Kapitel 72.

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Taehyung

Es war fast schon schade und ein komisches Gefühl, von Frankreich und einer unglaublichen Freiheit wieder zurück, nach New York zu kommen und somit auch in einen gewöhnlichen Alltag, ohne Ausflüge zum Eiffelturm oder ruhige Minuten in dem kleinen Atelier, in dem wir gewohnt hatten. Ich konnte kaum beschreiben wie schön es gewesen war, einfach nur auf dem Balkon zu sitzen, mit Jungkook auf meinem Schoß und zu zeichnen. Teilweise sah er mir einfach nur dabei zu, oder zeichnete teilweise sogar selbst. Und auch darin besaß er ein Talent.

Kein Wunder. Immerhin ging er ab morgen auch zu einer Uni um Kunst zu studieren. Auch wenn er mir als mein Model definitiv besser gefallen würde. Für immer wäre er auch, als mein Model nicht an meiner Seite. Jedoch wurde ich in meinen Gedanken unterbrochen, als wir schon fast dort waren, wo ich mit ihm hin wollte. Denn da er noch nie mein wirkliches Haus gesehen hatte, in dem ich eigentlich alleine wohnte, zeigte ich ihm dieses heute. Und ich konnte es kaum erwarten, denn dort bekamen wir Zeit nur für uns. Zumindest war das noch meine Hoffnung, welche später wohl zerstört werden würde. Aber das wusste ich noch nicht.

"Wo fahren wir hin, Taehyung?" fragte mich der, leicht müde Junge neben mir, welcher seinen Kopf ein wenig aus dem Fenster lehnte um die frische Luft zu genießen. Was seine Haare ein wenig im Wind verwehen ließ, förmlich als wäre er aus einem Film, so schön war der Jüngere. Was es mir ein wenig schwerer machte als gedacht, mich zu konzentrieren und ihm zu antworten, nebenher auch noch zu fahren, damit ich uns keinesfalls in Gefahr brachte. Jedoch machte es mir dieser wunderhübscge Junge es jeden Tag schwerer, an überhaupt etwas anderes, als ihn zu denken. Und ich wusste, dass das gefährlich war. Sowohl für ihn, als auch für mich.

Ich gab ihm dieses Gefühl, öffnete mich für ihn und zeigte ihm, was ich fühlte. Etwas, was ihn nurnoch mehr an mich band und dafür sorgte, dass unsere Trennung nur umso schmerzhafter werden würde. Ich tat das, was ich immer versucht hatte, zu vermieden. Denn ich verliebte mich nicht nur, ich ließ auch zu, dass er sich in mich verliebte und wir uns auf eine so intime und romantische Weise so nahe kamen. Gefühle, die ich aus dem ganzen heraus lassen wollte, um ihn nicht zu verletzen und eine Trennung einfacher zu machen. Aber ich schaffte es nicht. Ganz im Gegenteil, mit jeder Minute, die ich mit ihm verbrachte, begehrte ich ihn noch um einiges mehr.

"Zu meinem eigentlichen Haus. Du kennst nur das, in welchem ich mit meinem besten Freund wohne, um der Einsamkeit zu entkommen, welche mit meiner Karriere verbunden ist." erklärte ich dem jüngeren, jedoch konzentrierte ich mich eher auf die Straße, während ich sprach, egal wie schwer es mir fiel. Jungkook war so wunderschön und die Art, wie seine Haare im Wind wehten, während er weiterhin leicht aus dem Fenster sah, obwohl er seinen Kopf zu mir drehte. Teilweise glaubte ich sogar, mich in einem Film zu befinden, mit dem begehrenswertesten, wundervollen Jungen, hinter dem jeder her war.

Der sich in meinem Auto befand und mit mir nach Hause fuhr. Es war offensichtlich, dass viele Männer hinter ihm her waren. Alleine Yoongi und Minho waren ein sehr gutes Beispiel für das Interesse, welches er bei anderen, schwulen Männern weckte.

"Warte du... Bringst mich zu dir nach Hause?" fragte er jedoch noch einmal, zur Sicherheit, da er wohl glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. Aber es stimmte. Ich brachte ihn gerade tatsächlich zu einem Ort, den sonst kaum jemand kannte. Außer eine Person, die ich dort hoffentlich nie wieder antreffen musste. Jedoch wusste ich eigentlich, dass ich es irgendwann würde, immerhin war es das Haus, welches ich für uns beide gekauft hatte. Nachdem was alles passiert war jedoch, hatte ich sie weg geschickt und war mit Seokjin eingezogen, um dort ein Leben zu führen, welches mir entsprach.

Denn verliebt war ich niemals wirklich in diese Frau gewesen. Ich konnte keine Frauen lieben und somit auch sie nicht. Aber sie konnte nie treu sein, weswegen diese Ehe sowieso zum Scheitern verurteilt gewesen war. Sie war Zukunftslos, nur war mir das damals nie aufgefallen. So sehr hatte ich geglaubt, der Liebe verfallen zu sein. Unsinn, jetzt wo ich wusste, wie es sich wirklich anfühlte, jemanden aufrichtig und intensiv zu lieben.

"Natürlich, Jungkook. Wieso... Überrascht dich das so?" stellte ich bloß eine Gegenfrage, obwohl ich sie mir theoretisch selbst beantworten konnte. Dem jüngeren war sehr wohl bewusst, dass ich mich vor ihm davor hütete, jemanden in mein Privatleben zu lassen, wie ich es bei ihm tat. Immerhin war ich dafür gewisser Weise auch bekannt.

Als unnahbar und geheimnisvoll, dabei hatten sie alle ja keine Ahnung, wieso ich all dies aus meinem öffentlichen Leben heraus hielt. Ich liebte einen so wundervollen Jungen. Ich begehrte seinen Körper und schlief mit ihm. Alleine eine Sünde für die meisten, auch nur darüber zu reden oder nachzudenken, jemand einem Mann, selbst als Mann, näher zu kommen. Sie zu berühren, zu küssen oder geschweige denn am Ende noch mit einem zu schlafen.

"Ich hatte am Anfang immer das Gefühl, du lässt mich nur so nahe an dich heran, wie du es musst, um einen gewissen Abstand zu halten. Verständlicher... Weise." murmelte er nur, ein wenig unsicher und sah danach wieder leicht aus dem Fenster, da es ihm schwer fiel mich anzusehen. Auch verständlicherweise. Es verwirrte ihn sicherlich, ähnlich wie mich, wieso ich ihn so schnell so tief in mein Leben gelassen hatte. Er wusste so vieles von mir, Dinge, die nicht einmal mein bester Freund kannte. Aber etwas an ihm machte es mir unmöglich, mich von ihm fern zu halten oder Gefühle aus dem Spiel zu lassen. Dafür war ich ihm schon viel zu sehr verfallen.

"Du hast recht. Vielleicht wäre das um einiges schlauer gewesen, aber so... Gefällt es mir um einiges besser. Zudem sind wir in meinem Anwesen um einiges ungestörter und können es überall treiben, wenn du das möchtest" erklärte ich und bekam den Jüngeren sofort wieder zum Schmunzeln. Dabei wussten wir beide, dass wir heute wohl nur gemeinsam in einem Bett einschlafen würden, aufgrund unseres ziemlich starken Jetlags.

"Sei... Still du machst mich noch ganz verrückt nach mehr, Taehyung. Und ich bin definitiv zu müde und mein Hintern tut noch zu sehr weh, um... Dir mehr zu geben als ein paar heiße Küsse und Berührungen" kam es dann auch schon, ein wenig amüsiert und dreckig schmunzelnd aus dem Jungen neben mir, welcher sich daran machte, aus dem Fenster zu sehen, bis wir da waren. Was wir, zum Glück auch in ein paar Minuten sein würden.

Denn ich konnte es kaum erwarten mir den Jungen zu schnappen, in mein Bett zu werfen und den ganzen Abend nichts anderes zu tun als ihn einfach nur zu küssen und mit ihm in meinen Armen einzuschlafen.

Tja, nur kam es nicht ganz so weit.

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Oh ohhh, what's going to happeennnn

Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt