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Mit Kyana an der Hand und dem halben Suchtrupp neben mir, laufen wir Richtung die Straße, die das Mädchen uns genannt hat. Ich hoffe wirklich, dass wir die Mutter dort vorfinden. Immerhin scheint sie schon ziemlich verletzt zu sein, bei der Menge an Blut, die allein an den Händen von Kyana war. "Phil, da liegt jemand", bemerkt Stephan plötzlich und deutet zu der Frau, die regungslos am Boden liegt. "Mama", stößt die kleine aus und möchte zu der Frau gehen. Vorausschauend halte ich sie jedoch fest. Zum zweiten Mal so einen Anblick möchte wir ihr glaub alle ersparen.
"Robin gehst du mit? Ich bleib hier", wendet sich Stephan an seinen Kollegen, welcher direkt nickt und mit den Einsatzkräften zu der verletzten Frau geht.
So wie es aus der Entfernung aussieht, lebt sie wohl noch, sonst hätten sie vermutlich andere Schritte eingeleitet, anstatt eine relativ normale Behandlung.

"Wir bringen ihn in die Klinik am Südring", ruft Alex zu uns rüber und verlädt die Patientin mitfhilfe seiner Kollegen in den Rettunsgwagen. Der Polizist nimmt das mit einem Daumen nach oben zur Kenntnis. "Was macht ihr jetzt?", wende ich mich an diesen und werde einen kurzen Blick zu Kyana, die dem Rettungswagen leicht überfordert nachschaut.
"Wir nehmen sie mit auf die Wache, dort wird sich dann herausstellen, wie wir weiter verfahren. Wenn noch was ist, weiß ich ja, wo ich dich finde", informiert mich Stephan, was ich mit einem knappen nicken bestätige. Irgendwie würde ich ja schon gerne bei Kyana bleiben, um vor allem auch zu erfahren, was mit ihrer Mutter ist. Nur leider hab ich da als außenstehende ziemlich wenig mit zu tun.
Seufzend blicke ich dem Polizeiauto nach, in dem die drei soeben weggefahren waren. Auch wenn ich selbst nicht wirklich davon begeistert bin, werde ich jetzt wohl nachhause gehen, nach all dem was passiert ist.

Erleichtert atme ich auf, als ich sehe, dass sich vor dem Haus niemand befindet. Dennoch schlecht gelaunt, mit dem Gedanken an Florian schließe ich die Tür auf und werfe meinen Schulrucksack neben die Treppe, um meinen Weg in die Küche fortzusetzen. Bis dorthin komme ich jedoch nicht. Erschrocken zucke ich zusammen und kann mir einen kurzen Schrei nicht verkneifen, während ich mir meine Hände über dem Mund zusammenschlage. Nach ein paar Sekunden, in der ich in einer Schockstarre war, stürme ich wütend auf die Terrasse zu, um die Tür schwungvoll aufzureißen.
"Sag Mal bist du völlig bescheuert?! Was zur Hölle machst du hier?", schreie ich, niemand anderen, als Flo an, der auf unseren Terassenmöbeln sitzt und verschränken meine Arme. Mein Puls liegt gefühlt immer noch bei 180, kein Wunder, als ich Flo noch nicht erkannt habe, dachte ich, dass das ein Einbrecher ist oder sogar schlimmer. "Ich hab dir doch geschrieben, dass ich auf dich warte", rechtfertigt er sich, aus meiner Sicht ziemlich unbekümmert. Fassungslos atme ich auf und starre ihn an. "Aber nicht auf unserer Terrasse, Mann", entgegne ich. Mittlerweile stehe ich kurz vor den Tränen, was auch kaum zu überhören ist, so wie meine Stimme zittert. Ich hab mich nunmal ziemlich erschreckt. Mit einem tiefen Durchatmen, Versuche ich zu verhindern einfach loszuweinen. Es ist ja schon genug, dass er mich so erschrecken muss, doch jetzt steht derjenige auch noch vor mir, dem ich gefühlt wochenlang aus dem Weg gegangen bin. "Warum ignorierst du mich ständig?", fragt Flo plötzlich, was ich mit einem Augenrollen kommentiere. "Definitiv nicht, dass du einfach so auf unserer Terrasse sitzt", gebe ich mittlerweile leicht wütend zurück. Von dieser hat er sich übrigens immer noch nicht wegbewegt. Er ist ja nicht einmal aufgestanden. "Toni, was ist los? Was hab ich dir getan?", fragt er weiter. Am liebsten würde ich ihn direkt wieder fortschicken, aber aber jetzt, wo er so gegenüber von mir sitzt, ist das noch schwerer als das ständige ignorieren. "Die Frage ist, was mit dir los war beziehungsweise ist. Meines Erachtens warst du derjenige, der äußerst eifersüchtig reagiert hat, nur weil ich einen Jungennamen genannt hab", mache ich meinem Ärger Luft. Sein Gesichtsausdruck wird direkt etwas dunkler. "Ist er der Grund, weshalb du mich wochenlang ignoriert hast?" Fassungslos Schüttle ich den Kopf. Ich kann's echt nicht glauben, dass er sowas denkt. "Siehst du? Genau das ist es. Du bist eifersüchtig, weil du mir verdammt nochmal nicht vertraust!", entgegne ich wütend. Am liebsten würde ich ja wegrennen, aber die Tatsache, dass er auf unserer Terrasse sitzt macht alles irgendwie schwerer.

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Ich hab keine Ahnung, was ich fragen soll, deswegen fragt euch doch gegenseitig Mal was =P

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// Kreatur Der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt