Taehyung
Etwas erschöpfter als erwartet kam ich, leider ohne meine hübsche Begleitung zu Hause an und erkannte schon meinen besten Freund in der Küche sitzen. Sein Glas schien dabei nicht das erste Mal mit teurem Rotwein gefüllt zu sein, zumindest erkannte ich das an der Flasche, direkt vor ihm stand. Jedoch konnte ich mir auch schon denken, wieso er um diese Uhrzeit noch da saß und an seinem Champagnerglas nippte, sich nicht einmal zu mir drehte, obwohl er mich gehört hatte.
Wir kannten uns schon eine Ewigkeit, seitdem wir kleine Kinder waren und somit war es einfach, den anderen zu durchschauen. Nur fiel es dem Mann vor mir genau so einfach, auch mich zu durchschauen. Er wusste sicherlich schon seit einer Weile, dass ich Jungkook nicht nur als einen Zeitvertreib bei mir behielt, um hin und wieder Spaß mit ihn zu haben. Von Anfang an war es mehr als das gewesen, bis es zu etwas geworden war, was alle meine Erwartungen übertraf.
Das allererste Mal in meinem Leben wusste ich, dass ich jemanden liebte. Doch nicht stark genug, um ihn so zu lieben, wie er es verdiente.
"Du hast also... Jungkook gezeichnet, mh?" meinte ich irgendwann, mit einem etwas strengen und doch auch amüsierten Unterton, um die Stille zu brechen. Sie war keines Falls unangenehm gewesen, jedoch ein guter Moment für uns beide, zu reden. Da jeder von uns beiden anscheinend mit dem gleichen Problem zu kämpfen hatte. Liebe. Und all die Umstände, die mit dieser kamen, wenn man nunmal das gleiche Geschlecht liebte. Wenn man etwas auslebte, was andere als abartig und ekelhaft abstempelten.
"Er hat mich drum gebeten, kein Grund, eifersüchtig zu werden" schmunzelte mein bester Freund nur, doch sah dabei auch ein kleines bisschen nachdenklich aus, während er das Weinglas erneut zu seinem Mund führte und einen Schluck daraus nahm. Etwas, was ich heute sicherlich noch tun würde. Trinken. All meine Sorgen weg trinken und den Gedanken, Jungkook zu verlieren. Da ich nicht annähernd so stark war wie er. Und das wohl auch niemals sein würde.
Ich zeigte der Öffentlichkeit und ihm eine Seite, eine unverletzliche, unzerbrechliche, jedoch war ich nicht annähernd so stark, wie es viele glaubten. Nicht was meine Sexualität und Liebe zu einem so wundervollen Jungen anging der es verdiente, geliebt zu werden. Auf eine aufrichtige Weise, von jemandem der es schaffte, sich gegen alle Normen der Welt zu stellen, da er ihn so sehr begehrte. Denn egal wie sehr ich es tat, ließ ich seine Liebe doch auch nicht zu. Vorallem aber ließ ich meine niemals an mich heran. Nie zu nahe, um mir etwas zu zerbrechen, was so schön sein könnte.
Hätte mein Leben es nie für mich zerstört. Die Gesellschaft aus mir heraus gezwungen, dazu gebracht, mich zu verstecken und meine Karriere das ganze nurnoch verschlimmert. Hätte mein Vater es nie aus mir heraus geprügelt da er sicher war, die Sünde so aus seinem Sohn heraus zu bekommen. Es war eine grausame Welt. Und ich geprägt von ihr.
"Außerdem... Hast du auch eigentlich gar kein Recht dazu. Du hättest nur einen Grund eifersüchtig zu sein, wenn das zwischen euch etwas ernstes wäre. Und laut ihm ist es das nicht. Er weiß, dass du es beenden wirst, sobald du kalte Füße bekommst" erklärte mir Seokjin und er hatte Recht. Es war falsch von mir, ihm Hoffnungen zu machen, es war egoistisch, eifersüchtig zu werden, wenn ich doch eigentlich glücklich sein sollte. Daran zu denken, ihn mit jemandem zu sehen, der ihn glücklich machen konnte. Und nicht zu verletzte wie ich es tat, nur da ich ein zu großer Egoist war und bei mir behielt.
Aber ich war auch der Grund, wieso das Ende unserer Beziehung in purem Schmerz, vorallem für den jüngeren enden würde. Die Grenze zwischen dem Sex, den wir hatten und meinen Gefühlen zu ihm war mit der Zeit so verschwommen, bis es sie nicht mehr gab. Ich ließ ihn spüren, was ich für ihn empfand. Wie sehr ich ihn liebte, ihn begehrte und seine Nähe genoss. Alleine wenn er nachts in meinen Armen einschlief bekam ich eine erholsame, lange Nacht, mit dem Jüngeren in den Armen, ohne ihn auch nur einmal los zu lassen.
All das war falsch von mir gewesen. Genau so falsch und egoistisch wie meine Eifersüchtig, die mich teilweise schon auffras. Es war nie fair von mir, ihn so bei mir zu behalten. Und ich war schuld an all dem Schmerz... Den ich ihm noch zufügen musste.
"Ich weiß, dass du recht hast. Und doch... Bin ich, was die Liebe angeht, wohl ein verdammter Feigling" seufzte ich, doch mein Gegenüber tat genau das selbe. Immerhin hatte er wohl etwas ähnliches auf dem Herzen. Er lebte seine Sexualität schon immer sehr offen aus und die Gesellschaft interessierte ihn kaum, dennoch war es auch für ihn nicht einfach. Vorallem jetzt, wo er jemanden liebte, der eigentlich nicht das war, wonach er sonst suchte.
Eigentlich waren bis jetzt nur Jungen wie Jungkook in seinem Bett gelandet. Naive, hübsche Jungen mit einer schmalen Figur und Jeon Namjoon war so ziemlich das Gegenteil davon. Etwas, dass meinen besten Freund sicherlich ein wenig aus der Bahn warf.
"Ich will dich ganz sicher auch nicht dafür verurteilen, vorallem nicht bei eine Gesellschaft, die einen so... Kaputt macht, nur weil man das gleiche Geschlecht liebt. Aber... Trotzdem fühlst du etwas für diesen Jungen. Und es ist nicht mehr nur verliebt sein" meinte er und erneut behielt er recht. Ich hatte mir schon gedacht, dass er es sehen könnte. Es war offensichtlich und Seokjin mein engste Freund, der mehr von mir kannte, als ich manchmal wusste. Und auch bei Jungkook war ihm wohl früher aufgefallen, was ich tatsächlich für ihn empfand, als mir selbst.
Auch, da ich es von Anfang an versucht hatte, zu verdrängen. So wie bei jedem vor ihm auch. Nur mit dem Unterschied, dass Jungkook etwas in mir geweckt hatte. Und mich eine Art von Liebe spüren ließ, die über eine Romanze hinaus ging. Es war so viel mehr als das, eine Bindung, die kaum in Worte zu fassen war, da mir diese dafür fehlten. Womöglich gab es auch keine die annähernd das beschreiben konnten, was ich für diesen Jungen empfand.
"Ich habe nicht die Chance, jemals mit ihm eine Beziehung zu führen. Keine... Richtige. Und daran bin ich am allermeisten selbst schuld, das weiß ich. Aber ich... Kann nicht. Anders als du." versuchte ich dann ein wenig von dem Thema abzulenken, denn der Tag, dass ich ihn verlassen müsste und mich all diese Dinge einholen würden, käme noch früh genug.
Ich wusste jedoch nicht, dass er so früh kommen würde.
"Ich habe vergessen wie gerne du ablenkst" lachte Seokjin, schon etwas a getrunken, jedoch seufzte ich nur und holte mir selbst ein Glas, um es neben das meines besten Freundes zu stellen. Wobei er mir nur aufmerksam zusah und hin und wieder, leicht nachdenklich seufzte, bis das Geräusch des Weins, der in mein Glas tropfte, lauter wurde.
"Aber... Du hast Recht. Ich hätte die Chance dazu und auch die Gefühle dafür. Und genau so wie du, sollte ich anfangen wirklich um das zu kämpfen, was man liebt. Sonst werden wir niemals glücklich."
Er hatte Recht. Und doch war dort etwas in mir, etwas, was ich ehrlich versuchte, zu verdrängen, zu vergessen und nie an mich heran zu lassen, was so stark war, sodass es mich davon abhielt einen Jungen zu lieben, der zu perfekt war, um es in Worte zu fassen.
Ich liebte Jungkook. Und doch spürte ich seitdem ich ihn liebte einen Kampf in mir, der mich in den Wahnsinn trieb. Weil ich stark sein wollte, für diesen Jungen. Aber ich war zu feige.
Zu feige, um meine Liebe jemals verteidigen zu können, gegen die Meinungen der Gesellschaft, gegen eine Welt, die uns hasste. Ich war zu schwach, ein verdammter Feigling und vielleicht war es auch besser so. Denn Jungkook verdiente mehr, als das. So viel mehr.
Er verdiente jemand besseren, als mich.
~
Aua
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Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfiction𝑁𝑒𝑤 𝑌𝑜𝑟𝑘, 1964 war Kim Taehyung als einer der bekanntesten Fashion Designer seiner Zeit bekannt. Aber keiner wusste von seinem kleinen Geheimnis. Dass die Bilder von seinen hübschen Kleidern nicht von einer Frau gemacht wurden, sondern ein Ma...