"Morgen", murmle ich, als ich die Küche betrete. Dort sitzt nur Franco, der mit seiner Kaffeetasse in der Hand ziemlich abwesend wirkt. Erst als ich an ihm vorbeigehe bemerkt er mich so richtig und erwidert meine Begrüßung. "Ist Alex beim Arbeiten?", frage ich, während ich mir etwas zu trinken einschenke. Mein Hunger ist heute morgen nicht wirklich groß, weshalb ich spontan entscheide deshalb auch nichts zu essen. "Hm" Mehr kommt von dem Sanitäter nicht. Naja, wenn er nicht mit mir sprechen will, dann lass ich es halt. Ohne etwas weiteres zu sagen, verlasse ich die Küche wieder und gehe mach oben. Ohne Frühstück ist der Tag direkt etwas länger. Immerhin kann ich jetzt direkt zu Papa gehen und ihn besuchen. Zudem wollte ich sowieso noch kurz einkaufen gehen wollte, bei Max will ich nämlich auch noch vorbei schauen und so ganz ohne irgendwas komm ich mir dann auch irgendwie komisch vor. Allein eine kleine Tafel Schokolade würde ja reichen. Leicht frustriert suche ich nach einer Hose. Ausgerechnet meine Lieblingsjeans ist in der Wäsche. War ja mal wieder klar. Kaum braucht man etwas, ist es nicht da. Dann muss eben eine andere herhalten. Ich will ja schließlich auf keine Modeschau.
Kaum bin ich aus der Haustür raus, Werde ich auch schon von jemandem aufgehalten. "Hey Toni, wo willst du denn hin?", fragt mich niemand anderes als Flo. So gern ich ihn auch habe, momentan passt er gar nicht in meinen Zeitplan. "Hey", begrüße ich ihn und gebe ihm einen Begrüßungskuss, den er ohne zu zögern erwidert. "Ich geh zu meinem Vater, ich hab dir ja geschrieben was passiert ist und ich glaub davor gehe ich noch ne Kleinigkeit für Max kaufen den-" Weiter komme ich nicht, er unterbricht mich. "Wer ist Max?" Verirrt schaue ich ihn an. Seine stimme hat eine Tonlage, die ich bis jetzt noch nie bei ihm gehört habe. Leicht lächelnd ziehe ich ihn in eine Umarmung. Er erwidert diese jedoch nicht, drückt mich stattdessen nur von sich weg. Meine Laune rutscht langsam aber sicher in den Keller. "Du denkst jetzt nicht ernsthaft, dass-" "Wer ist Max?", wiederholt er seine vorherige Frage, Nachdem er mich ein erneutes mal unterbrochen hat. Fassungslos starre ich ihn an. Das ist jetzt nicht sein ernst oder? Irgendwie habe ich gerade dass Gefühl ich bin in falschen Film. Ich würde dich auch nicht so reagieren, wenn er von einem anderen Mädchen spricht. Ohne einen weiteren Satz zu sagen gehe ich an ihm vorbei und mache mich mit schnellen schritten auf den Weg zur Bushaltestelle. Auf so eine scheiße habe ich gar keine Lust, das muss ich mir wirklich nicht geben.
Eher weniger gut gelaunt betrete ich den Supermarkt und halte Ausschau nach dem Süßigkeiten Regal. Dort angekommen stelle ich mich neben einen alten Mann und starre, genau wie er nachdenklich auf die ganzen Sachen. Ich hab keine Ahnung was Max mag. Vielleicht wäre es schlauer gewesen ihn davor zu fragen, was genau er mag. Naja, jetzt ist es zu spät. Bevor ich jedoch weiter darüber überlegen kann, werde ich auf das schmerzhafte stöhnen des Mannes aufmerksam. Keine Sekunde später sinkt dieser mit der Hand an seinem linken Arm zu Boden. Erschrocken starre ich auf das Geschehen. Als hätte man einen Schalter umgelegt erinnere ich mich an die Erste Hilfe Videos, die ich Mal geschaut habe. Da ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Herzinfarkt.
Ohne groß zu zögern knie ich mich zu dem Herrn und fühle nach seinem Puls. Meine Atmung wird schneller, mein inneres frustrierter. Erst denke ich, dass ich zu doof bin, die Pulsader zu erwischen, als ich jedoch merke, dass ich am Handgelenk auch nichts spüre wird mir klar, dass er keinen Puls mehr hat. Scheiße. Angestrengt geht mein Hirn die Schritte durch, die ich jetzt zu befolgen hab. Reanimation. 30 Mal drücken, zwei Mal beatmen und das im Takt von Staying alive. Als würde ich es jeden Tag machen beginne ich mit der Reanimation. Vor meinen Augen befindet sich ein Schleier, der mich alles um mich herum ausblenden lässt. Dennoch kann ich mich voll und ganz auf die Herzdruckmassage konzentrieren. Im Augenwinkel bekomme ich mit, dass jemand telefoniert, dann aber wieder geht. Auch wenn ich mich jetzt normalerweise tierisch aufregen würde, interessiert es mich gerade nicht.
Das einzige, was momentan wichtig ist, ist dass er Mann wieder lebt.-----------------------------------------------------------------------
Musstet ihr schonmal Erste-Hilfe leisten oder sogar reanimieren?Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// Kreatur Der Nacht
FanfictionToni, 13, geht durch keine einfache Zeit. Durch den Tod ihrer besten Freundin ist sie in falsche Kreise geraten und verfällt nun immer mehr der kriminellen Energie. Da ihre Mutter mit der Situation ziemlich überfordert ist, möchte sie, dass Toni nu...