicke in ein Gesicht, das ich vor allem hier, absolut nicht erwartet habe: Florian. Anscheinend hatte mein Schlag gestern doch mehr Auswirkungen, als gedacht.
Es sieht fast so aus, als sei seine Nase gebrochen.
"Toni, bitte lass uns reden" , fleht er mich schon fast an.
Fassunglos schüttle ich den Kopf und hole tief Luft. "Über was willst
du reden Da gibts nichts zu bereden", schnauze ich ihn an, möchte
mich zum gehen abwenden.
"Es ist nicht das, wonach es aussah",
probiert er es weiter und hält meinen Arm erneut fest.
Wütend schlage ich seine Hand weg.
"Ach ja? Du hast mit
irgendner Fremden Tussi rumgemacht, vor meinen Augen" Ohne groß zu überlegen hole ich zum Schlag aus, was anderes hat er nicht verdient.

Bevor ich aber sein Gesicht treffe, werde ich zurückgezogen. Reflexartig fährt mein Ellbogen nach hinten, trifft jemanden ziemlich genau im Gesicht. Erschrocken von meinen Reflexen halte ich mir die Hand vor den Mund und sehe zu meinem Vater, der soeben von mir getroffen wurde. Blut, dass aus seiner Nase kommt tropft auf den Boden.
"Ich wollte dir eigentlich nur mitteilen, dass du überall gesucht wirst, die Reaktion ist deutlich übertrieben muss ich sagen",  meint er und sieht mich grinsend mit erhobenen Augenbrauen an. "Es-", mehr als das bringe ich als Entschuldigung nicht hervor. "Phil, alles okay bei dir?" Ein mir unbekannter Arzt bleibt beim vorbeigehen kurz stehen und mustert meinen Vater. "Jaja, alles gut, nur ein bisschen Nasenbluten"
Mein Blick schweift zwischen ihm, dem anderen Arzt und Florian umher, dessen Blick meinen trifft.
"Toni, bitte lass mich das erklären", versucht es Florian erneut.
Bevor ich etwas erwidern kann, kommt mir Papa zuvor.
"Du hältst jetzt die Klappe. Sieh zu, dass du verschwindest, bist ja wohl noch schlimmer dran als ich"
Mit einem vorerst verwirrten Blick mustere ich meinen Vater, frage
mich, warum er auf einmal so ist.
Dann wird mir so einiges klar.
Er hat wahrscheinlich das Streitgespräch mitangehört und somit
auch mitbekommen, was genau passiert ist. Ich finds ja schon cool, wie er sich für mich einsetzt, aber sauer auf ihn bin ich trotzdem noch.
"So und du kommst jetzt erstmal wieder zurück auf dein Zimmer, sonst weiß ich nicht, ob das mit deiner Entlassung heute noch was wird", weist mich Papa an, woraufhin ich meine Augen
erneut verdrehe. "Jaja". motze ich leise und gehe wieder in die Richtung, aus der ich gekommen bin, Papa bleibt mir dabei dicht auf den Fersen, als hätte er Angst ich würde wieder abhauen.

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Stressig Bruder

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// Kreatur Der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt