Kapitel 73.

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Taehyung

"Um ehrlich zu sein ist es noch größer, als ich gedacht habe" hörte ich es von Jungkook, als ich gerade dabei war, die Tür zu meinem Anwesen zu öffnen. Konnte dabei aber aber bloß ein wenig schmunzeln, denn er hatte Recht. Zwar rechnete man bei mir damit, dass ich in einem renommierten, teuren Haus wohnte, mit viel Kunst und unbezahlbaren Einzelstücken darin, aber dass man auch von außen erkennen konnte, wie groß es eigentlich war, überraschte die meisten. Somit auch den Jüngeren, direkt neben mir, welcher vorhin im Auto fast schon eingeschlafen war.

Nur... Bekämen wir nicht die Chance dazu, erst einmal zu schlafen, da alles ein wenig anders kam, als geplant. Und eine Vorahnung meinerseits tatsächlich wahr wurde, obwohl dieser Zufall kaum wahr erschien. Es war jedoch so. Denn als wir gerade dabei waren, zusammen durch den Flur in das große Wohnzimmer und die offene Küche zu gehen, traf mein Blick den einer Frau, die ich hier am wenigsten sehen wollte. Ich hatte es ihr nicht verboten, hier her zu kommen, nur glaubte ich, sie sei immernoch weit weg, dort, wo ich Veronica letztes Mal hingeschickt hatte.

Veronica, meine eigentliche Frau. Betonung auf eigentlich. Denn es waren so viele Dinge passiert und die Beschreibung Ehefrau passte kaum, nur auf dem Papier blieb sie es, auch nur für eine Weile. Nur hatte ich noch nicht die Zeit gefunden, endlich dafür zu sorgen, mich aus dieser unglaublich anstrengenden und schmerzvollen Ehe zu befreien, in der ich sowieso nur gefangen gehalten wurde, da ich ein Idiot gewesen war der glaubte, sich in eine Frau verliebt zu haben, die nur seinem Geld hinterher gewesen war. Geld und Sex.

"Oh, Interessant. Du bringst ein neues Boy Toy in unser zu Hause? Ist es auch für uns beide, oder nur dein Vergnügen?" hörte ich es dann auch schon, spöttisch und angeekelt wie immer aus der Frau vor uns, die erst mich ansah und dann mit ihrem gehässigen Blick zu dem Jungen neben mir wanderte, der seine Augen kaum mehr schließen konnte. Wahrscheinlich dachte er sich seinen Teil schon längst und war verletzt genug von dem Fakt, dass ich ihm von dieser Ehe kein Wort erzählt hatte und meine Frau damit 'hinterging'.

Es wäre wohl das beste gewesen, wäre ich von Anfang an ehrlich gewesen und ihm von dieser Ehe erzählt, die sowieso so schnell ich sie beenden könnte, vorbei wäre. Ich liebe Veronica nicht und sie liebte mich nicht. Alles was sie begehrte war mein Geld und den Sex, den ich ihr damals noch bieten konnte. Bis es ihr zu langweilig wurde und sie anfing, sich in ganz New York herum zu schlafen und keinen, einigermaßen attraktiven Mann ausließ, der es ihr nur all zu gerne besorgen wollte. Sie war eine der Frauen, die jeden Mann haben konnte und dies nutzte sie, nicht nur bei mir.

Nur änderte sich alles, als ich von dem ersten Mann heraus gefunden hatte und nur kurz darauf bemerkte, meine Sexualität bloß versteckt zu haben, verdrängt, um in keiner Sünde zu leben.

"Unser zu Hause ist das schon lange nicht mehr, Veronica. Und rede noch einmal so abwertend über ihn und ich werfe dich schneller aus diesem Haus, als du dir vorstellen kannst." brummte ich und wollte gerade auf die Frau zu gehen, doch da wurde meine Aufmerksamkeit dem Jüngeren gewidmet, als dieser sich von mir entfernte und mit gesenktem Blick deutete, zu gehen. Schritt für Schritt entfernte er sich von meiner Seite, bis ich mich umdrehen musste, um ihn zu sehen. Und sogar glaubte, ein paar Tränen in seinen Augenwinkeln zu erkennen.

All das war meine Schuld. Dabei war nichts zwischen mir und Veronica, außer ein Stück Papier, welches uns zu Mann und Frau machte, jedoch bald nicht mehr rechtskräftig sein würde.

"Ich glaube ich... Sollte gehen" murmelte Jungkook und bevor ich ihn an seinem Handgelenk packen und davon abhalten könnte zu gehen, war er auch schon weg. Drehte sich um und machte sich auf den Weg zurück in den langen Flur, wo ich ihn von hier nicht erkennen konnte.

"Ja, das glaube ich auch. Denk ja nicht, dass du etwas besonderes bist, nur weil er gerne mit dir vögelt. Und seine eigene Frau hintergeht" rief Veronica dem Jungen hinter her, mit dem ich heute einen ruhigen Abend verbringen wollte. Stattdessen hatte ich ihn verletzt, auf eine wirklich hässliche Art und Weise, sodass es mir ehrlich ein wenig Leid tat. Veronica war eine Frau voller Hass, vorallem für die Menschen, die mir wirklich nahe standen. Seitdem sie von meinen Vorlieben wusste sowieso. Es war ein Wunder, dass sie niemandem davon erzählte. Womöglich lag es daran, dass auch ich nunmal all ihre Geheimnisse kannte und sie von meiner Gnade abhängig war.

Denn Geld bekam sie nur so viel, wie ich bereit war, ihr zu geben. Ein Deal, der sie weiterhin an mich Band, ob es mir gefiel, oder nicht. Aber wenn sie ehrlich glaubte, meine Beziehung zu Jungkook zu zerstören, hatte sie sich getäuscht. Obwohl, auch wenn ich den Jüngeren zurück bekommen würde, es unsere gemeinsame Zeit nur um ein paar Tage, Wochen oder vielleicht sogar Monate verlängerte. Irgendwann wäre auch diese Zeit zu Ende.

"Du bist vielleicht meine Frau, Veronica aber wage es nicht dir das Recht zu nehmen, deswegen irgendeinen Anspruch auf mich zu haben. Du warst diejenige, die mich betrogen hat. Diese Ehe... Gibt es schon lange nicht mehr" erklärte ich und wollte mich gerade selbst umdrehen, um dem Jüngeren hinterher zu gehen und es ihm zu erklären. Denn das mindeste, was er verdiente, bevor er einfach so ging, war eine Erklärung. Ob er danach blieb oder nicht, war seine Entscheidung. Jedoch sah ich sicher nicht dabei zu, wie Veronica mir auch dies hier nahm, nachdem sie sich schon so viel von mir genommen hatte.

"Ach ja? Ist das so, Taehyung? Du hast tatsächlich, nach all den Jahren, die wir zusammen waren, keinerlei Gefühle mehr für mich?" hielt mich die grausame Stimme dieses anstrengenden Weibs jedoch, ein letztes Mal auf, weswegen ich mich unzufrieden seufzend zu ihr umdrehte und sie aufmerksam musterte. Eine Frau, die mich mehrmals hintergangen hatte und ehrlich glaubte, nach all diesen Dingen, sie noch zu lieben.

Eine so grässlich Frau mit einem gehässigen Charakter, der sie so unattraktiv machte, obwohl sie es äußerlich nicht annähernd war.

Jedoch kam sie auch niemals an die Schönheit dieses Jungen heran. Des Jungen, der im Sturm mein Herz erobert hatte und dafür sorgte, dass ich ihm, nach ein paar letzten Worten an Veronica tatsächlich hinter her lief, da mich die Angst plagte, ihn jetzt schon zu verlieren.

"Nein. Und du hast sie genau so wenig. Alles was du jemals von mir wolltest war mein Geld und unseren Sex. Mehr war es niemals, Veronica. Also halte dich aus meinem Leben heraus."

~

Vor lauter Hausarbeiten Stress fast vergessen zu updaten

Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt