"So Toni, alles okay soweit? Hattest du noch irgendwelche Beschwerden bezüglich deiner Verletzungen?", erkundigt sich Paula bei mir, sobald sie wieder den Raum betritt. Man merke an: alleine. Anscheinend wollte Papa nicht mit rein. Oder er sollte es nicht , vielleicht hat sie ja etwas dahinliegendes zu ihm gesagt.
Ich hab keine Ahnung, aber eigentlich ist es mir auch ziemlich egal.
Stumm schüttle ich meinen Kopf und starre auf meine Finger, die ich nervös ineinander verknotet. "Das ist gut, kannst du dann einmal bitte deine Jacke ausziehen, damit ich besser an deine Hand rankomme?", bittet sie mich und sieht mich erwartungsvoll an, während sie sich auf einen Hocker setzt. Mit weit geöffneten Augen starre ich sie an, will eigentlich widersprechen, aber aus meinem Mund kommt nichts.
Langsam mache ich mich an meiner Jacke zu schaffen und Streife sie über meine Arme. Ich hätte mir definitiv vorhin ein längeres T-Shirt anziehen sollen. Ich muss nicht Mal selbst nachschauen, ob man die blauen Flecken sieht, laut Paulas Gesichtsausdruck ist das nämlich der Fall.
"Was ist denn da passiert?", fragt sie entsetzt und krempelt vorsichtig meine Ärmel ein bisschen nach oben. Tränen lassen mein Sichtfeld verschwimmen, es dauert nicht lange bis sie über mein Gesicht laufe. "Es ist alles meine Schuld", schluchze ich leise und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Kurz zucke ich zusammen, als die Ärztin ihre Hand auf meinen Rücken legt, lasse es aber geschehen. "Was ist deine Schuld?", hakt sie vorsichtig nach. Nach einer kurzen Überlegung beginne ich schlussendlich damit die ganze Sache zu erzählen.
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie mich überhaupt richtig versteht, es ist ja eher ein unverständliches schluchzen, was ich von mir gebe. "Hey, ganz ruhig ja? Es wird alles gut", meint sie leise und nimmt mich in den Arm. Aus meinem Heulkrampf komme ich vorerst gar nicht mehr raus. Wie denn auch? Ich hab ja nicht einmal gedacht, dass ich überhaupt irgendwann mal mit der Sache rausrücke."Toni, sieh mich an", fordert sie mich nach einer Weile auf und hebt meinen Kopf mit ihren Fingern an, so dass ich gezwungen bin, zu ihr zu sehen. "Du bist nicht schuld daran hörst du? Du kannst da nichts dafür", beginnt sie behutsam, "Du bist sehr stark Toni, das weiß ich, aber ich muss das Ganze melden und du wirst wohl oder übel noch ein paar Untersuchungen über dich ergehen lassen okay?" Ich sehe sie an.
"Ich will das nicht", flüstere ich leise und wische mir die Tränen aus dem Gesicht.
"Ich weiß, aber es muss leider sein, wenn du willst kann ich auch die ganze Zeit bei dir bleiben, dir wird nichts passieren, ich verspreche es dir hoch und heilig"
Tief atme ich ein, um dann die Luft laut wieder entweichen zu lassen. Mein Gefühl sagt mir, dass ich ihr trauen kann.
Vorsichtig nicke ich. "Sehr gut. Also, ich geh jetzt einmal kurz vorne Bescheid sagen, solange kannst du hier warten und dann gehen wir zusammen dahin okay?", informiert sie mich über ihre nächsten Schritte. Erneut nicke ich. Bevor sie jedoch nach draußen geht, stockt sie nochmal.
"Ich würde es Phil beibringen, soll ich ihn dann zu dir schicken?" Bei dem Gedanken daran, dass Papa auch noch davon erfahren wird, wird mir wieder mulmig.
Das ganze ist mir sowas von unangenehm
"Ich will nicht, dass er das erfährt", murmle ich leise und starre auf den Boden.
"Hey, du musst dich dafür nicht schämen, es wird dich keiner verurteilen, außerdem ist er dein Vater, ich muss es ihm sagen", erklärt sie mir ruhig. Dieses Mal antworte ich nichts. Es hat doch sowieso keinen Sinn. Anscheinend nimmt Paula das dann als positive Antwort hin, da sie mir einem knappen nicken zur Tür rausgeht und mich letztendlich alleine lässt. Was für eine scheiß Sache. Was für ein scheiß leben.-----------------------------------------------------------------------
Ich hoffe euch geht es gut:)Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// Kreatur Der Nacht
FanfictionToni, 13, geht durch keine einfache Zeit. Durch den Tod ihrer besten Freundin ist sie in falsche Kreise geraten und verfällt nun immer mehr der kriminellen Energie. Da ihre Mutter mit der Situation ziemlich überfordert ist, möchte sie, dass Toni nu...