🚨 Elena 🚨

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Also habe ich in den letzten Wochen jeden Tag darüber nachgedacht, wer das sein könnte, habe mich an alle Begegnungen erinnert, die mir in den Sinn gekommen sind. Aber es half nichts, je länger und intensiver ich darüber nachdachte, desto weniger fiel mir ein.

Ich atme tief durch, es ist wirklich ein trickreiches Spiel, das ich absolut nicht beherrsche. Ich bin kein Mensch, der lange stillhalten kann, ich reagiere, bevor ich nachdenke. Aber hier stellt sich heraus, dass ich meinen Mund halten kann, was nicht immer der Fall ist. Oft, nein sehr oft am Tag führe ich mit mir selbst Diskussionen über sinnlose Dinge. Zum Beispiel das Männer so und so oft am Tag an Sex denken, und wenn ich diese Männer beobachte, frage ich mich unweigerlich, wann diese Männer überhaupt daran denken.

Oft überholt mich mein trockener Humor und ich muss kichern. War das der Eintritt ins Irrenhaus? Ach und wenn schon, denn die besagten Männer schauen mich manchmal an, als hätten sie einen Irren vor sich, oder geben ein Brummen von sich, was mich wiederum zum Schmunzeln bringt.
Ja, meinen Humor habe ich auch nach all der Scheiße nicht verloren, meine Oma sagte immer: „Mädchen, wenn du jemals deinen Humor verlierst. Dann fang an, dein eigenes Grab zu schaufeln.“ Bei solchen Sprüchen braucht man sich nicht zu wundern, dass ich so bin, wie ich bin. Ich liebte es zu lachen, den Tag zu genießen und alle möglichen Kindereien mitzumachen. Gut, das hat nicht immer geklappt, aber trotzdem war und bin ich ein lebensfroher Mensch. Was diesen Umstand hier nicht ganz wegwischt.

Eine Bewegung links von mir, draußen auf der Wiese, lässt mich zusammenzucken, ich war so in Gedanken versunken, dass ich die Wiese gar nicht mehr richtig im Blick hatte. Ich versuche die Bewegung auszumachen, kaum habe ich mein Gesicht der störenden Ruhe zugewandt, standen zwei Muskelberge neben mir, verdammt die sind schnell und viel zu leise als das ich sie gehört habe. Wieder zucke ich zusammen. Wenn mich dieser wahnsinnige Mörder nicht umbringt, dann tun es diese Idioten.
Ihre Haltung ist pure Drohung, pure rohe Gewalt. Komisch, ich mit meinen nicht einmal 1,72 Meter stehe neben diesen zwar heißen, aber auch unglaublich großen Männern.

Die sind mehr als einen Kopf größer als ich. Locker an die zwei Meter.
Wieder musse ich kichern, denn mir kommt nur das Bild von Schneewittchen und den sieben Zwergen in den Sinn. Ich bekomme mein Grinsen kaum aus dem Gesicht. Also schaue ich nach links, neben mir Muskelprotz Blond grummelt grimmig. Ja, ich habe ihn längst Mister Grummel getauft. Rechts neben mir ein dunkelblonder Schopf, der leider immer ausdrucksloser wird. Seine Muskeln traten nur noch hervor.

Eine Augenbraue hochgezogen, während er mich verächtlich anstarrt, da sehe ich die Bewertung wieder. Es sind Hasen, eine verdammte Hasenfamilie lässt die beiden so bedrohlich aussehen.
„Na, ihr Neandertaler, wollt ihr jagen gehen?“
Oh, wen Blicke töten könnten. Aber ich finde es lustig.
Drei kleine Hasen, alle schneeweiß. Ein großer und zwei kleine. Das müssen die Kinder sein.
Gott, sind die süß. Ich genieße den Anblick, ich bin nicht wehmütig, ich freute mich einfach, etwas Spannenderes zu sehen, als drei Männer, die sich nicht viel bewegen, nichts sagen und ihre Gesichter nicht verziehen.

Ich lehne mich an die Wand und beobachte die kleinen Tiere, die fröhlich durch das hohe Gras springen, als würden sie Fangen spielen. Es ist faszinierend. Ich war nie ein Fan der Natur, krabbelnde Tiere lassen mich eher schreiend davonlaufen, als dass ich sie je hätte anfassen wollen.

Trotzdem hat mein Vater alles getan, damit ich später zur Armee gehen konnte. Ich musste durch den Schlamm kriechen. Im Regen joggen und bei brütender Hitze Liegestütze machen. Aber nein, die Natur wird in mir keinen Fan finden.

Aber hier im Haus, während ich die Tiere beobachte. Ich beneide sie, draußen an der frischen Luft spazieren zu gehen. Verdammt, das wäre jetzt schön. Es stinkt nicht im Haus, aber es riecht mehr nach einer Männerhöhle als nach dem Lufterfrischer, der auf der Kommode neben dem Eingang steht.

Ich beobachte die Hasen, bis die Sonne langsam untergeht, normalerweise sollte ich nicht am Fenster stehen, aber bald hörten die Jungs auf, mich immer wieder aufs Sofa zu zerren. Wenn ich nach draußen schaue, fühle ich mich nicht mehr so eingesperrt, ich sehe den Himmel, das gibt mir ein Gefühl von Freiheit, also suche ich mir immer wieder einen Platz am Fenster.

Ich drehe mich langsam um, ja nicht die Hasen im Haus erschrecken. Komisch, das sind keine Hasen, aber sie reagieren wirklich auf alles so um mich herum.

Schon beneidenswert. Ich gehe die schmale Treppe hinauf, wissend, dass mir jemand folgen wird.

 Ich gehe die schmale Treppe hinauf, wissend, dass mir jemand folgen wird

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meine BodyguardsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt