Jungkook
Nachdem ich den ganzen Abend nichts zu essen bekommen hatte, schlich ich mich aus Taehyungs warmen Bett und seinen noch viel wärmeren Armen, was ehrlich schwer gewesen war, immerhin fühlte ich mich dort... Am allerbesten. Und es war irgendwie auch niedlich zu sehen, wie schnell Taehyung einschlief, sobald wir zusammen in seinem Bett lagen. Als ginge es ihm genau so wie mir, als fühlte er das gleiche, weswegen sein Schlaf unbeschwert und erholsam war. So erholsam, sodass er sogar binnen weniger Minuten in meinen Armen einnickte. Gerade deswegen war es schwer, dass Bett mit diesem heißen Mann darin zu verlassen.
Jedoch war ich leider ein etwas zu hungriger Mensch und mein Magen etwas unzufrieden mit der wenigen Mahlzeit, die ich heute gegessen hatte. Also begab ich mich, nicht zum ersten Mal, Nachts in Richtung Küche nur um heraus zu finden, dort nicht ganz alleine zu sein. Denn dort saß schon jemand, mit einem Glas Champagner und starrte vor sich her. Er sah fast schon etwas nachdenklich aus, während er da saß und an seinem Rotwein nippte.
"Was... Machst du denn hier?" fragte ich etwas vorsichtig und musterte den Mann vor mir, der mich erst dann bemerkte. Jedoch verzog er seine Miene kein bisschen, sah mir nur dabei zu, wie ich etwas zögerlich die Küche betrat. Ich kannte Seokjin kaum. Er war der Grund, wieso ich Taehyung überhaupt kennen lernen durfte, aber außer ein paar Mal, die wir geredet hatten, wusste ich kaum etwas über ihn. Außer den Fakt... Dass er und mein Bruder wohl eine Beziehung führten. Oder es war auch nur etwas sexuelles, wie bei Taehyung und mir. Immerhin schienen Männer wie sie es zu genießen, die Vorzüge einer Beziehung zu kommen, ohne in einer zu sein und sich binden zu müssen.
Sie machten es sich sehr einfach. Und Taehyung... Egal wie stark meine Gefühle für ihn waren wünschte ich mir teilweise, er wäre mutiger. Denn ich hatte nicht vor, mich weiter zu verstecken. Auch vor meinen Eltern und der Gesellschaft nicht. Noch müsste ich es, um die Karriere des Modedesigners nie zu gefährden, da ich das niemals würde, ihn so... Zu hintergehen, war nicht meine Art. Zudem liebte ich diesen Mann. Aber sobald das hier ein Ende haben würde und ich jemand anderen fand, mich irgendwann vielleicht wieder verlieben könnte, dann hielt ich es niemals wieder vor irgendwem fern.
Da waren mir die Meinungen anderer egal. Ich war vielleicht nicht, wie sie es von mir wollten und lebte etwas, was sie Sünde nannten, aber anders würde ich niemals glücklich sein. Und auch wenn es hart klang, lebte ich sonst ein so einsames Leben, wie Taehyung. Ich wollte jemanden lieben. Und ich wollte mit dieser Person, auch in der Öffentlichkeit, zusammen sein.
Auch wenn diese Person nicht Taehyung war. Egal... Wie sehr ich es mir wünschte. Ein Leben, für immer an seiner Seite. Für immer war vielleicht etwas zu vorausschauend, zu weit her geholt, da man nie wusste, wie lange eine Beziehung halten würde, aber mit diesem Mann besaß ich nicht einmal eine Chance auf eine Beziehung.
"Das gleiche könnte ich dich fragen. Aber so wie es aussieht bist du einfach nur hungrig" meinte der Ältere und er hatte definitiv Recht. Immerhin war ich gerade auch auf dem Weg zum Kühlschrank, um etwas essbares zu finden, oder in den Schränken darüber nach Snacks zu suchen, die ich in mich hinein stopfen konnte, um wieder zufrieden zurück in Taehyungs weiches Bett und seine starken und warmen Arme konnte, um dort einzuschlafen. Morgen war mein erster Tag an der Uni und somit wäre es um einiges besser, um einen guten Eindruck zu machen, so früh wie möglich und so viel wie möglich zu schlafen.
"Aber um deine Frage zu antworten... Dein Bruder... Macht mir mein Leben tatsächlich schwerer als gedacht" erklärte mir Seokjin und sofort drehte ich mich, mit einem sehr überraschten Ausdruck zu dem Älteren. Anscheinend war da wirklich etwas mehr zwischen ihnen, egal wie sehr es mich wunderte. Dass Kim Seokjin gerade meinen Bruder so anziehend fand. Jemand, der kaum in sein Beutechema passte. Schon an meinem ersten Tag hier, hatte er versucht, mich zu verführen, was mir schon genaustens gezeigt hatte, wonach dieser Mann suchte. Und doch war es mein Bruder, der ihm den Kopf so sehr verdrehte, sodass er um diese Uhrzeit hier saß und sich ein Glas teuren Wein gönnte.
In einem waren sich die beiden, besten Freunde ziemlich ähnlich. Sie beide verführten zwei Jeons. Meinen Bruder und mich. Nur schien bloß eine der beiden Beziehungen tatsächlich eine Chance zu haben. Und meine... War es definitiv nicht.
"Ich habe zwar keine Ahnung, was da zwischen euch ist aber... Was willst du von meinem Bruder?" fragte ich dann einfach, frei heraus und setzte mich mit einer Packung Chips an den runten Tisch, an dem auch Seokjin saß, welcher mich aufmerksam musterte. Jeden meiner Schritte hatte er beobachtet und sah dann mal wieder herunter, zu seinem Glas, genau so wie gerade, um ein wenig zu seufzen. Er schien nicht nur nachdenklich, er war es auch. Aber eigentlich ein gutes Zeichen.
"Um ehrlich zu sein war ich zwar nicht auf der Suche, nach einer Beziehung nachdem meine letzte... Etwas unerfreulich geendet ist, aber dein Bruder... Macht es mir nicht sonderlich einfach, meine Gefühle für ihn zu ignorieren" seufzte er, doch versuchte dem Thema weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Verständlich, nachdem er mit seinem letzten Partner wohl eher im schlechten auseinander gegangen war. Dennoch ließ es mich leicht schmunzeln, da ich nun wusste, dass auch mein Bruder vollkommen verschossen war und dann auch noch in Kim Seokjin, den besten Freund des Mannes, den ich liebte.
Auch wenn Namjoon eigentlich kein bisschen in Seokjins Beutechema passte, gefiel mir die Vorstellung der beiden als Paar, zumindest in meinem Kopf. Sie passten irgendwie zusammen.
"Aber einen gewissen Charme scheint ihr wohl beide zu haben. Denn selbst Taehyung ist vollkommen vernarrt in dich. Es ist lange her... Dass ich ihn so gesehen habe. Wahrscheinlich führt er dich sogar an seinem Geburtstag in irgendein teures Restaurant aus, nur um dir danach deinen hübschen Kopf zu verdrehen" meinte er, doch bekam sofort meine vollkommene Aufmerksamkeit. Denn laut seiner Worte schien der Geburtstag des Modedesigners nicht einmal mehr lange hin zu sein.
Es wunderte mich zwar nicht, dass er es mir nie erzählt hatte, immerhin war ich auch ahnungslos gewesen, was seine Frau anging, aber ein Geschenk... Wollte ich ihm trotzdem machen. Auch wenn ich noch keinen blassen Schimmer hatte, was man einem Mann schenken könnte, der schon alles besaß und sich auch alles kaufen konnte.
Nur eine Idee... War da, je genauer ich den Mann vor mir musterte. Es war vielleicht irgendwie... Komisch, aber ein Geschenk, welches Tae nicht kaufen könnte...
"Geburtstag? Er... Hat mir garnichts davon gesagt" murmelte ich also, doch Seokjin schmunzelte nur leicht und nippte erneut an seinem Glas. Wahrscheinlich kannte er den Grund wieso.
"Kein Wunder, er feiert ihn sonst eigentlich nie. Nicht, weil er nicht möchte sondern einfach, da er nie Zeit dazu findet. Dieses Jahr aber... Hat er tatsächlich an seinem Geburtstag nicht viel mehr zu tun, als dich zu fotografieren. Zwei Tage hast du nich Zeit, um dir etwas als Geschenk zu überlegen" erklärte mir Seokjin, doch ich machte mir weiterhin Gedanken, ob ich meine Idee... Einfach umsetzen wollte. Seokjin würde sicher nichts lieber tun, als das.
"Dann sollte ich mir... So schnell wie möglich ein Geschenk für ihn aussuchen."
~
Und Jungkook hat nur gute Ideen, I can vouch for that
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Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfiction𝑁𝑒𝑤 𝑌𝑜𝑟𝑘, 1964 war Kim Taehyung als einer der bekanntesten Fashion Designer seiner Zeit bekannt. Aber keiner wusste von seinem kleinen Geheimnis. Dass die Bilder von seinen hübschen Kleidern nicht von einer Frau gemacht wurden, sondern ein Ma...