Kapitel 15.

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Jungkook

Ich stand tatsächlich hier. Dieses Angebot abzulehnen wäre unglaublich dumm gewesen, all dieses Geld... Nicht anzunehmen eine reine Verschwendung und Schande. Eine noch größere Schande als die, als Mann Kleider zu tragen, welche für Frauen gedacht waren. Naja... Taehyung schien es offensichtlich nicht zu interessieren, wer genau seine Kleider trug und es sogar bevorzugen, dass ich sie präsentierte. Und doch gab die Gesellschaft genaustens vor, was welches Geschlecht zu tragen hatte und was nicht. Tja und... Kleider gehörten zu den Dingen, die als feminin und weiblich galten und nicht von einem Mann getragen sollten. Nicht... Von mir.

Und doch sagen sie perfekt an mir aus, schmeichelten meiner Figur und gaben mir ein Gefühl von unglaublichem Selbstbewusstsein und Freude, sodass ich schon gestern am liebsten den ganzen Tag darin verbracht hätte. Natürlich ohne es mir anmerken zu lassen.

"Du bist tatsächlich hier" hörte ich es dann auch schon von niemand geringerem als Kim Taehyung, der mich natürlich sofort bemerkte. Schon in dem Moment, als ich das große Studio betreten hatte, erkannte er mich und ein großes, zufriedenes Grinsen formte sich auf seinen Lippen. Denn ich war nicht hier, um sein Angebot abzulehnen und zu gehen. Ich war hier, um zu bleiben. Um sein Model zu werden und gleich heute damit anzufangen. Für einen Mann zu arbeiten, der mich durcheinander brachte, verwirrte und an vielen Dingen zweifeln ließ, an denen ich nicht zweifeln sollte.

"Wie hätte ich... Ihr Angebot auch ablehnen können, Sir" erklärte ich bloß, doch stand immernoch etwas unsicher da. Unwohl war mir nicht, ganz im Gegenteil, ein aufregendes Kribbeln baute sich schon in meinem Bauch aus, welches nurnoch stärker wurde, als Taehyung ein wenig auf mich zu kam. Zuvor stand er noch ziemlich weit von mit entfernt, doch durch seine großen und langen Schritte brauchte er nur ein paar von ihnen, ehe er direkt vor mir stand.

Und ich bemerkte, dass uns so gut wie jeder in diesem Raum ansah. Es waren nicht viele hier, wahrscheinlich nur die Leute, die nunmal nötig für das hier waren und gut bezahlt wurden, um ihren Mund zu halten und garnicht erst daran dachten, etwas hiervon an die Öffentlichkeit zu bringen. Sie wussten besser, als Kim Taehyung zu verärgern, der sie dafür aber definitiv auch gut genug bezahlte. Genau so... Wie mich. Und das nur um bei ihm zu arbeiten, als sein Model, statt eigentlich als Fotograf. Aber wenn ich ehrlich war... Hatte ich die Minuten in seinem Kleid um einiges mehr genossen, als die Zeit, in der ich Bilder von den beiden Models gemacht hatte. Dem am ersten Tag und dem heute.

Es war angenehmer gewesen und hatte mir ein so intensives Gefühl von purem Glück und Freude gegeben, weswegen es nicht falsch sein konnte, sein Angebot anzunehmen, von dem ich in ein paar Monaten sogar ausziehen könnte. Was ein sehr angenehmes Gefühl war, wenn ich darüber nachdachte, wie viel mehr Freiheiten mir mein eigenes Apartment geben würde. Ich müsste mich nicht mehr verstecken, die Dinge, die mir gefielen rechtfertigen und ich könnte sogar ein paar von Taehyungs Bildern von mir an der Wand aufhängen und sie mir ansehen. Die wundervollen Bilder, die dieser unglaublich interessante und anziehende Mann von mir machen würde. Und heute... Wäre unser erster, richtiger Arbeitstag zusammen. Auf den ich mich tatsächlich mehr gefreut hatte, als am Anfang gedacht.

Denn meine anfängliche Unsicherheit war nicht einfach verschwunden. Auch wenn all die Leute hier nicht sonderlich interessiert oder geschockt darüber schienen, dass eine männliche Person Taehyungs Designs tragen würde. Nämlich ich. Dennoch fühlte es sich noch nicht weniger komisch an, egal wie sehr ich mich auch darauf freute. Es trug eine gewisse Gefahr mit sich, für sowohl Taehyung, als auch mich. Doch diese schien dem Mann vor mir egal zu sein, der sein zufrieden und stolzes Grinsen nicht einmal versuchte, zu verstecken oder vor mir zu verheimlichen. Er wollte sicher stellen, dass ich genau erkannte, wie sehr er mich hier wollte.

