Do you think i'm crazy?

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Der nächste Tag fing wieder mit dem Alarm an. Ich stand auf und ging duschen. Als ich wieder zurückkam war Ivy noch nicht da. Ich stellte mich ans Zellenfenster und sah hinaus. Von hier oben hatte man einen recht guten Überblick über der Hof und den Basketball-Platz. Das Wetter war heute so schön wie gestern. Über den Hof gingen verteilt einige Cops.
Heute wollte ich gucken, wie sich Twoface in bestimmten Situationen verhält, zum Beispiel bei einem Gespräch. Und ich musste rauskriegen, wo er die Münze aufbewahrte. Und wenn ich sie mir nehme, darf mich keiner der Cops erwischen, und auch keiner der Insassen..
Ich ging zur Tür und sah kurz in den Flur. Hier gingen nicht viele Menschen herum. Weiter hinten in der Nähe der Treppe ging gerade dieser Riddler. Er war nicht allein. Bei ihm waren noch drei andere Insassen. Ich ging nun auch zur Treppe, da ich zur Kantine wollte. Der Riddler und die anderen Männer blieben noch kurz stehen, da sie sich unterhielten. Doch kurze Zeit später gingen sie ebenfalls die Treppe herunter. Sie gingen ein paar Meter hinter mir und flüsterten. Einer von ihnen fragte leise einen anderen, ob ich nicht das Mädchen vom Basketballspiel wäre. Mir gefiel es, dass ich erkannt wurde, da ich somit Aufmerksamkeit bekam, aber so früh am Morgen wollte ich nicht mit fremden Männern über Basketball sprechen. Ich wollte einfach nur essen. In der Kantine angekommen nahm ich mir ein Tablett, zwei Brote und setzte mich wieder an einen Tisch weiter hinten im Raum.
"Guten Morgen, meine Schöne"
Diese Stimme kannte ich schon zu gut.
"Morgen", gab ich müde zurück ohne mich umzudrehen. Es war der Joker. Er setzte sich neben mich und begann zu essen.
"Müsstest du nicht bei deinen Freunden sitzen?", fragte ich. Mir kam es etwas komisch vor, dass er sich schonwieder zu mir setzte.
"Freunde findet man im Gefängnis nur schwer. Hier muss man sich eher Respekt verschaffen"
"Das beantwortet meine Frage nicht."
"Ich hab hier nicht viele Freunde. Die meisten halten mich für verrückt", meinte er und lachte in sich hinein. "Hältst du mich denn für verrückt?", fragte er nun mich und schien gespannt auf meine Antwort zu warten. Ich überlegte erst, was ich antworten sollte, da ich nichts Falsches sagen wollte. "Ich würde nicht verrückt sagen, sondern eher 'anders'..", antwortete ich und hoffte, nichts Falsches gesagt zu haben. Er lachte ein wenig.
" 'Anders' meinst du also.. Im guten oder schlechten Sinne?"
"Im Guten. Die Welt braucht Menschen, die anders sind, die sich von der Masse abheben"
"Weisst du, ich hab da mal 'ne Frage"
Ich sah ihn erwartungsvoll an.
"Warum hattest du so viele Zeitungsausschnitte über mich in deinem Rucksack?"
Als ich die Frage hörte sah ich schnell weg.
Er fragte mich das schonmal, kurz bevor ich weggerannt war.
"Ich könnte ja nochmal lügen, aber das würde eh nichts bringen.. Ich find dich interessant. Diese ganzen Sachen die du veranstaltest, dieses Chaos was in Gotham herrscht.. Das kann nicht jeder und ich find das irgendwie cool."
"Schreckt es dich denn nicht etwas ab?"
"Ein bisschen, aber es fasziniert mich viel mehr, als dass es mich abschreckt. Bei einer Sache war ich auch dabei, mehr oder weniger"
"Bei welcher Sache?"
"Das ist jetzt schon länger her.. Es war kurz nachdem ich aus dem Heim abgehauen bin. An dem Tag war ein Anschlag auf den Bürgermeister. Ich wollte mir die Rede des Bürgermeisters anhören und hab Schüsse gehört. Da war ich nur eine Straße entfernt. Als ich um die Ecke gehen wollte, bist du gegen mich gelaufen."
"Du warst das?", meinte er lachend.
"Ja", sagte ich und lächelte ein wenig.
"Bist ganzschön groß geworden", meinte er lächelnd. "Wie hast du mich eigentlich erkannt? Ich war doch ganz gut getarnt"
"Deine Narben haben dich verraten. Ich hab aber erstmal so getan als hätte ich dich nicht erkannt, da ich Stress vermeiden wollte"
"War 'ne gute Entscheidung"
"Du warst derjenige, der geschossen hat, richtig?"
"Richtig erkannt", meinte er grinsend.
Ich lächelte wieder kurz und aß mein Brot auf.

Whatever doesn't kill you simply makes you strangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt