🚨 Elena White 🚨.

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Nach einer endlos scheinenden Stille spricht Tegan leise und drohend. „Dann mach es."

„Ja, klar, willst du wieder zu gucken?"
Darauf bekomme ich erst einmal keine Antwort.

Ich bin der Verzweiflung nahe. Aber nicht so sehr, dass ich es neben Tegan einfach gemacht hätte. Das ist es nämlich, was mich immer relativ schnell wieder runter beingt. Der Tag war anstrengend. Die Sache mit Nate steckt mir noch in den Knochen und dann die Sache mit Tegan. Ich werde lernen müssen, Dinge schneller zu akzeptieren und zu verarbeiten.
Zumal Selbstbefriedigung unter so strenger Aufsicht echt schwierig ist.

Die Uhr neben meinem Bett leuchtet in roten Ziffern. 23:12 Uhr. Das wird eine lange Nacht werden. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaue, ist es 2:27. Meine Gedanken rasen die ganze Zeit. Ich kann einfach nicht aufhören zu denken, über den psycho, über die roten, über Nate und das was zwischen uns war, um schlafen zu können. Tegan neben mir schläft auch nicht. Dafür fühle ich seine warme Haut viel zu nah, sein Atem geht viel zu ruhig. Ich trampel das Bettzeug von mir. Es fühlt sich an, als würde meine Haut brennen.

4:03 Uhr. Immer noch wach, die Müdigkeit lastet schwer auf mir. Ich schaffte es kaum, die Augen zu öffnen, und doch kann ich nicht richtig einschlafen. Ich höre Tegan neben mir schnarchen. Er hat den Schlaf gefunden. Schön für ihn.

Genervt und müde taumel ich ins Bad.

Ich fülle ein Glas mit kaltem Wasser und trinke es in einem Zug aus. Weil mir das nicht reicht, habe ich meine Haut mit kaltem Wasser abgespritzt. Am. Waschbecken stütze ich mich stöhnend ab. Es hilft alles nichts. Ich will nicht zum letzten Mittel greifen.
Nur um nicht nachdenken zu müssen.
Es muss etwas Besseres geben.

Ich ziehe mein T-Shirt aus und steige unter die Dusche. Dann werde ich den Tag eben durchhalten, bis ich vor Müdigkeit umkippe.

Ich dusche eiskalt. Drei Minuten schnell. Aber danach ist mir nicht mehr heiß. Im Schlafbereich höre ich Tegan tief einatmen, ich schleiche zur Kommode. Patschnass setze ich mich auf den Stuhl. In aller Ruhe ziehe ich mich an. Nach ein paar Minuten bin ich fertig. Ich gehe zum Fernseher.

Ich zappe mich durch die Programme, die Hälfte davon sind Pornos. Ich bleibe bei einem Spielfilm hängen, irgendwas mit Zombies. Ich verliere den Überblick, wie viele schon gestorben aind. Als es zwischen den beiden Hauptcharakteren zur Sache gegt, frage ich mich unweigerlich, ob ich das mit Nate absichtlich beendet habe. Ich habe schon vorher versucht, Nate auf Distanz zu halten, aber erst als ich gesehen habe, wie Alex wegen mir getötet wurde, ist mir bewusst geworden, dass auch Nate so leicht sterben kann.

Ich empfinde immer noch etwas für ihn, aber ich weiß nicht, ob es reicht.

Ein normales Leben wäre jetzt undenkbar, und ob ich das jemals wieder will, ist eine andere Frage. Auf die ich mir die Antwort erspare. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Tagens Hand im Bett herumwühlt, er reißt panisch die Augen auf.

Ohne etwas zu sehen, schreit er nach mir. Sofort antworte ich ihm: „Ich bin hier, du Idiot, schlaf weiter", wieder schaue ich zum Fernseher. Wo es gerade zwei nackte Menschen trieben. Ich würge angewidert, das darf doch nicht war sein. Ich nehme die Fernbedienung in die Hand, schon werden die beiden wieder von einer Meute Zombies angegriffen. Nackt rennen sie den Fluss hinunter. Ich lache.

„Komm ins Bett, du hast die ganze Nacht nicht geschlafen", sofort zucke ich mit den Schultern. Tegan nimmt mich ohne Vorwarnung hoch. Er trägt mich zum Bett. „Bitte, Tegan, wir müssen sowieso gleich los."

Sein Blick fällt auf die Uhr, es ist erst 5:06 Uhr. „Wir haben noch ein paar Stunden. Mach die Augen zu", ich verdrehe die Augen. „Ja klar, auf Kommando schlafen, gute Idee Tegan".

meine BodyguardsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt