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"Phil, was ist denn hier los? Warum schreist du so rum?", Mischt sich plötzlich eine bekannte Person din. Paula.
"Kyana liegt hier. Verletzt. Und dass nur weil diese Werte Dame hier nicht einmal das tun kann, was man ihr sagt", entgegnet er aufgewühlt und wirft mir einen undeutbaren Blick zu.
"Mann, ich kann dich nicht die ganze Zeit schauen, was sie macht. Außerdem hab ich dir genau gesagt, dass ich lernen muss", erwidere ich, dieses Mal auch ziemlich aufgebracht und laut. Ohne jedoch auf irgendwelche Reaktionen zu warten, drehe ich mich um und renne aus der Klinik. Auch wenn ich es ein wenig unfair gegenüber Kyana finde, bleibe ich sicher nicht länger hier nur um mir weitere Vorwürfe anzuhören. "Toni, bleib hier!", ruft Papa mir noch hinterher, was ich jedoch gekonnt ignoriere. Der soll mir bloß weg bleiben, sie sind ja sowieso besser dran ohne mich. 

"Finn? Du bist meine letzte Hoffnung, kann ich vorübergehend bei dir pennen?"
Nervös tigere ich hin und her, während ich hoffnungsvoll auf mein Handybildschirm starre. "Ist es dringend? Meine Kleine Schwester ist krank und meine Eltern nicht da, es passt also gerade irgendwie garnicht", erklärt er in entschuldigend und wartet auf meine Reaktion. "Scheiße", murmle ich leise und lasse mich auf einer Mauer nieder. "Was ist denn überhaupt los?", fragt er besorgt, was mich an die Situation vorhin denken lässt. "Ich bin abgehauen und ich hab auch nicht wirklich vor in der nächsten Zeit wieder heimzukommen. Aus dem Handy kommt ein lautes ausatmen. Anscheinend überlegt Finn etwas. "Okay hör zu, ich geb dir die Nummer von ner Freundin. Ich bin mir zi hundert Prozent sicher, dass Julia dir helfen wird", berichtet er mir zuversichtlich, "Ich schreib dir ihre Nummer" Unsicher, was ich darüber denken soll bedanke ich mich und lege wieder auf. Kaum eine Sekunde später ist der Kontakt von Julia auch schon in unserem Chatverlauf zu sehen. Schon irgendwie komisch eine Person um Hilfe zu bitten, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Naja, was anderes bleibt mir wohl kaum übrig.

Ein paar Minuten später entscheide ich mich dann letztendlich dazu sie anzurufen. "Julia hier", meldet sich eine weibliche Stimme. Nervös atme ich ein. "Hey, hier ist Toni, Finn hat mich-" Weiter komme ich nicht, werde stattdessen von ihr unterbrochen. "Hi Toni, Finn hat mir schon gesagt, dass du anrufen wirst. Was gibts denn?" Sie klingt ziemlich freundlich, also ich glaube es war eine gute Entscheidung sie anzurufen. "Finn meinte ich könnte vorübergehend bei dir pennen und ich wollte fragen ob das klar gehen würde.
Du kannst aber ruhig sagen wenn nicht, ich will dir keine Umstände machen", frage ich vorsichtig. Irgendwie fühlt es sich total so an, als würde ich ihr Umstände machen, was wahrscheinlich auch so ist.
"Klar geht das. Meinetwegen kannst du auch sofort kommen, ich kann dir meine Adresse schicken" Nachdem ich mich dann noch höchst ausführlich bei ihr bedankt habe, lege ich wieder auf. Ich bin froh, dass sie wenigstens zugestimmt hat. All anderen sind ja durch die unterschiedlichsten Sachen verhindert. Ohne Finn und den Kontakt zu Julia wüsste ich jetzt nicht wirklich, wo ich hin sollte. Zudem ich nicht vorhab in nächster Zeit erstmal wieder heimzugehen.
Die vermissen mich ja wahrscheinlich eh nicht. Ich hab sogar schon darüber nachgedacht einfach unter der nächstgelegenen Brücke zu übernachten.

"Hey, alles klar bei dir? Komm rein", werde ich von Julia begrüßt, nachdem ich an ihrer Haustür geklingelt habe. "Danke nochmal, dass ich zu dir kann, das bedeutet mir echt viel", wiederhole ich dasselbe, was ich am Telefon auch schon tausendmal gesagt habe. Sie grinst nur und deutete auf die Garderobe, an der ich meine Jacke aufhängen kann. "Alles gut, mach ich gerne. Finns Freunde sind auch meine Freunde" Sie ist mir von Anfang an komplett sympathisch. Immerhin strahlt sie nur so vor Freundlichkeit. "Stört es deine Eltern nicht, wenn ich hier bin?", erkundige ich mich vorsichtig, was sie mir einem Kopfschütteln verneint. "Ich wohne hier so gut wie alleine. Also ja eigentlich mir meiner Schwester, Lisa. Aber die ist inoffiziell zu ihrem Freund gezogen, also hab ich hier sturmfreie Bude" Erstaunt hebe ich meine augenbrauen. Wie gern ich das auch Mal haben würde. "Hast du Hunger oder Durst?" Ich nicke. "Nur Durst" Es ist mir unangenehm das zuzugeben, aber noch unangenehmer ist das ständige Durstgefühl. Ich hab auch echt lange nichts mehr getrunken. "Ich hol uns was zum trinken, du kannst dich ja schonmal auf Sofa setzten und mir dann erzählen, was genau los ist, ich bin neugierig" Ihr dauerhaftes grinsen ist ziemlich ansteckend. Ich nicke erneut und komme ihrer Aussage nach. Ich habe ein gutes Gefühl bei ihr.

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sturkopf_112Its_me_Aniiii
<3

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// Kreatur Der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt