Ein Klopfen schreckt mich aus meinem Halbschlaf und lässt mich zur Tür des Krankenzimmers sehen, die soeben auch geöffnet wird. Herein kommt niemand anderes, als mein Vater, der gefolgt von Franco das Zimmer betritt und auf mich zu kommt.
"Toni, was macht ihr denn für Sachen? Wie geht's dir?", fragt er hysterisch und zieht mich in eine Umarmung, aus der ich mich nach kurzer Zeit auch wieder befreie.
"Du erdrückst mich", meine ich grinsend und richte mich ein wenig auf, so gut es natürlich geht mit nur einer Hand.
"Jetzt sag Mal, wie geht's dir?", wiederholt er seine Frage von eben. "Ganz gut eigentlich, aber ich glaub das liegt an den Schmerzmitteln", antworte ich schulterzuckend und betrachte meinen Arm. "Was haben die Ärzte gesagt?", fragt dieses Mal Franco. "Gehirnerschütterung und Prellungen am Brustkorb. Mein Arm ist zum Glück nur verstaucht, tut aber trotzdem weh", gebe ich das wieder, was die Ärztin mir vorhin diagnostiziert hat.
"Was ist jetzt eigentlich mit Alex?"
"Der hängt noch bei den Untersuchungen fest, aber Oli hat schon gesagt, du hattest Recht, ganz unbeschadet ist er nicht davon gekommen", beantwortet Papa und atmet mit einem kritischen Blick aus. In mir breitet sich ein komisches Gefühl aus. Was wenn er schlimmer verletzt ist?"Alex", bemerke ich glücklich, als derjenige plötzlich in der Tür steht. Papa ist nochmal naghhause gefahren um mir Sachen für die Nacht zu holen, kommt aber nachher wieder.
Ich bin froh ihn fit zu sehen und das er hier ist, wird wohl auch heißen, dass es ihm einigermaßen gut geht. Schon krass, wie er und Franco mir in den letzten Wochen ans Herz gewachsen sind. Es fühlt sich an, als wären es leute, die schon ewig in meinem Leben sind. "Wie geht's dir?", erkundige ich mich bei ihm, woraufhin er mich schmunzelnd mustert.
"Mir geht's gut, die Schmerzen sind auch schon wieder fast weg", erzählt er, was mich erleichtert ausatmen lässt.
Dieses Mal glaube ich es ihm sogar.
"Und bei dir?", stellt er die Gegenfrage. Kurz schildere ich ihm meine Verletzungen, ende aber damit, dass ich morgen wieder heim kann.
"Das ist gut", meint er und starrt ein paar Sekunden lang still auf den Boden. "Also ich muss dann wieder, die Ärzte habem mir strengste Ruhe befohlen", lacht er und verabschiedet sich somit auch schon bei mir. "Gute Besserung", meint er noch knapp, bevor er dann letztendlich den Raum verlässt."Tut mir Leid, dass ich euch jetzt unterbrechen muss, aber Toni muss sich noch schonen", meint die Ärztin von vorher, nachdem sie das Zimmer betreten hat. "Phil?", entdeckt sie meinen Vater deutlich überrascht, was mich ziemlich verwirrt. "Paula, seit wann arbeitest du hier in der Klinik?", erwidert Papa und steht von dem Stuhl, auf dem er die Ganze Zeit gesessen hat, auf. Ich schätze mal ganz stark, dass sie eine Kollegin von ihm ist, warum er aber so überrascht und dennoch gleichzeitig so glücklich auf sie reagiert bleibt für mich fragwürdig. Zwar hab ich eine Vorahnung, die eigentlich auch ziemlich plausibel scheint, aber momentan ist das, das letzte, was ich wahrhaben möchte. "Ich bin für Birgit eingesprungen, morgen bin ich wieder auf dem NEF", antwortet die Frau lächelnd und sieht kurz zu mir, ehe sie ihren Blick wieder auf meinen Vater lenkt. "Kann ich dich kurz draußen sprechen?", wendet sie sich an diesen. Es dauert nicht lange, da hat er auch schon mit einem nicken zugestimmt und verlässt gemeinsam mit der braunhaarigen das Zimmer.
Am liebsten würde ich direkt mitraus, oder mich zumindest vor die Tür stellen, um zu hören, was die beiden so wichtiges zu besprechen haben. Mein Gefühl, dass die beiden nämlich mehr als nur Kollegen sind und irgendwas weiteres miteinander zu tun haben besteht nämlich immer noch und ist zudem auch ziemlich stark.Mindestens zehn Minuten lang, müssen sie geredet haben, bis mein Vater wieder reinkommt. Gespannt hebe ich meinen Blick von meinem Handy. "Über was habt ihr geredet", spreche ich sofort die Frage aus, die schon die ganze Zeit in meinem Kopf herumschwirrt.
"Nichts besonderes, ich erzähls dir morgen, wenn du wieder daheim bist. Machs gut große", übergeht er die Frage relativ schnell und verabschiedet sich mit einer kurzen Umarmung von mir. Leicht überfördert und ohne etwas zu erwidern sehe ich ihm hinterher. Kaum einen Moment später, bin ich auch wieder alleine hier. Am liebsten wäre ich eigentlich direkt wieder nach Hause gegangen, aber die haben ja unbedingt darauf bestanden, dass ich noch eine Nacht zur Beobachtung hier bleibe. Wissen die eigentlich selber, wie verdammt langweilig es hier ist? Zudem ich es auch nicht wirklich verstehe, immerhin geht's mir doch wieder gut, außerdem hätte ich zur Not daheim auch noch genügend medizinisches Personal um mich herum.-----------------------------------------------------------------------
Habt ihr einen Lieblingsfilm?Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// Kreatur Der Nacht
FanfictionToni, 13, geht durch keine einfache Zeit. Durch den Tod ihrer besten Freundin ist sie in falsche Kreise geraten und verfällt nun immer mehr der kriminellen Energie. Da ihre Mutter mit der Situation ziemlich überfordert ist, möchte sie, dass Toni nu...