Jungkook
Nachdem wir den ganzen Vormittag nichts anderes getan hatten, als ein Bild nach dem anderen zu machen, um das davor zu übertreffen, lud mich der Ältere tatsächlich wieder zum Essen ein. Seine Ausrede war natürlich die, dass ich etwas essen sollte, nach all der Arbeit, die ich heute gehabt hatte. Während er aber vor mir saß und bloß einen Tee vor sich stehen hatte. Ich bediente mich dabei an den Keksen, welche ich bestellen durfte, immerhin bezahlte sie der Mann vor mir. Wieso also sollte ich sein Angebot nicht annehmen, ganz egal... Was er mit mir tat und wie komisch ich mich in seiner Nähe fühlte.
Eigentlich wäre es wohl das beste, wenn ich mich von Taehyung fern halten würde, da er in mir ein Verlangen auslöste, welchem ich keine Chance geben sollte, doch meine Neugierde... Mich einfach fallen zu lassen und auszuprobieren was der Modedesigner mich noch alles so fühlen lassen konnte, war größer als die Angst, es am Ende doch zu sehr zu genießen. So sehr... Sodass ich nurnoch das wollte, was mir dieser Mann geben wollte. Zwar wusste ich es noch nicht ganz sicher, doch ich glaubte... Zu erkennen, was Taehyung für Intentionen mit mir hatte.
Aber es wunderte mich eigentlich nicht, dass er nicht nur hinter Frauen her war und ihre Körper genoss. Bei jemandem wie ihm, der schon fast die ganze Welt bereisen und verschiedene Kulturen kennen lernen durfte, schien es nicht abwegig, dass er auf seiner Reise auch andere Schönheiten fand, in einem anderen Geschlecht. Nämlich seinem. Ich konnte selbst nicht leugnen, dass die männlichen Models in Zeitschriften oftmals eine seltenere Schönheit darstellten als die Frauen, von denen man oftmals mehrere fand, die förmlich gleich aussahen. Natürlich waren sie wunderschön, jede von ihnen. Doch nicht so selten und exotisch wie die männlichen Models, welche man in vielen verschiedenen Magazinen fanden konnte, solange man sich ein wenig für Mode interessierte.
Einmal, als ich mit meinem Bruder zum ersten Mal in einem der teuren Einkaufszentren und sogar in einem der Läden gewesen war, da Namjoon einen Anzug gebraucht hatte, fand man in den Umkleiden vorallem eines. Nicht nur viele teure Möbel und Vorhänge, hinter denen man die Klamotten anprobieren konnte. Noch außerhalb dieser, in dem Vorraum gab es große, breite Sessel und jeweils einen glastisch zwischen ihnen, auf dem man mehrere Zeitschriften und Magazine finden konnte. Oftmals sogar von ganz anderen Ländern. Vogue, Cosmopolitan, Elle, Harper's Bazaar. Und während ich auf meinen Bruder gewartet hatte, ließ ich es mir sicher nicht nehmen, ein wenig in diesen herum zu blättern.
Die Seiten... Der Männer sah ich mir dabei um einiges länger an. Natürlich ganz... Unauffällig, damit niemand meine Präferenz mit bekam. Immerhin war ich damals in einer Phase meines Lebens gewesen, in der ich zum ersten Mal an meiner eigenen Sexualität gezweifelt hatte. Zu der Zeit hatte ich noch viel mehr Angst gehabt, es mir einzustehen. Jetzt... Wo mir immer bewusster wurde, dass es nichts änderte, für welches Geschlecht man sich interessierte, war es zumindest ein wenig besser. Doch was mich anging... Leugnete ich es lieber immernoch. Es schien mir die deutlich sichere Option.
"Haben Sie auch... Ihre weiblichen Models auf ein Mittagessen mit Ihnen eingeladen?" fragte ich einfach irgendwann, vollkommen schamlos, da es mich interessierte. Zudem hatte sich auch Taehyung die letzten Tage, seitdem wir uns kannten, nicht sonderlich mit seinen Wünschen und Fragen zurück gehalten, immerhin wurde ich so ja auch zu seinem Model... Statt Fotograf. Durch seine ehrliche Art hatte er auch nicht eine Sekunde daran gedacht, wie komisch es wäre mich, einen Mann zu fragen, in seinen Kleidern abgelichtet zu werden. Er wollte mich als sein Model, also bekam er das auch. Dafür hatte er gesorgt. Aber es war nicht nur das Geld gewesen, der Grund, wieso ich jetzt auf diese Art für Tae arbeitete.
Oh nein. Der Modedesigner selbst war einer der Gründe. Und der zweite war der Fakt, dass ich mich in seinen Kleidern doch um einiges wohler fühlte, als gedacht. Dieses Kribbeln in meinem Bauch, als ich die Bilder ansehen durfte und nur Tae und ich wussten, dass ich die Person auf dem Bild war, war irgendwie leicht erregend aber vorallem aufregend.
Dieser Mann war sicherlich ein Abenteuer, welches man nie vergessen würde. Aber mehr als das würde er nie sein. Tae war etwas, was man oft in Romanzen fand, die ich definitiv ein wenig zu gerne las, auch wenn es immer nur um eine Frau und einen Mann ging. Meistens suchten diese nach einem Abenteuer, fanden dieses in einem Mann und wurden am Ende verlassen, um sich erneut zu verlieben, in einen Mann, der nichts lieber als ein Familienvater sein wollte. Seiner Frau treu sein, Kinder zeugen und sie heiraten.
Aber Taehyung war der Protagonist, in welche sich die Frauen verliebten, um ein Abenteuer zu erleben, sich zu verlieben und am Ende verletzt zu werden. Eine langfristige Beziehung würde man mit so jemandem wie ihm niemals bekommen. Egal wie sehr sich das die Protagonistinnen wünschten.
Auch für mich würde er nie mehr, als ein Abenteuer sein. Wenn es überhaupt so weit kommen würde. Denn vielleicht bildete ich mir das ganze hier ja auch immernoch ein. Ein romantischer Vollidiot, auch auf der Suche nach einem Abenteuer. Nach dem Abenteuer, welches mir Taehyung bieten könnte. Weil es so... Verlockend war, viel zu... Verlockend.
"Du musst sehr interessiert an meinem Privatleben sein. Aber ich kann es dir nicht verübeln. Jeder der für mich arbeitet hat schon versucht, irgendetwas über mich heraus zu finden. Selbst wenn es noch so klein wäre" erklärte er mir, doch ich konnte aufgrund seiner Antwort nur schmunzeln. Er ging meiner Frage gekonnt aus dem Weg, beantwortete sie nicht, sondern fand ein anderes Thema, über welches er stattdessen reden konnte. Es war clever, bestreiten konnte ich das sicherlich nicht. Dennoch ließ es mich ein wenig grinsen. Dieser Mann wusste genau, was für ein Charm es hatte, sein leicht mysteriöses Auftreten.
"Sie sind auch ein sehr interessanter Mann, Mr. Kim." erwiderte ich bloß, nur um dieses Mal ein leicht provokantes Grinsen auf den Lippen meines Gegenübers zu sehen.
"Ach? Ist das so?" hörte ich es dann auch schon von Taehyung, doch er wusste es ganz genau. Dem Modedesigner war bewusst, wie anziehend seine Art war. Er spielte mit den Menschen um sich herum, flirtete mit ihnen, verführte sie und hielt sie in seinem Bann gefangen. Deswegen bekam er auch immer das, was er wollte. Weil er es so einfach mit Menschen hatte, am meisten noch mit Frauen. Aber auch andere Männer, die er mit seinem Erfolg übertrumpfen konnte, versuchten es nicht einmal, gegen Taehyung anzukommen.
Und ihm war das genau bewusst. Auch das, was er mit mir tat, war ihm genaustens bewusst. Womöglich konnte ich noch viel weniger vor ihm verstecken, als ich dachte. So einfach fiel es ihm, andere zu durchschauen. Oder aus ihnen zu bekommen, was er hören oder sehen wollte. Ähnlich... Wie bei mir.
"Ich denke es ist teilweise sogar Absicht von ihnen, etwas mysteriös zu wirken. Immerhin locken sie somit nurnoch mehr Käufer und Frauen an." fügte ich, nach einer Weile in der ich den Mann vor mir einfach nur angesehen hatte, hinzu. Denn ich versuchte tatsächlich, irgendetwas aus seinem Gesichtsausdruck heraus zu lesen. Was ziemlich unmöglich war. Er versteckte alles hinter einer Fassade, die niemand durchbrechen konnte. Zumindest noch nicht. Ich glaubte zu wissen, dass er auch niemanden in seinem Leben besaß, der das konnte, außer ein guter Freund von ihm, Kim Seokjin, welcher mich am Ende zu ihm gebracht hatte.
Womöglich war schon Seokjin bewusst gewesen, wie viel Gefallen Taehyung an mir finden würde. So viel... Sodass ich am Ende sein Model wurde. So einfach... Hatte es der Designer mit mir.
"Du bist schlauer als ich dachte. Du hast nicht nur einen hübschen, sondern auch schlauen Kopf. Nur, egal wie gerne ich bleiben und ein paar deiner Fragen beantworten würde, habe ich noch etwas zu tun" meinte er jedoch irgendwann und war schon dabei aufzustehen, doch ich musterte ihn bloß etwas verwirrt und unzufrieden. Denn er hatte mir keine einzige meiner Fragen beantwortet. Außerdem... Waren da noch so viele mehr, die ich ihm stellen wollte, aber mich nicht traute, auszusprechen.
"Sie haben mir keine einzige beantwortet, Sir" erwiderte ich also, nur um den Älteren auf einmal direkt vor mir zu haben. Er sah sich eine Weile um, ehe er seine etwas kalte Hand an mein Kinn legte und mit ein paar seiner Finger anhob. Sodass mir gar keine andere Wahl blieb, als in die leicht verdunkelten und fast schon gierigen Augen meines Gegenübers zu sehen. Und mein ganzer Körper fing sofort an zu Kribbeln und schickte eine Welle der Erregung und purer Aufregung durch meinen Körper, von dem Ort an, wo er mich gerade berührte.
"Dann beantworte ich dir so viel. Ich gehe nie mit meinen Models essen. Du bist eine Ausnahme, Petal. Und mir ist meine Wirkung auf dich sehr bewusst, du kannst sie nicht vor mir verstecken. Also versuche es auch nicht, hübscher Junge"
~
Ich hasse Züge. Ich will nur nach Hause. Pls. Why. Why Deutsche Bahn, why
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Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfiction𝑁𝑒𝑤 𝑌𝑜𝑟𝑘, 1964 war Kim Taehyung als einer der bekanntesten Fashion Designer seiner Zeit bekannt. Aber keiner wusste von seinem kleinen Geheimnis. Dass die Bilder von seinen hübschen Kleidern nicht von einer Frau gemacht wurden, sondern ein Ma...