🚨 Nate Walker 🚨.

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Sie schläft tief und fest. Ich beobachte Elena, ihre Gesichtszüge werden immer weicher. Ich weiß, dass ihre Erschöpfung sie irgendwann überwältigen wird.

Immer wenn ich Elena ansehe, überkommt mich eine Ruhe, die tief aus meinem Herzen kommt. So auch jetzt, ich stelle mir vor wie wir in der Zukunft reisen werden, wie unsere Familie später aussehen wird.
Auch wen sich andere Bilder dazu mischen, den genauso habe ich es auch bei Silvia getan.
Natürlich ist das alles noch viel zu früh, aber bei all der Gewalt und Gefahr. Da braucht jeder irgendwie einen sicheren Hafen! Elena ist mein sicherer Hafen. Dieses Eingeständnis habe ich längst akzeptiert. Jetzt muss nur noch dieser Irre verschwinden. Solange er da draußen ist, mache ich mir Sorgen, es ist fast greifbar. Ein Gefühl, als würde die Zeit davonlaufen, als wäre sie bald vorbei. Aber das akzeptiere ich nicht, niemals.

Elena verdient es, glücklich zu sein, zu lachen, wann immer sie möchte. Und dafür werde ich sorgen. Rahms Anspielung im Auto fällt mir wieder ein. Ich würde es nicht ertragen, sie zu verlieren, nicht einmal an meinen eigenen Bruder. Ist das krank? Nein! Ich liebe Elena, warum sollte ich sie also freiwillig hergeben wollen. Ist es bei dem Verrückten auch so? Würde ich so weit gehen, mich mit ihm zu vergleichen?

Nein, denn ich würde nur töten, wenn es nötig ist, ich bin nicht unschuldig, in den 28 Jahren, die ich schon lebe, habe ich viele Menschen getötet oder weggesperrt. Aber ausnahmslos alle waren Schwerverbrecher. Haben wild um sich gemordet, haben Kinder misshandelt oder vergewaltigt. Diejenigen, die ich alle getötet habe, waren keine Menschen, sie sind Monster.

Von der schlimmsten Sorte. Der Fall von Elena ist dagegen teilweise harmlos, nur kann ich es nicht so nennen, weil Elena im Spiel ist.

Wir wissen nicht, was er mit ihr vor hat, es kann alles Mögliche sein, also fällt dieser Fall auch in unsere Kategorie.
Er tötet ausnahmslos alle die ihr nahe stehen und noch viele mehr, die Elena gut kennen und mit denen sie verwandt ist. Grahm ist auch in Gefahr, aber er kann auf sich selbst aufpassen.

Elena aber nicht, nicht so, wie sie es müsste.
Ich weiß unter was für Umständen sie groß geworden ist, ich weiß auch das Elena si h für stark hält, aber das ist sie nicht. Sie ist naive wen nicht sogar dumm zu glauben diesen Kampf mit diesen psycho alleine zu gewinnen.

Sie kann nicht einmal gefahrlos einkaufen gehen oder mit ihrer Freundin etwas trinken, ohne in Gefahr zu geraten. Das ist kein glückliches Leben für sie. Auch wenn ich jetzt sagen würde, dass ich immer mit ihr zusammen sein möchte, könnte ich das nicht Gewehren, irgendwann möchte sie auch mal einkaufen gehen, zum Friseur gehen oder sich mit jemandem treffen.

Ich kann und will sie nicht einsperren, auch wenn es jetzt unumgänglich ist. Aber irgendwann kommt der Tag kommen!

Der Gedanke lässt mich innehalten, die Vorstellung, sie irgendwann allein zu lassen, egal für wie lange, macht mir Angst. Elena gehört an meine Seite, auch wenn mein Verstand mir sagte, dass dieser Gedanke falsch ist. Ich werde mich damit abfinden müssen, nur nicht jetzt. Wir wissen alle nicht wohin unser Chef uns schicken wird, deshalb sind wir alle angespannt.

Wieder einmal ist es eine neue Umgebung, die wir kennenlernen müssen, was nichts anderes bedeutet, als wieder einmal die Lage bis zum letzten Grashalm zu überprüfen. Im Großen und Ganzen fühle ich mich nicht mehr so abgeschoben, da ich jetzt weiß, dass Elena mich mag, jetzt kann ein Teil meines Verstandes auch wieder den Job machen, obwohl ich zugeben muss, dass mir mein Schwanz immer noch Sorgen macht.

Sobald Elena anfängt zu lachen, möchte ich sie am liebsten in die nächste Ecke zerren, nur um sie aufzufressen. Ja okay, diese Gedanken habe ich immer noch. Aber ich kann wieder Kommandos geben. Denn egal was kommt, Elena steht an erster Stelle und dafür brauche ich meinen gesunden Menschenverstand, den ich zum Glück noch habe.

Mein Bruder hört nicht auf mich anzustarren, da mir bald die Geduld ausgehen wird, schaue ich ihn herausfordernd an, doch was ich sehe ist alles andere als das, was ich erwartet habe.

Es ist Stolz und auch Einsamkeit. Wir sind eine große Familie und doch kann ich die Einsamkeit verstehen, es ist schwer, wenn nicht fast unmöglich, Liebe zu finden. Auf normalem Wege jemanden kennenzulernen scheint viel zu schwierig, wenn nicht ein paar meiner Geschwister auch in diesem Job wären, dürfte ich nicht einmal meiner Mutter sagen, dass ich einen neuen Job habe.

Trotzdem bin ich mir hundertprozentig sicher, dass auch mein großer Bruder Liebe finden wird. „Tut mir leid das ich euch nichts gesagt habe", ich weiß das Rahm und alle anderen vor Wut an die Decke gehen werden. Aber da es nie eine offizielle Hochzeit gab, würde ich es auf die Arbeit schieben. Und doch wird Elena noch einen richtigen Heiratsantrag von mir bekommen, bald.

„Ich weiß, Mom wird sie lieben und verwöhnen", ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Meine Mutter ist die warmherzigste Frau, die ich kenne, aber auch die gefährlichste. Die Beschreibung Bärenmutter trift zu, ist sogar noch eine Untertreibung. Sobald es um ihre Kinder geht, kann sie zum Monster werden.

Sie würde jeden ohne zu zögern ummähen. „Hoffentlich, ich lasse diese Frau nie wieder gehen." Eines muss jedem klar sein, der diesen Job machen will oder macht.

Wir alle, auch ich, haben eine Ausbildung hinter uns.

In der man viel lernt, aber vor allem lernen wir, Gefühlen zu vertrauen. Instinkt und Handeln. Deshalb wusste ich von Anfang an, als ich Elena gesehen habe, dass sie mir unter die Haut gehen wird, normal ist dieses Kennenlernen nicht, aber intensiv. Ich kann von Glück sagen das Elena diese intensiven Gefühle auch versteht und akzeptiert.

Es wäre eine Katastrophe gewesen wenn ich ihr meine Liebe gestanden hätte und sie mich für verrückt erklärt hätte. Denn genau das macht unsere Arbeit so wichtig. Wir müssen unseren Gefühlen vertrauen. Bodyguards werden als kalt, herzlos und arrogant beschrieben, wenn nicht sogar als Maschinen. Für Außenstehende sind wir das auch. Aber innerlich sind wir wie alle anderen, nur können wir unsere Gefühle schneller ordnen, haben wir Angst, dann spüren wir das bis in die Haare.

Lieben wir, dann geht es uns durchs ganze Herz, so einfach ist das. Man muss es nur verstehen.
„Tomasso, ich habe dir schon gesagt, dass diese Frau lustig ist, aber jetzt lass sie schlafen, sie ist erschöpft", sagt Dante zu seinem Bruder, dem es völlig rätselhaft erscheint, dass Dante lachen kann, die beiden sind in allem gleich, nur ihr Humor ist anders.

Während Dante herzhaft lachen kann, versteht Tomasso nicht, wie man bei all dem Elend, das uns allen wiederfährt, noch lachen kann. Aber jetzt muss ich lächeln, Elena wird ihm schon beibringen, wie das geht. So ist sie, so ist ihr Charakter. Genau wie im Auto findet sie in den blödesten, gefährlichsten und auch traurigsten Situationen etwas lustiges, aber sie kann auch anders.

„Meine Frau wird dich mit Haut und Haaren fressen, wenn sie dich nicht zum Lachen bringt", lache ich, Dante direkt mit, doch Tomasso schaut mich verwirrt an.

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meine BodyguardsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt