Kapitel 36.

1.2K 129 48
                                    

Jungkook

Nachdem ich es tatsächlich geschafft hatte, mich unbemerkt aus dem Haus zu schleichen, beziehungsweise halb unbemerkt, stand ich tatsächlich vor der Tür zu Taehyungs Haus. Und es sah von außen etwas kleiner aus, als ich es erwartet hatte. Es war lang, mit vielen, großen Fenstern, wahrscheinlich war es auch von innen größer, als es von außen aussah. Aber man erkannte schon, dass jemand hier wohnte, der viel Geld hat. Nicht nur, da er in einer der teuersten und bekanntesten Gegend von New York lebte, in der nur diejenigen sich ein Haus leisten können, die ungefähr so viel Geld wie Taehyung besaßen.

Jedoch öffnete mir nicht Taehyung, wie eigentlich erwartet, die große verglaste Tür, sondern jemand, der mir dennoch nicht ganz unbekannt war. Nämlich der Mann, der mich überhaupt erst dem Modedesigner vorgestellt und vorgeschlagen hatte, als Fotograf und den ich damals in der Bar kennen lernen durfte. Nur wunderte es mich... Wieso entgegen meiner Erwartungen er mir die Tür öffnete, statt Tae. Mein Gegenüber aber schien genau so verwirrt wie ich, aber dennoch nicht sonderlich abgeneigt. Ganz im Gegenteil, ich erkannte fast schon etwas dreckiges in seinem Grinsen, was mich nurnoch mehr verwirrte.

Entweder ich hatte die Adresse falsch verstanden, obwohl ich sie mir mehrere Male angesehen hatte, oder Taehyung hatte mir eine falsch gegeben. Wenn dann unabsichtlich, denn wieso sollte er mir absichtlich eine ganz andere Adresse aufschreiben...

"Mh... Eigentlich habe ich garniemanden erwartet. Aber da du hübsch bist, würde ich für dich sogar eine Ausnahme machen" hörte ich es dann aber auf einmal und machte, etwas verwirrt einen Schritt zurück, als der Mann versuchte auf mich zuzugehen und seine Hand, so wie es aussah, um meine Taille zu legen. Ich hatte ehrlich keine Ahnung, was hier gerade passierte und war überaus durcheinander. Außerdem... Wollte ich einfach nur hier weg, am besten zu Taehyung, aber so wie es schien wusste ich ja nicht einmal, wo er wirklich wohnte.

"Tut mir leid ich... Verstehe nicht" murmelte ich also unsicher und schluckte nach meinen Worten schwer, was der Mann vor mir zu merken schien. Es wunderte mich auch, dass er mich nicht erkannte oder zumindest nicht daran dachte, dass ich vielleicht eher wegen Taehyung hier war, immerhin war er derjenige, der mich ihm vorgeschlagen hatte. Aber Seokjin war bloß verwirrt und verstand weniger, wieso ich hier war. Dennoch war es nicht mein Plan, einfach so zu gehen. Der Weg hier her mit dem Bus war schon lange genug, weswegen ich mindestens ein paar Antworten haben wollte, bevor ich einfach gehen würde.

Außerdem wäre es ein sehr komischer Zufall... Hätte ich genau die Adresse von Kim Seokjin, so wie ich wusste, ein guter Freund von Taehyung. Vielleicht wohnte er ja hier und nicht einmal alleine? Aber wieso sollte jemand wie Taehyung mit jemand anderem wohnen?

Am nähsten erschien mir der Fakt der Einsamkeit. Als so bekannter Modedesigner musste er eigentlich aufpassen, mit wem er sich so abgab und wen er an sich heran oder zu sich nach Hause, in sein Leben ließ. Betonung auf eigentlich, denn bei mir hatte er auch nicht sonderlich lange gewartet und war aufs Ganze gegangen, was mir zeigte, dass da schon ein gewisses Vertrauen zwischen uns entstanden war. Etwas anderes wäre auch undenkbar. Denn würde ich ihm nicht vertrauen, wäre ich nicht hier und ließ zu, ihn so nahe, auf eine so intime Weise an mich heran zu lassen. Obwohl mir bewusst war, dass dieser Mann mich nie lieben würde.

Ich verstand dennoch, dass man dann, mit so wenigen sozialen Kontakten gerne Gesellschaft hatte und mit seinen besten Freund schien er sich auch sehr gut zu verstehen. Also wären die großen Fenster nicht der einzige Grund, um seine Einsamkeit zu bekämpfen. Naja, vielleicht. Denn noch bekam ich keine Gewissheit, ob er jetzt alleine, wo ganz anders wohnte oder mit seinem besten Freund, der weiterhin vor mir stand.

"Du... Wieso bist du hier, wenn du anscheinend keine Ahnung von meinen Werken hast?" fragte er mich, doch um ehrlich zu sein verwunderte und meinen Kopf ganz durcheinander brachte. Was für Kunstwerke? Und wieso sollte ich hier sein, um sie mir anzusehen?

Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt