🚨 Elena White 🚨.

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Ein Mann kommt auf mich zu, er ist noch ganz in Schwarz gekleidet, die Kapuze reichte ihm bis zum Kinn. Er bleibt vor mir stehen, geht leicht in die Knie. Mit rauer, tiefer Stimme spricht er so drohend, dass ich am liebsten das Messer in den Händen behalten hätte.

„Ich lasse euch gleich einen Schlüssel da. Der ist für eure Schlösser, wenn ihr hier rausgeht, haltet euch immer rechts. Ich passe auf, dass niemand in der Nähe ist, Jackson ist gerade gegangen, also beeilt euch. Lauft nicht durch den Wald. Dort werdet ihr euch verlaufen. Nehmt den Sandweg, ihr müsst ungefähr drei Meilen rennen. Rennt, als ob Jackson hinter euch wäre. Dort ist ein Parkplatz, nehmt euch ein Auto. Stellt es nach einer Stunde irgendwo ab, klaut euch ein neues, macht weiter, bis ihr verdammt nochmal in Sicherheit seid".

"Er wird euch jagen. Er wird euch kriegen. Aber dann bin ich schon lange weg. Benutzt kein Handy. Meidet die Camaras und treibt es nicht auf Motorrädern. Ich kann deinen Arsch nicht mehr retten, Elena, Jackson. Du hast gesehen, wozu er fähig ist. Und das war harmlos. Also lauf."

Bevor er gehen kann spreche ich schnell. Das werde ich nie vergessen. „Danke Mike. Pass auf dich auf."
Ich sehe, wie sich sein Rücken verkrampft. Er gibt mir nicht Recht. Aber seine Art, seine Haltung. Seine Stimme. Sie verraten ihn. Schnell geht er hinaus. Er brüllt Befehle. Aber ich habe meine Schlösser schon geöffnet. Ich renne zu den anderen. Ich öffne Nates Schloss, der sofort auf die Knie fällt. Dante ist der nächste. Er geht sofort zu Nate.

Die Schlösser von Tomasso und Graham sind die nächsten. Auch sie sind wackelig auf den Beinen. An Tegan wage ich mich kaum heran. Er strahlt so viel Gefahr aus, dass ich mich überwinden muss, auf ihn zuzugehen. Jede meiner Bewegungen wird von ihm beobachtet. Er spricht nicht, ich spreche nicht, ich handel nur. Ich drücke ihm das Messer in die Hand. Ich reiche Tomasso das Taschenmesser. Dann zuckt hilflos ich mit den Schultern. Was soll ich sonst tun. „Na dann los", ich klinge fremd. Ich fühlt mich fremd. Die Männer aind mir auf einmal fremd.

Ich traue mir selbst nicht mehr. Grahm will mich berühren, aber ich zucke zurück. Ich weiß nicht warum. Ich weiß nur, dass man mich jetzt nicht berühren darf. Tegan zeigt hinter sich wohin ich sofort gehe. Grahm und Tomasso bildeten das Schlusslicht. Nate hängt erschöpft in Dantes Armen. Der wiederum sieht aus, als würde er mich jeden Moment umbringen wollen.

Ich verstecke mich hinter Tegan, bekomme kaum mit, wie er die Tür geöffnet wird. Aber er hält sich rechts. Schnell laufen wir einen Gang entlang. Mehrere leere Räume tauchen auf. Ich meine, sie aind wirklich leer. Da ist nichts, nicht einmal eine Tapete.

Weiter zu einem Badezimmer, das nur noch eine Toilette hat. Weiter durch mehrere leere Räume. Immer und immer wieder. Irgendwann kommt ein Exit-Schild in Sicht. Wir stürmen darauf zu. Doch Tegan bleibt stehen. Irgendetwas lässt ihn handeln. Er drückt mich an seine Brust und von da an kann ich nichts mehr sehen. Ich sehe nur noch schwarz. Das Schlimmste aber ist, dass all meine Gefühle, die ich seit Stunden oder Tagen zurückgehalten habe, auf mich eindonnern.

Ich klammere mich hilfesuchend an Tegan, unfähig zu sprechen oder zu weinen. Es ist ein Sturm, der in meinem Kopf anfängt. Und der an meinen Füßen zurückgeschleudert wird.

Aber ich spüre die Ruhe, die von Tegan ausgeht. Ich halte mich an ihm fest.
Er läuft, er läuft verdammt schnell, obwohl er mich in seinen Armen hält. Er schlingt meine Beine um seine Hüften. Ich lasse sie sofort, wo sie sind.
Tegan qird immer schneller, meine Augen erhaschen immer wieder einen Blick auf den Sand oder die Füße der anderen. Schon sind wir draußen.
Kurz bevor ich ohnmächtig werden kann, wirft Tegan meinen Körper in ein Auto.

Er knurrt Tomasso zu, dass er fahren will, also setzen sich die Männer neben mich, vor mich. Sie heben mich auf ihren Schoß. Doch die Berührung sind mir zu viel. Ich zucke immer wieder zusammen, was niemandem entgeht.

meine BodyguardsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt