Kapitel 118.

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Taehyung

Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen sah ich aus der großen, offenen Glastür zu meinem Garten, in dem sich Jungkook befand. Beziehungsweise befand sich dieser in dem, momentan blau beleuchteten Pool, so wie es schien auch ohne irgendwelche Bekleidung. Aber wieso auch. Es war sowieso um einiges angenehmer, ohne enge, nasse Badekleidung das Wasser zu genießen. Vorallem jetzt, wo es immer wärmer draußen wurde und man die Nacht sogar im Pool genießen konnte. Dieser war zwar auch beheizbar, aber angenehmer, in einer warmen Sommernacht darin seine Zeit zu verbringen.

Also machte ich mich langsam auf dem Weg zu dem Jüngeren, verlor dabei ein Kleidungsstück nach dem anderen, sodass auch ich bald nackt war und mich in den Pool begeben konnte, um das lauwarme Wasser und die frische Luft genießen konnte. Genau so wie diese angenehme Ruhe gerade, immerhin war es auch schon ziemlich spät. Ein Wunder, dass Jungkook auf der Rückfahrt nicht schon übermüdet in meine Arme gefallen war.

"Ich kann immernoch kaum glauben... Dass du mir verzeihen konntest. Nachdem ich all das getan... Und dich verletzt habe und es wahrscheinlich garnicht verdiene, dich jetzt an meiner Seite zu haben" hauchte ich sanft in das Ohr des Jungen, welchen ich sofort in meine Arme nahm, als ich mich in dem Pool befand. Ich war langsam auf ihn zu gegangen, hatte seinen nackten, warmen Körper an mich heran gezogen und genossen, wie der jüngere sich sofort gegen diesen lehnte. Alles was ich tun musste war meine Hände um seinen Bauch zu schlingen, ihn an mich heran zu ziehen und uns beide die Nähe des anderen genießen zu lassen und sofort hörte ich ihn, sogar leicht verträumt seufzen.

Als hätte es am Ende garnichts mehr zum Verzeihen gegeben. Doch das tat es. Ich hatte ihm bis jetzt immernoch nicht den genauen Grund gesagt, wieso meine Angst die Überhand genommen und dafür gesorgt hatte, dass ich ihn gehen ließ und so sehr verletzte. Alleine der Gedanke daran, was ich ihm angetan hatte, nur da ich so feige gewesen war, machte mich wütend auf mich selbst. Dass er mir all das verzeite und mir eine weitere Chance gab, grenzte für mich ein Wunder. Da ich ehrlich dachte, diesen wundervollen Jungen für immer verloren zu haben.

Die einzige Person, die ich in meinem Leben wirklich liebte und für die jemals so etwas empfunden hatte. Eine so besondere, innige Form der Liebe, die so viel mehr war, als das.

"Taehyung... Du hast dich verändert. Für mich. Du bist ehrlich zu mir, die ganze Zeit, wir verdienen uns. Und nichts anderes als das" und dieses Mal war ich derjenige, der etwas verträumt seufzte und den warmen, schmalen Körper des jüngeren ein wenig näher an meinen zog und meinen Kopf auf seiner Schulter ablegte. Seinen lehnte er derweil gegen meinen und legte seine Hände über meine, sodass wir uns gerade so nah waren, wie es uns möglich gemacht wurde.

Diesen ganzen Abend waren wir unzertrennlich gewesen, auch auf der Veranstaltung, die jetzt schon für eine Menge Aufruhr und Schlagzeilen gesorgt hatte. Jedoch sah ich mir keine einzige an. Wieso auch. Ich genoss viel lieber das, was ich mit Jungkook hatte, anstatt es mir von anderen zerstören zu lassen. Die Freiheit und Zufriedenheit, das Gefühl von purem Glück, welches ich gerade empfand. Nichts war besser, als das. Als ihn wieder bei mir zu haben. Und ihn niemals wieder gehen zu lassen.

Deswegen musste ich ehrlich sein. Auch wenn es schwer war, darüber zu reden. Jungkook verdiente die Wahrheit. Alles... Davon.

"Ich... Seitdem... Meine Eltern mich für meine Liebe verachtet hatten und die Welt... Die Gesellschaft mir kein anderes Gefühl gab, hatte ich ehrlich geglaubt, niemals glücklich werden zu dürfen, weil ich Jungen liebe. Weil ich dich liebe. Es war schrecklich, dich zu verletzen. Aber mein kleines, verletzes Kind in mir... War so stark, dass ich mich noch viel mehr dafür gehasst habe, dich zu verlassen" gestand ich also und spürte nach meinen Worten, wie der jüngere sich langsam und fast schon vorsichtig in meiner Umarmung zu mir umdrehte, damit er mich ansehen konnte.

Tief in meine Augen und wohl auch erkannte, sowie spüren konnte, dass meine Brust sich etwas stärker und intensiver als sonst hob und senkte. Es war schwer, darüber zu reden. Denn meine Eltern waren die einzigen Personen in meinem Leben, die ich wirklich geliebt hatte. Nur um auch diese zu zerstören, da ich das gleiche Geschlecht liebte und nicht ihren Anforderungen entsprach.

Aber jetzt durfte ich jemanden lieben und von ihm so geliebt werden, wie von dem Jungen vor mir. Auf eine so intensive, ehrliche Weise und wusste, dass er mich niemals verurteilen würde. Schon sein sanfter Blick beruhigte mich ein wenig, auch wenn ich erkannte, wie sehr es ihm wohl leid tat.

"Ich wusste nie... Wie groß deine Angst tatsächlich war. Nicht einmal nur wegen deiner Karriere... Ich wusste nie... Dass so viel mehr dahinter steckt."

"Konntest du auch nicht. Ich habe niemals... Darüber gesprochen. Dabei wäre es so viel einfacher gewesen, hätte ich mit dir geredet" erwiderte ich jedoch auch schon, denn es war wahr. Wäre ich vorher ehrlich gewesen, wäre all das vielleicht nie passiert. Womöglich hätte ich ihn nie verloren und verletzt, doch all das lag nun in der Vergangenheit und konnte sowieso nicht mehr rückgängig gemacht werden. Was ich nicht wollte. Denn auch dadurch, durch diese Sehnsucht nach ihm, die mir gezeigt hatte, wie sehr ich ihn wollte und dass Jungkook mehr verdiente, bekam ich den Mut, meine Liebe zu gestehen.

"Du hast es jetzt. Und ich bin glücklich, Taehyung. Mit dir"

"Oh und ich werde dich auch niemals wieder gehen lassen" war alles was ich sagte, ehe ich es auch nicht mehr zurück halten konnte, meine Arme etwas enger um den warmen Körper des jüngeren schlang und zu seinen Lippen vor beugte, um ihn zu küssen. Es war ein sanfter, kurzer und liebevoller Kuss, den ich in vollen Zügen genoss. Jedoch etwas schelmisch in diesen grinste, als mir etwas einfiel. Und ehrlich wunderte, dass er sich deswegen noch nicht beschwert hatte. Denn ihn wirklich offiziell gefragt, an meiner Seite zu sein, als mein Partner, hatte ich noch nicht. Womöglich hatte er es ganau so sehr vergessen wie ich, durch all die Ereignisse von heute.

Und doch löste ich mich aufgrund dessen irgendwann von ihm, schmunzelte etwas breiter und musterte den Jungen vor mir, der mich leicht skeptisch ansah.

"Es wundert mich... Dass du dich noch garnicht beschwert hast. Immerhin habe ich dich noch garnicht offiziell gefragt, ob du mit mir ausgehen willst" meinte ich also, doch Jungkook schmunzelte nur selbst, lehnte sich erneut zu meinen Lippen vor unr seufzte genießend. Da er diesen Moment genau so sehr auskostete, wie ich. Es war einfach ein wundervolles Gefühl, so frei zu sein. Ihn so frei lieben zu können und zu wissen, es nicht verheimlichen zu müssen.

Ich konnte und würde der ganzen Welt zeigen, wie sehr ich ihn liebte. Und vor all den Menschen beschützen, die ihn deswegen verurteilen würden.

"Ich war wohl... Zu verloren in den Dingen, die du mit mir und in mir... Getan hast, um daran zu denken. Aber natürlich will ich. Ich will nichts mehr als das. Weil ich nur dich will, Taehyung"

"Oh du machst mich ehrlich... Vollkommen verrückt, Petal. Und jetzt komm her. Ich kann es kaum erwarten... Dich den ganzen Abend, die ganze Nacht zu lieben, wie du es verdienst"

~

They are officially together nowwww

Das bedeutet leider auch, dass wir nurnoch zwei Chaps vor uns haben :(

Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt