Taehyung
Zufrieden hörte man die Stylisten und Set-Mitarbeiter miteinander reden. Immerhin war es Wochenende und da ich nurnoch ein paar eingestellt hatte, von denen ich wusste, dass ich ihnen, zumindest weitestgehend vertrauen konnten und sie kein eingeschränktes Mindset besaßen, verstanden sie sich auch alle ziemlich gut. Das Shooting war vorbei, Jungkook zog sich gerade noch um und zog sofort die volle Aufmerksamkeit der tuschelnden Gruppe auf sich, als er dann auch schon aus der kleinen Küche, in der sich die Umkleide befand, in den großen Raum zurück kam.
Verständlicherweise. Er zog sofort jede Aufmerksamkeit auf sich, so unglaublich schön war er, aber es lag sicherlich nicht nur daran. Die anderen schienen vor zu haben, diesen Abend wieder in einer nahegelegenen Bar zu verbringen und den Jungen, der langsam auf sie zu ging, um eigentlich zu gehen, mitzunehmen. Sie feierten dort nicht oft, doch da meine neue Kollektion in einem Magazin, von den kleinen teasern, die ich so gab, gelobt wurde, schien das ein Anlass zu geben, wieder ein wenig trinken zu gehen.
Vielleicht war es eine gute Gelegenheit für den Jüngeren, sich abzulenken, so wie es es gerne mit seinen engen Freunden, beziehungsweise seinem Bruder tat. Nach all dem, was ich in den letzten Tagen und Wochen für einen, wirklichen scheiss verzapft hatte und ihn mit der Art, wie ich ihn ansah und versuchte... Ein paar sanfte, vorsichtige Berührungen zu stehlen, verwirrte. Was nicht meine Intention war, aber ich tat es und das war mir ziemlich bewusst. Wie könnte es auch nicht so sein. Ich hatte ihn gehen lassen und am Tag danach doch versucht, ihn aufzuhalten, nur um danach eifersüchtig zu werden und diesen wundervollen Jungen, der so viel mehr verdiente, weiter über mich nachdenken ließ.
Was schmerzhaft sein musste. Vorallem da ich wusste, was er für mich empfand. Dass er mich genau so sehr liebte, wie ich ihn und seine Sehnsucht nach mir ihn, gepaart mit meinen Aktionen, in den Wahnsinn treiben musste.
"Oh Jungkook, bevor du gehst, willst du heute nicht mitkommen und mit uns feiern?" kam es aus einer der Stylistinnen, die den Jungen vor ihr mit einem aufgetreten Schmunzeln musterte. Nicht, weil sie etwas besonderes von Jungkook wollte. Sie alle waren genau so beeindruckt von diesem unglaublich hübschen Jungen, welcher seinen Job als mein Model besser machte, als jede andere Frau es könnte. Außerdem war meine Eifersucht weiterhin Fehl am Platz. Und bei einer anderen Frau brauchte ich eigentlich auch nicht eifersüchtig sein. Ich war mehr eifersüchtig darauf... Dass sie alle einen womöglich wunderschönen und angenehmen Abend zusammen verbringen würden, ohne mich.
Er lebte sein Leben weiter, wie Seokjin gesagt hatte.
"Oh ich... Gerne, wenn ihr mich wirklich dabei haben wollt" schmunzelte Jungkook etwas verlegen, doch sofort kam ein weiterer Stylist auf ihn zu, lächelte bloß breit und versuchte dem, leicht schüchternen Jungen, wenn es dazu kam, neue Menschen kennen zu lernen, ein besseres, angemehmeres Gefühl zu geben. Was wohl funktionierte.
"Natürlich wollen wir dich dabei haben. Boss? Kommen sie auch mit? Immerhin haben wir nur wegen ihnen einen Grund zu feiern" doch ich drehte mich, etwas zwiegespalten zu der Gruppe um, bis der Blick des jüngeren meinen traf. Jungkook schien nicht unwohl mit dem Gedanken, mich dabei zu haben, immerhin musste er mir nicht unbedingt zu nahe kommen, aber es war sicherlich ein komisches Gefühl. Verständlicherweise. Nachdem ich... Offensichtlich versuchte, es angenehmer zwischen uns zu machen und er wohl wusste, dass ich dabei auch versuchte, ihm, zumindest ein wenig näher kommen zu können.
Ich hatte nie die Intention, ihn damit zu bedrängen. Aber er konnte es sich sicherlich denken, zumindest glaubte ich das an seinem Ausdruck zu erkennen. Wie er ein wenig verlegen, mit seiner rechten Hand seinen linken Arm auf und ab fuhr und ein wenig seinen Blick senkte, um meinem auszuweichen.
"Gerne, immerhin kann ich dann ja wohl kaum fehlen" erwiderte ich, dabei wäre es vielleicht sogar besser, hätte ich abgelehnt. Weswegen ich schon die ganze Zeit ein wenig darüber nachdachte, Jungkook diesen Abend alleine genießen zu lassen und am Ende nicht noch der Grund war, wieso er sich unwohl fühlte. Obwohl es ein wenig schmerzte... Darüber nachzudenken, dass ich der Grund war, wieso er sich so fühlte. Weil er sich von mir fern halten wollte, um seine Gefühle zu schützen. Aus Angst, ich würde ihn erneut verletzen.
"Ich habe nur... Kein Auto, um dort hin zu kommen"
Und sofort fielen alle Blicke auf mich. Denn immerhin besaß ich ein großes Auto und die anderen quetschen sich wohl schon zusammen in zwei Autos. Selbst wenn sie wollten, hätten sie keinen Platz mehr für das Model. Aber ich... Tat es. Sogar sehr viel. Nur spürte ich sofort den etwas nachdenklichen Blick des jüngeren. Er konnte schlecht nein sagen, es sei denn, er entschied sich dann doch dazu, nach Hause zu gehen. Nur sorgte dies für ein wenig getuschle, wenn er, nur aufgrund des Faktes, dass er mit mir fahren müsste, lieber nach Hause ging.
"Du kannst mit mir fahren. Bis dort hin ist es nicht lang" versuchte ich also, ihn davon abzuhalten, nach Hause zu gehen. Er verdiente diesen Abend. Denn auch er war der Grund, wieso meine Kollektion so groß und gut wurde. Jungkook war zum Großteil meine Inspiration und vorallem während unserer gemeinsamen Zeit in Paris waren mir einige, schöne Designs eingefallen, die ich mir alle samt an seinem Körper vorstellte, bevor ich sie zeichnete.
Doch der jüngere nickte nur, was alle dazu brachte, das Studio zu verlassen und Jungkook und ich alleine zu meinem Auto liefen. Es war schon dunkel, weswegen wir die anderen bald nicht mehr sehen konnten und zu zweit in Richtung meines Autos gingen. Und immer mal wieder, wenn ich zu dem Jungen neben mir sah erkannte ich seine Nervosität.
"Du scheinst in letzter Zeit gerne zu feiern, mh?" versuchte ich die leicht angespannte Stimmung zwischen uns zu durchbrechen und schien es auch leicht zu schaffen. Er fing an, leicht zu lachen und schmunzelte in sich hinein, als ich meine Frage beendete. Jedoch erinnerte es ihn wohl auch daran, wieso er sich in letzter Zeit so viel mit seinen Freunden und auch mit Yoongi traf. Er lenkte sich ab. Lenkte sich ab von mir, seinen Gefühlen für mich und die Dinge, die diese ihn tun ließen. Auch gerade war ich nicht der einzige, der sich zurück halten musste. Unsere Sehnsucht nacheinander und die Art, wie unsere Seelen und vorallem unsere Körper nacheinander schrien, war offensichtlich.
Denn wir beide versuchten uns, so weit wie es uns möglich war, unter Kontrolle zu haben und diese nicht zu verlieren. Vorallem Der Jüngere. Dies war wohl auch der Grund, wieso wir beide ein wenig angespannt herüber kamen und die Stimmung zwischen uns leicht bedrückt war. Während er versuchte, sein Herz vor mir zu schützen musste ich mich zügeln, ihn nicht hier und jetzt einfach in meine Arme zu nehmen und zu küssen.
"Meine Freunde gehen gerne feiern. Und ich... Verbringe gerne Zeit mit ihnen. Außerdem... Ist es gut, wenn man sich ablenken will" seufzte er, weswegen ich tatsächlich das gleiche tat. Ich hatte es mir schon gedacht, doch es zu hören, schmerzte tatsächlich etwas mehr, als gedacht. Es machte mir nurnoch bewusster, wie sehr ich ihm eigentlich weh getan hatte.
"Taehyung" hörte ich es irgendwann, als wir eine Weile, beide garnichts gesagt hatten und direkt vor meinem Auto standen, um einzusteigen und den anderen hinterher zu fahren, die wohl schon längst weg waren. Drehte mich dann aber sofort in die Richtung Jungkooks sanfter Stimme und spürte ein leicht warmer Schauer, welcher durch meinen Körper fuhr, als er meinen Namen so liebevoll und mit seiner wunderschönen, weichen Stimme aussprach. Fast schon etwas vorsichtig und zögerlich, passend zu seinem Gesichtsausdruck.
"Ja?" und verdammt fiel es mir schwer, gerade nicht seinen Petname für ihn zu nutzen. Es war schon eine Angewohnheit geworden und somit eher schwierig, mich zu stoppen und daran zu denken, was es in ihm auslösen könnte.
"Ich... Nicht so wichtig. Lass uns... Gehen. Sonst warten die anderen zu lange auf uns"
~
Yes, ich habe das hier in dem langweiligsten Seminar ever geschrieben. At least I got some entertainment
DU LIEST GERADE
Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfiction𝑁𝑒𝑤 𝑌𝑜𝑟𝑘, 1964 war Kim Taehyung als einer der bekanntesten Fashion Designer seiner Zeit bekannt. Aber keiner wusste von seinem kleinen Geheimnis. Dass die Bilder von seinen hübschen Kleidern nicht von einer Frau gemacht wurden, sondern ein Ma...