Das hatte er mir die letzten paar Tage schon ziemlich klar gemacht. Und deswegen ein komisches und neues Gefühl in mir ausgelöst, welches sich aber nicht unangenehm anfühlte. Nur konnte ich es noch nicht ganz deuten, beziehungsweise... Verdrängte ich es. Da ich so etwas nicht in der Nähe eines Mannes empfinden sollte. Ich tat schon etwas, was laut der Gesellschaft verwerflich war und ich verurteilt werden würde, von jedem, der davon wüsste. Dann auch noch an etwas zu zweifeln, woran ich nicht zweifeln sollte, vorallem nicht in der Nähe eines solchen Mannes... Würde mein Leben in ein unglaublich Chaos stürzen.

Eigentlich passierte das momentan sowieso schon. Alles aufgrund von Kim Taehyung, der mich die ganze Zeit schon aufmerksam und grinsend musterte.

"Garnicht. Deswegen habe ich es dir angeboten" erklärte er bloß und schmunzelte dabei weiter, jedoch blieb er nicht dort, wo er stand. Er kam mir tatsächlich noch ein wenig näher und sorgte dafür, dass mein Herz förmlich einen Sprung machte, ehe es immer schneller schlug. Ein wenig zu schnell... Als gewöhnlich. All das tat Taehyung mit mir. Ein Mann... Und dann auch noch dieser Mann. Der dafür bekannt war, niemanden an sich heran zu lassen oder auch nur annähernd etwas über sein Privatleben preisgab. Was fand er an mir? Wieso... Wollte er unbedingt mich?

Zwar glaubte ich tatsächlich an Schicksal, irgendetwas... Ähnliches gab es sicherlich, aber ich war nicht Taehyungs Schicksal. Oder er meins.

"Niemand... Wird davon heraus finden, zerbrech dir darüber deinen hübschen Kopf nicht. Ich werde schon dafür sorgen, dass dir nichts passieren wird, hübscher Junge" hauchte er dann auch schon sanft in mein Ohr, zu welchem er sich vor gebeugt hatte und mich somit ziemlich schnell aus meinen Gedanken zog. Aber er schien wohl erkannt zu haben, an meiner etwas verkrampften Art wie ich vor ihm stand, dass ich immernoch etwas unsicher war. Aber gerade stand ich bloß etwas steif da, da ich so verwirrt war von den Dingen, die gerade mit meinem Körper passierte. Dieses kurze, erregende Kribbeln welches durch meinen Körper strömte, als der gut aussehende Mann vor mir in mein Ohr gehaucht und ich seinen Atem dieses streifen spüren konnte.

Er machte es ehrlich schwer, dieses Verlangen in mir zu unterdrücken, ihn machen zu lassen. Ihn mit mir machen zu lassen, was auch immer er wollte. Denn natürlich erkannte ich es, wenn er mich verführte, jedoch versuchte ich es einfach zu verdrängen beziehungsweise war es sowieso viel zu surreal, dass Kim Taehyung etwas derartiges von mir wollte. Womöglich... Tat er das hier auch mit den weiblichen Models und ich bildete mir alles bloß nur ein. Wahrscheinlich war es genau das...

Aber er, er schaffte es dennoch, mich, nicht zum ersten Mal in meinem Leben an meiner Liebe zu Frauen zweifeln zu lassen. Hoseok war der erste Junge in meinem Leben gewesen, auf den ich geglaubt hatte, einen Crush zu haben doch als gute Freundschaft herunter gespielt hatte. Obwohl ich genau wusste, dass es nicht so war. Dass es viel mehr war, als eine Freundschaft, doch ich mich nicht traute, es zuzugeben.

Taehyung war der erste Mann, der es schaffte, mich erneut in diese Lage zu bringen. Aber er schaffte noch viel mehr als das. Denn auch gerade... Ließ ich mich einfach fallen und genoss das Gefühl, von ihm, fast schon ein wenig kontrolliert und um den Finger gewickelt zu werden.

"Ich... Vertraue ihnen, Sir. Sehr... Sogar."

~

Bounddd to fall in loveeee~

Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt