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Erschrocken zucke ich zusammen, als die Tür nach einer Weile aufgeht, kann mich jedoch wieder etwas beruhigen, als ich sehe, dass es sich nur um Paula handelt.
"Kommst du? Wir gehen jetzt  einmal kurz in die Gynäkologie und dann wird die Polizei noch mit dir sprechen wollen", erklärt sie mir und blickt mich erwartunsvoll an. Leise seufzend stehe ich auf. "Wo ist Papa?", frage ich unsicher, bevor ich mit ihr nach draußen gehe. Ich will ihm nicht wirklich da draußen begegnen. Nicht jetzt. Ich muss erstmal selbst mit der ganzen Sache klarkommen, da kann ich jetzt noch nicht mit ihm darüber sprechen. Mir ist es psychisch schon zu viel überhaupt mit Paula darüber gesprochen zu haben.
"Der ist mit Alex im Schwesternzimmer, mach dir keine Sorgen um ihn", entgegnet sie und öffnet die Tür. "Mach ich nicht", meine ich leise und gehe langsam an ihr vorbei. Natürlich nicht ohne davor die ganze Gegend abzuscannen. Die Tatsache, dass Paula jedoch bei mir ist, lässt mich in einer gewissen Weise aufatmen. Zumindest fühl ich mich so, etwas sicherer. "Um was geht es dir denn dann?", fragt sie auf meine vorherige Antwort.
"Ich will ihn nicht sehen", motze ich leise, wodurch die Ärztin mir nur sanft über den Rücken streicht.

"Paula?", eine Schwester steckt ihren Kopf in das leere Zimmer, in welchem wir beide warten, "Die Polizei ist hier" Unsicher tausche ich einen Blick mit der Ärztin aus, die mir mit einem aufmunternden lächeln zunickt. "Wartet du kurz hier?" Auch wenn es, als eine Frage formuliert ist, wartet sie gar nicht erst auf eine Antwort, sondern folgt der Krankenschwester nach draußen. Seufzend ziehe ich mein Handy aus meiner Tasche. Mehrere noch unbeantwortete Nachrichten springen mir entgegen. Schon seit ein paar Tagen habe ich diese mehr als vernachlässigt.
Ich hatte einfach keinen Sinn dafür. Erst jetzt bemerke ich, dass auch eine Nachricht von meiner Mutter darunter ist, die sie vor zwei Tagen geschrieben hat.
Sie hat gefragt, wie es mir geht und ab alles okay ist. Das erste Mal seit den Wochen, in denen ich in Köln bin. Ich wusste es doch von Anfang an, sie war doch mehr als froh mich loszuwerden, gemeldet hat sie sich ja auch nie, nachdem sie mich abgegeben hat. Ohne auf das Schreiben zu antworten schalte ich das Handy wieder auf. Kaum eine Sekunde später wird auch schon die Tür geöffnet. Niemand anderes als Stephan betritt das Zimmer. Unterbewusst beginne ich zu zitternd. Ich kenne ihn ja eigentlich, weshalb ich es auch nicht wirklich verstehe, aber irgendwie hat sich so ein Misstrauen in mir gebildet. Dem Typ, der mir das angetan hat, hab ich schließlich auch vertraut, was ich davon hab sehe ich ja jetzt. Naja, aber er ist halt von der Polizei und außerdem ein guter Freund von Papa, was ihn minimal vertrauenswürdiger macht. "Hi", begrüßt er mich knapp, was ich mit einem leichten nicken erwidere.
"Paula hat mir schon erzählt, was passiert ist, ich weiß, dass das ein sehr unangenehmes Thema ist, aber es wäre sehr von Vorteil, wenn du mir einmal den Tathergang beschreiben könntest", beginnt er und sieht mich teils mitleidend teils fragend an. "Wo ist Paula?", frage ich leise und zupfe nervös an meinem T-Shirt herum. "Da ist ein wichtiger Notfall reingekommen, zu dem sie musste", erklärt er knapp, "Sollen wir warten, bis sie wieder zurück ist oder denkst du, du schaffst es auch so?" Nachdenklich hebe ich meinen Blick wieder und sehe den Polizisten an. "Müsste gehen", flüstere ich beinahe unhörbar und atme tief durch.

Sogar ohne in einem weiteren Heulkrampf zu enden, kann ich die Erzählung beenden. Zwar ist mein Zittern schlimmer geworden und mein Herzschlag ziemlich schnell, aber ich hab es geschafft die Sache dem Beamten zu erzählen.
"Kannst du ihn mir Mal beschreiben?", fragt er behutsam und beendet seine Notizen in dem kleinen Büchlein. Erneut denke ich an den Abend zurück, sehe den Mann innerlich vor mir, dieses Grinsen, als ich wehrlos unter ihm lag, seine Berührungen. Krampfhaft Presse ich meine Finger in meine Haut, der Schmerz hilft mir wieder in die Realität zu kommen.
"Dunkle Haare, blau-grüne Augen, schwarze Bomberjacke, normale jeans und so neonorangene Sneaker", erzähle ich zitternd. Meine Stimme wird immer leiser, das Bild von dem Mann, vor meinem inneren Auge größer. "Alles gut?", erkundigt sich Stephan bei mir und kniet sich vor mich hin. Mit verschwommenen Sichtfeld sehe ich zu ihm, sage nichts.
"Ich glaube für heute ist es genug, wenn die noch was einfällt, dann kannst du mich gerne anrufen oder mir schreiben", meint er und kramt etwas aus seiner Tasche.
"Hier ist meine Karte" Langsam nehme ich die Visitenkarte entgegen, werfe jedoch einen knappen Blick darauf. "Paula hat gemeint, die Untersuchungen sind soweit fertig, soll ich dich zu deinem Papa bringen?" Ohne groß zu zögern nicke ich. Für immer kann ich ihm wohl kaum aus dem Weg gehen.

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Anyone Wünsche was noch so passieren soll?

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// Kreatur Der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt