Kapitel 52.

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Jungkook

"Wo fahren wir hin, Taehyung?" fragte ich irgendwann interessiert, als Taehyung mich abgeholt hatte, nachdem ich mich mal wieder aus dem Haus schlich. Zwar wusste Namjoon nicht, mit dem ich mich traf, aber ich hatte bemerkt wie er aus dem Fenster sah und beobachtete, wie ich um die nächste Ecke lief, wo Tae in seinem teuren Mustang gesessen hatte. Er sagte mir nicht, wohin genau wir am fahren waren, doch jede seiner Überraschungen war bis jetzt gut gewesen. Nur wunderte es mich ein wenig, wie weit wir eigentlich aus der Stadt fuhren. In einen Teil von New York, den ich so kaum kannte, beziehungsweise nur teilweise davon hörte.

Von Huren, männlichen sowie weiblichen, die sich überall herum trieben und ein Club nach dem anderen. Nur ging Taehyung sicherlich nicht in irgendeinen Club mit mir, in dem wir erwischt werden könnten. Zwei Männer zusammen, die sich näher kamen, als sie es sollten. Weswegen ich doch etwas zu interessiert war, wo genau wir hinfureh. Tae aber grinste nur breit und drehte seinen Kopf einen kurzen Moment zu mir, um mich anzusehen. Sah danach aber sofort wieder auf die Straße, um uns beide nicht in Gefahr zu bringen.

Tae war sowieso ein sehr vorbildlicher und guter Fahrer, bei dem es sehr angemehn war, mitzufahren. Vorallem war es angemehn das Fenster zu öffnen und die kühle nachtluft draußen zu genießen.

"Wirst du dann sehen. Aber dafür... Habe ich dir noch etwas mitgebracht. Wenn du dich nach hinten setzt, auf die Rückbank, kannst du es dort anziehen, wenn du willst. Es dauert noch ein wenig, bis wir da sind" erklärte mir Taehyung, weswegen ich doch etwas skeptisch meine Augenbrauen zusammen zog. Natürlich war mir der Leichensack auf der Rückbank nicht entgangen. Es war natürlich kein Leichensack, aber die Taschen, in der er seine teuren Kleider tat, damit sie keine Falten bekamen, erinnerten mich ein wenig daran. Tae hatte mich deswegen auch schon ein wenig aufgezogen, doch nachvollziehen konnte ich es ja. So wie er nachvollziehen konnte, dass diese Dinger aussahen wie Leichensärge.

"Eines deiner... Kleider? Wo gehen wir hin... Dass ich es tragen kann, Tae?" fragte ich dann auch schon, was er mir definitiv nicht verübeln konnte. Es verwirrte mich immer weiter, an welchem Ort ich bitte eines seiner Kleider tragen konnte, ohne am Ende geschlagen oder vielleicht sogar verhaftet zu werden. Wer wusste schon, was noch alles mit Menschen passierte die sich anders als die gewöhnliche Gesellschaft präsentierten. Doch Tae grinste nur weiter breit und machte nicht den Anschein, mir etwas sagen zu wollen.

Was es aber definitiv interessanter und aufregender machte. Vielleicht kannte er ja einen besonderen Ort oder einen Club, was auch immer. Bei Tae konnte ich mir gut vorstellen, dass er Orte kannte, an dem er sein durfte, wer er war. Es gab bestimmt auch ein paar Clubs für Schwule oder Lesben, Bars, die man nur kannte, wenn man in dieser Szene drin war. Und wenn dies ein Mensch war, dann sicherlich Taehyung. Womöglich kannte er auch daher all seine One Night Stands. Dort, wo er keine Angst haben musste, für seine Sexualität verurteilt zu werden und Leute kennen lernen und danach flach legen konnte.

Ja, eigentlich dachte ich nicht gerne daran, wie viele Jungen er vielleicht schon in Bett hatte, um so erfahren zu sein, doch ich konnte es auch nie lassen. Irgendwie kam es doch zurück in meinen Kopf und plagte mich. Da ich es einfach hasste. Obwohl ich jetzt an der Seite des Modedesigners war, würde ich das nur eine Zeit lang sein. Irgendwann nahm womöglich jemand anderes meinen Platz ein.

Für Taehyung war ich nicht annähernd so besonders und etwas einzigartiges, einmaliges, als er für mich war. Ja, er begehrte mich, er berührte mich auf Weisen wie nie jemand vor ihm und sagte mir oftmals wie besonders und wunderschön ich doch war. Komplimente, die mich weich werden ließen und dafür sorgten, dass ich immer weiter für ihn fiel. Doch hin und wieder erinnerte ich mich daran, nur eine Phase in Taes Leben zu sein. Ihn einen Abschnitt begleitete, ein paar Seiten in seinem noch laufenden Buch, doch irgendwann würde dort jemand anderes seinen Platz finden und die leeren Seiten füllen.

Irgendwann...

"Das wirst du dann sehen, Petal. Sei nicht so ungeduldig, mh? Ich verspreche dir... Es wird dir dort gefallen. Natürlich kannst du auch deine Klamotten anbehalten, wenn es dir lieber ist. Aber ich bin mir sicher... Du würdest unglaublich in meinem Kleid für dich aussehen" erklärte er mir, weswegen ich dann auch schon weich wurde. Ich schmunzelte geschlagen, schnallte mich ab und begab mich nach hinten, um das Teure Kleid aus seinem Sarg zu holen. Ein Witz, den ich leider nicht lassen konnte. Mich aber dennoch zum Kichern brachte, sodass mich der Modedesigner bloß etwas verwirrt ansah, als ich in mich hinein kicherte.

Dabei war dieser Insider kaum witzig. Irgendwie bespaßte er mich dennoch. Anders als meine Gedanken von zuvor, die ich versuchte los zu werden, um diesen Abend genießen zu können.

Irgendwie naiv von mir. Ich fiel immer tiefer für diesen Mann und ließ ihn so nahe an mich heran, ohne auf meine Gefühle zu achten und diese zu schützen. Anders als ich es für Taehyung war, würde er wohl immer eine Zeile meines Buches füllen, in jeder einzelnen Seite. Selbst wenn ich jemals jemanden liebte, er besaß einen Platz in meinem Herzen, den kein anderer mehr einnehmen konnte.

Es war so dumm von mir, meine Gefühle zu ignorieren, denn sie waren so offensichtlich. Ich fühlte schon so viel mehr für diesen Mann, als Sexuelle Anziehung. Und mit jedem Tag verliebte ich mich ein wenig mehr, bis es irgendwann viel mehr als nur verliebt sein sein würde. Aber Tae... Tae würde mich nie lieben. Nicht so, wie ich es gerne hätte.

"Meine Augen sind wo anders, Mr. Kim" schmunzelte ich jedoch irgendwann ein wenig, denn ich erkannte natürlich den aufmerksamen, leicht gierigen Blick des Mannes auf mir. Durch den Rückspiegel sah ich es genaustens, wie seine Augen immer weiter meinen Körper herunter wanderten, als ich gerade dabei war, aus meinen Klamotten in das Kleid zu steigen. Da ich darunter keine Unterwäsche tragen konnte, ließ ich es einfach sein und warf auch diese auf den kleinen Haufen meiner Alltagsklamotten. Und natürlich wanderte dann der Blick des älteren hin und wieder zu mir nach hinten und begutachtete das, was ihm gehörte.

Was er erst vor kurzem als seins markiert hatte. Denn egal mit wem ich in meinem Leben vielleicht noch schlafen würde, niemand würde seine Spuren dort so hinterlassen, wie Tae es getan hatte und noch tun würde. Er war mein erstes Mal gewesen. Etwas so besonderes und eine Nacht, die ich niemals in meinem Leben vergessen würde. Genau so wie den Modedesigner selbst. Dafür hatte er gesorgt. Und genau das war sein Ziel gewesen. Mich für sich fallen zu lassen, in seine Welt voller Lust und gieriger Berührungen zu ziehen, in denen es so viele, liebevolle und romantische Momente gab, die mich weich werden ließen.

Weich... Für diesen so besonderen Mann.

"Wie könnte ich dich auch nicht... Ansehen. Am besten gefällst du mir immernoch ohne all diese lästigen Klamotten, in deiner vollen Schönheit" meinte er, unglaublich verführerisch, weswegen ich mir bloß ein wenig auf die Lippe biss, ehe ich mich erneut nach vorne setzte, nun mit einem teuren Kleid an meinem Körper und einem dreckigen Grinsen auf den Lippen. Vielleicht... Sollte ich heute ein weiteres Mal versuchen, den Mann aus seiner Reserve zu locken und eine andere Seite an ihm kennen zu lernen. Eine etwas härtere, gierigere Seite, die schon alles in mir Kribbeln ließ.

Denn das, was ich gestern gefühlt hatte, als er mir eine ganz neue Sensation gezeigt hatte, war einfach zu unglaublich gewesen. Ich brauchte mehr davon. Wollte heraus finden, wie der Ältere mich noch abhängiger von unserem Sex machen konnte.

"Du bist... Ehrlich ein Chameur, Tae."

~

Soo, auch hier geht's nach einer Woche Pause wieder weiter. Ich hoffe, ihr hattet alle einen guten Start in das neue Jahr und freut euch wieder auf Updatesss

Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt