Ich saß stundenlang hier oben und war sehr froh, dass ich eine Decke hier hatte. Ohne die Decke wär ich schon erfroren.
Ich holte mein Handy aus dem Rucksack. In genau diesem Moment fing es an zu klingeln. Es war John. Ich stöhnte genervt auf und lehnte den Anruf ab. Er versuchte es immer wieder, nach fünf Minuten hatte ich aber meine Ruhe, dachte ich zumindest.
"Clarke, bist du hier oben?", hörte ich John rufen. Ich blieb still und hoffte, er würde wieder gehen. Stattdessen jedoch kam er zu mir und setzte sich neben mich. "Was ist?"
"Du kannst doch nicht einfach so abhauen"
"Doch kann ich, siehst du doch. Außerdem bin ich doch noch irgendwie zuhause"
"Clarke, ich meins ernst. Du kannst nicht einfach abhauen, wenn du schlecht gelaunt bist"
"Schlecht gelaunt? Mein Bruder meint, dass mein Freund mich schlagen würde! Desweiteren kenn ich mich in Gotham recht gut aus und außerdem bin ich fast achtzehn. Ich kann gehen wohin ich will"
"Ich sage doch nicht, dass er dich schlagen würde. Es war nur eine Vermutung"
"Er würde das nie machen!"
"Ich bin nicht hier hoch gekommen um mit dir zu streiten. Ich wollte eigentlich, dass du wieder in die Wohnung kommst. Es ist kalt hier draußen"
Ich seufzte und stand auf. Wir gingen zurück in die Wohnung. Abends redeten John und ich nochmal in Ruhe und schauten uns einen Film an. Irgendwann zwischen 10pm und 11pm ging ich dann schlafen.Am nächsten Morgen stand ich früh auf und duschte. Danach zog ich mir meine Sachen an, lockte meine Haare ein wenig und verließ mit einer Handtasche die Wohnung.
Ich holte mir unterwegs einen Kaffee und setzte mich damit in die Aula. Ich war fast allein hier. Weiter hinten saßen einige der Schulschlampen. Es schien als würden sie über mich lästern, aber mich interessierte es wenig. Sie wussten so gut wie gar nichts über mich. Bei dem Gedanken grinste ich ein bisschen vor mich hin. Danach nahm ich mein Handy und spielte ein paar Spiele.
Nach zwanzig Minuten kam dann Mrs Collins in die Aula. Mittlerweile waren schon viele Schüler eingetroffen. Es fehlten nur wenige, darunter auch Luke, was mich wunderte.
"Guten Morgen. Ich werde nicht viel zum heutigen Tag sagen. Das wird Mr Adams übernehmen"
Mrs Collins ging an den Rand des Raumes und ein Mann mit braunen lockigen Haaren und Bart trat vor.
"Also, erstmal 'Guten Morgen'. Heute wird ein Vorbereitungstag auf das Praktikum sein. In der Schule sind einige Stände aufgebaut. Dort sind verschiedene Betriebe beschrieben. Ihr werdet euch über einige dieser Betriebe informieren und am Ende der fünften Stunde in eine Liste eintragen, wo ihr das Praktikum absolvieren werdet. Es gibt nur eine beschränkte Anzahl von Praktikumsplätzen in den entsprechenden Firmen, also beeilt euch mit dem Eintragen und rennt nicht erst auf den letzten Drücker los. Wenn der Betrieb, zu dem ihr wolltet, schon voll ist, habt ihr Pech." Er sah in eine Ecke, in der einige Jungs saßen. Sie machten die ganze Zeit Lärm.
"Wenn euch das nicht interessiert, dann haltet wenigstens die Schnauze, damit die Anderen alles verstehen."
Ich lachte leise ein bisschen. Der Lehrer schien cool zu sein.
"Gibt's noch Fragen?"
Niemand meldete sich zu Wort.
"Gut, dann schaut euch die Tafeln an und überlegt euch gut, wo ihr das Praktikum machen wollt. Es wird bis zum Ende der nächsten Woche dauern"
Ich ging weiter in den Hintergrund und guckte, dass mich kein Lehrer sah. Dort nahm ich mir mein Handy.
'Wo bist du?', schrieb ich Luke.
'Bin in 5min da, Bus verpasst'
'Warte am Physikraum'
Ich packte mein Handy wieder in die Tasche und ging zum Physikraum. Dort standen zwei Tafeln. Die eine informierte über ein Klärwerk und die andere über eine Musikschule. Das interessierte mich beides wenig, aber ich las es mir durch um hier nicht so nichtstuend rumzustehen. Nach ein paar Minuten war Luke dann auch hier.
Ich erklärte ihm kurz, was Mr Adams gesagt hat und dann gingen wir durch die Schule.
"Ich weiss, wo wir hinkönnen"
"Achja?", fragte ich.
"Mein Cousin hat 'ne große Firma. Die müsste hier auch sein. Komm mit"
Ich folgte ihm durch die Flure.
"Da ist sie", meinte er und ging schneller hin. Wir stellten uns beide vor die Tafel.
"Und? Was meinst du?", fragte er mich.
DU LIEST GERADE
Whatever doesn't kill you simply makes you stranger
FanficDas Leben auf Gothams Straßen ist alles andere als einfach und sicher. Doch was passiert, wenn man auf eine Person trifft, die dieses Leben vollkommen auf den Kopf stellt? Genau das passiert Clarke, eine junge Taschendiebin, die eigentlich nur vers...