Kapitel 70.

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Taehyung

Jungkook konnte kaum aufhören, sich umzusehen. Ähnlich, als bei unserer Ankunft in Paris, sah er gerade genau gleich aus. Seine großen Augen scannten die große Halle, in der wir uns befanden, den langen, breiten Laufsteg vor uns und die vielen, gut gekleideten Menschen um ihn herum. Frauen in teuren Kleidern des Designers, von dem wir heute eine Modenschau sehen würden und Männer in ausgefallenen Anzügen.

"Das ist unglaublich hier, wie gewöhnst du dich nur jemals an diese überwältigenden Anblicke?" meinte Jungkook, unglaublich fasziniert und hörte dabei keine Sekunde auf, sich umzusehen. Was es mir aber eher schwer machte, mich zurück zu halten. Wir saßen direkt nebeneinander, ein wenig zu eng, wenn man mich fragte, denn in diesem Raum sollte ich nicht einmal daran denken, ihn zu berühren. Selbst eine Hand auf seinem Oberschenkel wäre zu viel und würde Aufmerksamkeit auf uns lenken, die wir keinesfalls haben sollten.

Sobald wir im Auto waren, versteckt vor all den Menschen hier, könnte ich ihn wieder berühren. Aber in diesem Moment gab es keine andere Wahl für mich, als mich zurück zu halten. Egal wie wunderschön der Anblick des Jüngeren war, wie sehr mich seine Faszination in seinen Bann zog und seine funkelnden Augen ein Verlangen in mir auslösten, ihn einfach nur küssen zu wollen. Diese perfekten, geschmeidigen Lippen, einen Spalt geöffnet, da er zu eingenommen war, von all diesen neuen Eindrücken und diesen vielen, verschiedenen auch noch dazu, die er gerade bekam.

"Bleib still sitzen und genieß' die Show, Petal. Wenn du so weiter machst... Will ich dich einfach nur hier raus ziehen und küssen" hauchte ich irgendwann, direkt in sein Ohr, zu welchem ich mich ein wenig vorgelehnt hatte. Für alle anderen sah es so aus, als würden wir über die anstehende Show tuscheln, oder die Menschen hier, wie es nunmal viele taten. Vorallem eine Person hatte schon seit geraumer Zeit ein Auge auf meinen Nebenan geworfen, nur gefiel mir sein Blick ganz und garnicht.

Ich kannte ihn gut, diesen Blick und die Intention dahinter. Jungkook war wunderschön und seine Faszination für diesen Moment anziehend. Es zauberte einem ein unglaublich großes, ehrliches Lächeln auf die Lippen aber bei dem Mann gegenüber von uns war es noch etwas ganz anderes. Er war in Jungkooks Alter, gerade mal zwei Jahre älter als er und jemand, der sowohl auf Männer wie mich, als auch Jungen wie Jungkook stand. Was ich so genau wusste, da ich eine Zeit lang eine enge Beziehung zu ihm gehabt hatte. Nur sexuell, für gerade mal einen Monat, jedoch genug Zeit für ihn, um wütend auf mich zu sein.

Verständlicherweise. Und welche kleine Rache war besser als die, mir jemanden zu nehmen, der mir gefiel. Sogar mehr als das, aber davon hatte Minho keine Ahnung. Und das sollte auch so bleiben.

"Ich kann es kaum erwarten, die ganzen Kleidungsstücke zu sehen" hörte ich es noch von Jungkook, ehe das Licht ausging. Mein dunkler und dominanter Blick aber blieb, bis es zu dunkel wurde, um ihn zu erkennen, an Minho, damit er ja nicht auf die Idee kam, Jungkook noch genauer anzusehen. Er war hier mit mir, als meine Begleitung und er würde auch Frankreich an meiner Seite verlassen.

Jedoch schweiften auch meine Gedanken bald zu den Models ab, welche den Laufsteg betraten und die neue Kollektion eines unglaublich angesagten Modelabels trugen und dabei wirklich gut aussahen. Es war teilweise fast schon komisch zu sehen, wie Frauen all diese Kleider trugen, die an dem Jungen neben mir so viel besser aussehen würden. In meinem Kopf befand sich Jungkook gerade auf diesem Laufsteg, in meinen Teuren Kleidern und präsentierte sie, so viel besser und selbstbewusster als diese Frauen. Sie waren hübsch und hatten definitiv Talent, aber niemand übermittelte das, was Jungkook einen fühlen ließ, wenn er meine Kleider trug.

Es war seine Aura, dieses Selbstbewusstsein, welches er aufgebaut hatte und ihn so heiß machte. So begehrenswert und noch viel mehr... Es sorgte dafür, dass meine Gefühle für ihn nurnoch stärker wurden. Mir hatte auch seine leicht schüchterne Art am Anfang gefallen, sie war interessant, doch es war unglaublich zu sehen, wie er aufblühte, seitdem er an meiner Seite war. Er baute ein Selbstbewusstsein auf, welches ihn in einem Punkt stärker machte, als mich.

Er besaß den Mut, zu sein, wer er war, auch wenn wir nicht beieinander waren. Wenn Jungkook jemanden an seiner Seite haben würde, einen Mann, mit dem er sich nicht verstecken müsste, da dieser Angst hatte, dass Gerüchte um seine Sexualität entstanden, würde er sich und seine Liebe nie verstecken. Weil er es weder wollte, noch musste.

Ich wünschte mir oft, dass er mich stark genug machen würde, ihn bei mir zu behalten.

Doch ich war ein verdammter Idiot. Und ein Feigling auch noch dazu, der sich hinter seiner Karriere versteckte. Ich würde ihn gehen lassen.

Jedoch war meine Sehnsucht nach ihm jetzt schon zu groß, um ihn jemals ganz gehen zu lassen.

"Und? Gefällt dir die Show?" fragte ich den Jüngeren neben mir irgendwann, welcher weiterhin, völlig fokussiert und seine Augen groß, sobald ein neues Model an ihm vorbei lief. Man konnte ihm sein Interesse mehr als nur ansehen, obwohl es in den Sitzreihen dunkler war, als auf dem Laufsteg selbst. Immerhin sollte man sich die Mode ansehen und nicht die anderen Menschen, die noch so hier saßen. Jedoch konnte ich kaum etwas anderes beachten, als den Jungen neben mir, welcher seinen Mund kaum mehr zu bekam und dessen zufriedenes und glückliches Lächeln kein einziges Mal seine Lippen verließ.

Es blieb dort, die ganze Zeit lang, weswegen ich förmlich in mich hinein schwärmte, während ich ihn ansah. So fasziniert wie er von den Models und der Kleidung, sowie der Umgebung war, war ich von ihm. Keinen Moment lang verschwendete ich damit, die Modenschau genauer anzusehen, sondern musterte den Jungen vor mir, damit mir bloß nichts entgang.

"Es ist unglaublich, Taehyung. Danke... Dass du mich am Ende... Noch mit hier her bekommen hast. Das hier ist ehrlich... Unbeschreiblich. Ich dachte nicht, dass ich in meinem Leben jemals so etwas sehen würde und dann auch noch in Paris" schwärmte er vor sich her, doch achtete weiterhin nur auf den Laufsteg, was auch ganz gut so war. Denn würde er meinen Blick erkennen und dieses leichte, ehrliche und sanfte schmunzeln auf meinen Lippen, sorgte das nur dafür, dass wir uns nurnoch näher kamen. Und ich mich am Ende... Vielleicht auch ehrlich kein bisschen mehr zurück halten könnte. Was ich musste. Zumindest noch, zumindest, so lange wir hier waren. Da spielte es auch keine Rolle, wie schwer es mir fiel.

Denn alleine ihn einfach nur anzusehen ließ ein Verlangen in mir immens wachsen, ihn einfach zu küssen, oder sanft zu berühren, während er die Show genießen konnte und all die weiteren Meisterstücke, welche an den Körpern der Models präsentiert wurden.

Alles, wofür ich mich gerade interessierte, war der Junge vor mir.

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Hehe naughty

Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt