Kapitel 21.

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Jungkook

Schon den ganzen Abend lang dachte ich an nichts anderes als Taehyung. An seine Worte, wie ich mich gefühlt hatte, als er sich einfach nahm, was er begehrte und auch kein Blatt mehr vor den Mund nahm. Ich hatte schon gewusst, dass er die letzten Tage nicht nur seinen Charme spielen ließ, sondern da etwas anderes war. Etwas verführerisches, noch dominanteres in meiner Nähe, um mir Signale zu geben, was er eigentlich genau von mir wollte. Und jetzt... Wo ich es etwas heraus provoziert hatte, wusste ich es tatsächlich und entgültig.

Dieser Mann begehrte mich und meinen Körper und wollte nichts anderes, als mich verführen. Ich wusste, dass er nicht nach mehr suchte, eine Beziehung suchte Kim Taehyung nicht, oh nein. Mir waren seine Intentionen ziemlich klar und trotzdem herrschte in meinem Kopf ein reines Chaos. War es... Überhaupt richtig, mich einfach so fallen zu lassen, oder brach ich mir selbst das Herz damit. Nur... Weil mir dieser Mann ein Abenteuer geben könnte, was zu gut werden würde, um es zumindest auszuprobieren zu müssen.

Ich wusste, was Taehyung mich noch alles fühlen lassen konnte und diese Lust zu verdrängen... Es heraus zu finden, konnte ich nicht mehr. Mir gefiel der Mann, sehr sogar. Und noch viel mehr gefiel mir all das, was er mit mir anstellen könnte.

"Hey! Du sieht ganz schön... Fertig aus" lachte Jimin, welcher es sich direkt vor mir, auf der Sitzbank bequem machte und gerade noch einen Drink bestellte. Ich hatte ein Glas Cola vor mir, da ich morgen wieder arbeiten müsste und aufgrund dessen die ganze Zeit wieder... Taes Worte im Kopf herum schwirrten. Und ja ich konnte es auch nicht verhindern daran zu denken, so wie damals... In meinem Traum. Nur waren meine Gedanken dieses Mal um einiges dreckiger und ich konnte sie genau so wenig zügeln.

Dennoch... Fehlten mir ein paar Puzzleteile, um meine dreckigen Gedanken weiter zu spinnen und mich darin zu verlieren. Schon auf der Fahrt hier her im Bus hatte ich aufpassen müssen, aufgrund meiner Tag träume nicht noch in dem, fast leeren Bus, hart zu werden. Wenn diese Menschen nur wüssten, woran ich in diesem Moment gedacht hatte. An die Hände eines Mannes, der mir so fern schien, berührt zu werden. Ich konnte immernoch kaum glauben, dass Tae tatsächlich mich wollte. Er konnte jeden haben. Jede Frau und sicherlich auch eine Menge Jungen und Männer, die ihm hinterher rannten und förmlich darum bettelten, mindestens für eine Nacht von Taehyung berührt und in den Wahnsinn getrieben zu werden.

Dieser so bekannte und beliebte Mann entschied sich für mich. Und machte mir auch ziemlich klar, wie intensiv sein Interesse und sein Verlangen nach mir... Zu sein schien. Es war sicherlich zum größten Teil ein sexuelles Verlangen, nach meinem Körper, auch wenn ich innerlich hoffte, dass es noch, wenigsten ein kleines bisschen mehr... Als das war. Und Taehyung mich nicht nur begehrte, um mich vögeln zu können. Sondern auch... Da er mich gerne an seiner Seite hätte. Egal wie lange, alleine daran zu denken, dass er mich nicht nur aufgrund meines Körpers begehrte, sondern alles von mir, trieb mich in den Wahnsinn.

Taehyung musste mich noch nicht einmal berühren und ich verlor meinen Verstand vollkommen.

"Ich... Taehyung ist definitiv ein wenig... Anspruchsvoll" erklärte ich, immernoch etwas in Gedanken. Alleine über ihn zu reden fiel mir nicht sonderlich leicht. Ich musste mir wohl selbst eingestehen, dass Taehyung eine unglaublich starke Wirkung auf mich hatte. Eine so intensive Wirkung, die es mir unmöglich machte, mich von ihm fern zu halten. Schon sein erstes Angebot... Hatte ich nicht ablehnen können, da mein Interesse an ihm einfach viel zu groß war. Nicht, weil ich jedes seiner Geheimnisse heraus finden wollte, da kaum etwas über ihn bekannt war.

Natürlich hatte dieser Fakt einen Reiz. Aber Taehyungs Art war der Grund, wieso ich sein Angebot nicht ablehnen konnte. Und jetzt war er auch der Grund, wieso ich darüber nachdachte, ihn machen zu lassen. Er war ein Mann... Und ich sollte keinen Mann, vorallem Taehyung nicht auf diese Art und Weise so nahe an mich heran lassen. Aber ich wollte es. Viel zu sehr... Um es nicht auszuprobieren. Genau deswegen hatte ich mich mit Jimin getroffen. Jimin wusste wohl schon seitdem er klein war, dass er nicht auf Frauen, sondern auf Männer stand. Ich hatte daran gezweifelt, an meiner Liebe zu Frauen, doch es nie näher an mich heran gelassen, aufgrund meiner Eltern.

Aber jetzt... Zum ersten Mal in meinem Leben war es mir egal, was meine Eltern von mir verlangten oder wollten. Sie würden sowieso nie etwas davon heraus finden. Taehyung war ein Abenteuer, welches irgendwann wieder vorbei sein würde. Aber Gott... Wie sehr mir dieses Abenteuer gefiel. Taehyungs Art machte mich verrückt.

"Anscheinend macht er dich nicht nur deswegen fertig. Kann... Ich dir irgendwie helfen, oder wieso wolltest du mich so dringend treffen?" fragte mich Jimin dann nach einer Weile auch schon, denn ich war derjenige, der ihn gefragt hatte, ob er sich in dieser Bar mit mir treffen wollte. Und jetzt waren wir hier und ich wusste nicht genau, wie ich meine Frage überhaupt stellen und dieses Gespräch anfangen sollte.

Jimin verstand mich am besten und er würde auch niemandem hiervon erzählen, das wusste ich. Nur sollte er eigentlich nicht wissen, dass der Mann, aufgrund dem ich an meiner Sexualität zweifelte, Taehyung war. Denn es würde den Modedesigner nur gefährden, auch wenn Jimin es für sich behalten könnte und würde. Ich kannte ihn nicht anders. Schon seitdem ich ihn kannte war er jemandem, dem ich immer vertrauen konnte. Nur war diese Sache für mich noch etwas... Neu und ungewohnt und ich fühlte mich nicht sonderlich sicher, darüber zu reden. Obwohl ich ihm vertraute...

"Wie hast du heraus gefunden... Dass du nicht auf Frauen stehst, Jimin?" stellte ich aber jedoch einfach meine Frage in den Raum und musterte meinen guten, eigentljch schon besten Freund vor mir aufmerksam, der nur anfing, mich liebevoll anzuschmunzeln.

Anscheinend hatte er schon damit gerechnet, dass ich irgendwann ihm diese Frage stellen würde. Ich hatte mir schon gedacht... Dass zumindest er heraus fand, dass ich eine Weile lang ehrlich glaubte, Gefühle für seinen Bruder zu haben. Wahrscheinlich war ich damals auch tatsächlich... Verliebt in ihn gewesen. Und Jimin war sein Bruder. Natürlich wusste er es, oder konnte es sich zumindest denken.

"Oh Kookie... Ich wusste es eigentlich schon immer, nur wurde mir immer von meinen Eltern gesagt, dass es eine Phase wäre und ich irgendwann eine Frau heiraten und Kinder bekommen würde. Aber... Als ich das erste Mal mit einem Kerl geschlafen hatte wusste ich, dass ich nur das will. Und dass ich mich nur in einen Mann verlieben kann. Du scheinst... Auch schon seit einer Weile an deiner Sexualität zu zweifeln, mh?" kam es dann auch schon aus Jimin, der mich aufmerksam und fast schon mit einem leicht verschmitzen Grinsen ansah, als hätte er nur so auf diese Frage von mir gewartet und war ziemlich froh und doch auch etwas überrascht, es jetzt doch aus meinem Mund zu hören.

Ich hatte es zum ersten Mal gesagt und offen zugegeben, auch wenn es erst einmal nur eine Frage war. Auch Jimin wusste, dass in dieser Frage noch viel mehr steckte, als bloß meine Neugierde. Oh nein... Es war viel mehr als das.

"W-was?" meinte ich aber dennoch, etwas überrascht, dass Jimin so sch ell schon das ganze Thema öffnete und auch keine Probleme hatte, mit mir ziemlich offen darüber zu reden. Natürlich... War er selbst Schwul und das wusste ich schon eine Weile, weswegen es nichts ungewöhnliches war, dennoch war es etwas anderes, da es jetzt mich betraf. Und ich mich entscheiden musste. Ob ich mich meinem Verlangen Tae gegenüber hingab oder mein restliches Leben in einer Lüge leben würde.

Die Lüge... Dass mir Frauen gefielen. Denn eigentlich wusste ich schon eine Weile, dass dies nicht der Fall war.

"Ich wusste schon immer, dass dir mein Bruder gut gefallen hat, Jungkook. Nur hat es anscheinend nie dazu gereicht, dass du es dir eingestehen kannst. Aber irgendjemand... Scheint diesen Fakt geändert zu haben" redete Jimin weiter und er hatte ja auch recht. Da war jemand... Ziemlich besonderes, der mich immernoch ein wenig verwirrte, da es für mich keinen Sinn ergab, wieso er gerade an mir... Interesse hatte. Einem unerfahrenen Niemand, der ihn erst einmal kaum zufrieden stellen konnte.

Ich hatte keine Ahnung, wie man eine Frau, geschweige denn einen Mann berührt. Wieso also... Wollte er gerade mich, anstatt jemand, der zumindest etwas erfahrener war? Und war es überhaupt richtig... Mich auf Tae einzulassen?

"Ich weiß nicht... Ob ich mich auf ihn einlassen soll, Jimin" murmelte ich, doch der Schwarzhaarige vor mir musterte mich bloß aufmunternd und musste nicht lange über seine Antwort nachdenken.

"Probier es aus. Nur so kannst du wirklich heraus finden ob es das ist, was du willst. Wenn es dir nicht gefällt, kannst du es immernoch, jederzeit abbrechen. Aber sonst... Findet du nie genau heraus, was du willst, wenn du es nicht ausprobierst"

~

Ich würd mich auf Tae einlassen, but maybe that's just me-

Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt